Samstag, 29. Juli 2017
Alltag in Erdogans Türkei: Neuer Journalistenprozess, neue Polizeigewalt
„Am 24. Juli 1908 erzwangen die durch einen Militärputsch an die Macht
gekommenen Jungtürken vom osmanischen Sultan die Wiedereinsetzung der
Verfassung. Auf den Tag genau 109 Jahre nach der damit verbundenen –
vorübergehenden – Aufhebung der Pressezensur im Osmanischen Reich
stehen am heutigen Montag in Istanbul 17 Mitarbeiter der ältesten
türkischen Tageszeitung Cumhuriyet (Republik) unter dem Vorwurf der
Terrorismusunterstützung vor Gericht. Elf Angeklagte, darunter
Chefredakteur Murat Sabuncu, Herausgeber Akin Atalay, Bülent Utku vom
Vorstand der Cumhuriyet-Stiftung, Kolumnist Kadri Gürsel und
Karikaturist Musa Kart sind bereits seit bis zu neun Monaten in
Untersuchungshaft. Eine Arbeitsgruppe zu willkürlichen Inhaftierungen
beim Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen kam Ende Juni zu dem
Ergebnis, dass die Türkei durch diese Inhaftierungen auf Grundlage von
Ausnahmezustandsdekreten völkerrechtliche Verpflichtungen verletzt
habe“ – so beginnt der Artikel „Kafkaeskes Szenario“ von Nick Brauns
am 24. Juli 2017 in der jungen Welt zum Auftakt des Schauprozesses
gegen JournalistInnen, die es wagen Herrn Erdogan zu kritisieren
https://www.jungewelt.de/artikel/314960.kafkaeskes-szenario.html
Siehe auch zwei weitere aktuelle Beiträge zur Repression in der Türkei
http://www.labournet.de/?p=119206
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