300 Arbeiter der Baustelle eines neuen Knastes in El Manzano befinden sich seit Vorgestern im Streik. Es ist der Tag, an dem alle dort arbeitenden gewerkschaftlich organisierten Bauarbeiter von ihrem Unternehmen Claro Vicuña Valenzuela (CVV) S. A. gefeuert worden. Der Grund dafür könnte offensichtlicher kaum sein: Es ist der Versuch des Bauunternehmens die Verhandlungen für den am 5. Juli eingereichten Vorschlag für einen neuen Tarifvertrag im Keim zu ersticken.
Gegen diese ungerechtfertigten Entlassungen, unbezahlte Gehälter, unerfüllte Verträge und unzulässige Arbeitszeiten hat sich nun der massive Zorn der gesamten Belegschaft der Baustelle entladen. Das ganze Gelände ist inzwischen mit Bulldozern, Betonelementen, brennenden Barrikaden und Baumaterial vollständig abgeriegelt und befindet sich aktuell in der Hand der 300 streikenden Bauarbeiter. Parolen an den Wänden des zukünftigen Gefängnisses denunzieren die illegalen Praktiken und fordern die sofortige Wiedereinstellung der gefeuerten Arbeiter.
Im unbefristetem Streik wegen den massiven ungerechtfertigten Entlassungen
Und während CVV die Unverschämtheit besitzt bereits in neuen Ausschreibungen nach Arbeitern zu suchen, die ihre Arbeitskraft für einen noch geringeren Hungerlohn verkaufen müssen, zeigt der chilenische Staat einmal mehr, dass ihm seine eigenen Gesetze (die Kündigungen während Tarifverhandlungen explizit verbieten) egal sind, wenn es um die Durchsetzung von Kapitalinteressen geht. Bereits jetzt marschieren seine Bullen mit Räumpanzern vor dem Gelände auf und ab und dies nicht um Verantwortlichen der ungesetzmäßigen Kündigungen zur Rechenschaft zu ziehen, sondern um das streikende Proletariat in seinem gerechtfertigtem Kampf einzuschüchtern.
- Geschrieben von cazi
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