Samstag, 29. Juli 2017
Bleiben sie länger fern oder kommen sie an? Flüchtlinge und der Arbeitsmarkt. Und die scheinbar besondere Rolle der Leiharbeit
"Vielen Flüchtlingen und Migranten fehlt es an Sprachkenntnissen und
beruflichen Qualifikationen. Das erschwert die Integration in den
Arbeitsmarkt für einen langen Zeitraum, sagen Experten (...) Und man
soll sich nichts vormachen - sofort breiten sich die Strukturen der
windigen Geschäftemacher aus: »Und so versuchen unseriöse
Leiharbeitsfirmen und Jobvermittler, aus diesen Notlagen und der
mangelnden Vertrautheit der Geflüchteten mit den Arbeitsgesetzen
Profit zu schlagen. Sie gehen in die Flüchtlingsheime, um dort Leute
für vertragslose Tätigkeiten zu ködern, und streichen dafür
Vermittlungsgebühren in Höhe von mehreren hundert Euro ein. Im
Gegenzug werden die Geflüchteten, die sich darauf einlassen, mit
lächerlich niedrig bezahlten Jobs abgespeist – im Extremfall für 30
Cent die Stunde.« Man sollte sich keinen Illusionen hingeben - auf dem
Arbeitsmarkt ist es wie mit Wasser, das auf Hindernisse stößt. Es
sucht sich neue Wege. Und wieder einmal bewahrheitet sich die
Erkenntnis, die von einigen schon am Anfang der großen
Flüchtlingszuwanderung im Jahr 2015 noch auf dem Gipfel der Euphorie
kritisch vorgetragen wurde: Man sollte unabhängig von der Frage, ob
und wie lange die Menschen bleiben werden/dürfen, Erwerbsarbeit
ermöglichen und - wenn notwendig - auch öffentlich geförderte
Beschäftigung in Verbindung mit schrittweisen
Qualifizierungskomponenten durch echte Arbeit organisieren, gerade für
die vielen jüngeren Flüchtlinge, von denen viele derzeit festhängen in
einem Nirwana der (offiziellen) Nicht-Beschäftigung und der Suche nach
Einkommensquellen. Und sei es allein, um sich eine Menge Probleme zu
ersparen..." Beitrag von Stefan Sell vom 21. Juni 2017 bei Aktuelle
Sozialpolitik
https://aktuelle-sozialpolitik.blogspot.de/2017/06/bleiben-sie-fern-oder-kommen-sie-an.html
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