Samstag, 29. Juli 2017
4,15 Mio. Vollzeitkräfte haben 2016 zu Niedriglöhnen gearbeitet
"Im Bereich der Vollzeitbeschäftigung ist der Niedriglohnsektor seit
Jahren eine stabile Größe. Auch 2016 waren wieder mehr als vier Mio.
ArbeitnehmerInnen mit Vollzeitjob betroffen. Damit zählt weiterhin
jede fünfte Vollzeitkraft zu den Geringverdienenden. Wer dies ändern
will, muss vor allem die Ursachen der Einkommenspolarisierung
beseitigen. (...) 2015 und 2016 hatten Beschäftigte in Deutschland
(abgesehen von Ausnahmen) Anspruch auf einen Stundenlohn von
mindestens 8,50 Euro (brutto). Obwohl nach Angaben der
Mindestlohnkommission auch mehr als 800.000 Vollzeitbeschäftigte mit
zuvor niedrigeren Löhnen davon profitiert haben dürften, auf die
Entwicklung des Niedriglohnsektors blieb dies ohne Wirkung. Auch mit
8,50 Euro sind sie in beiden Jahren NiedriglohnbezieherInnen
geblieben. (...) Wenn Erwerbslose gezwungen werden, nahezu jede (auch
unqualifizierte und schlecht entlohnte) Arbeit anzunehmen, dann
braucht sich niemand zu wundern, dass mit der Verbilligung der Ware
Arbeit ein stabiler Niedriglohnsektor verankert worden ist. Der wird
erst wieder (weitgehend) verschwinden, wenn die Ursachen für das
Lohngefälle und die generelle Einkommenspolarisierung bekämpft und
beseitigt werden." Analyse von Markus Krüsemann vom 25. Juli 2017 bei
miese Jobs
https://www.miese-jobs.de/chroniken/25-07-17/
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