Mittwoch, 17. Dezember 2014
Mexiko schreit nach Recht und Gerechtigkeit
Bei einem Angriff der Polizei auf Lehramtsstudenten aus der Ortschaft
Ayotzinapa wurden am 26. September 2014 in der Nachbarstadt Iguala, im
mexikanischen Bundesstaat Guerrero sechs Menschen getötet. Mehr als 20
Menschen wurden durch Schusswaffen verwundet und 43 Studenten wurden
verhaftet, welche seither verschwunden sind. Nach Angaben von
festgenommenen Polizisten wurden die 43 Studenten dem örtlichen
Drogenkartell „Guerreros Unidos“ übergeben. Die mexikanische Regierung
sagt, dass der Bürgermeister von Iguala und seine Frau, die
Verantwortlichen für das Verschwinden der 43 Studenten sind. De facto
handelt es sich aber um ein Staatsverbrechen. Weder die Bundespolizei
noch das Militär haben die Studenten vor den massiven Angriffen der
lokalen Polizei verteidigt.
Zeugenaussagen zufolge hatte ein Konvoi des Bundesheeres die Schießerei
aus der Ferne beobachtet. Eine Militärkaserne – nicht weit entfernt vom
Ort des Geschehens – weigerte sich Krankenwagen für die Verletzten zu
rufen. Das Militär gab einfach die Schuld den Studierenden.
Die Institutionen der EU sowie die europäischen Regierungen sind der
mexikanischen Regierung bei ihren Schadensbegrenzungsmanövern zur Hilfe
geeilt, statt die gravierenden Menschenrechtsverletzungen zu
verurteilen.
Das systematische Versagen der Staatsorgane bei den Ermittlungen hat das
mexikanische Volk aufgerüttelt. Die Familien der verschleppten Studenten
machten sich auf die Suche nach den 43 Söhnen, unabhängig vom Staat. Die
Proteste erstrecken sich mittlerweile über ganz Mexiko und inzwischen
sind die Proteste auch weltweit – Dank der mexikanischen Diaspora und
ihren lokalen Unterstützer/innen– nicht mehr zu überhören.
Ein Vertreter der Studierenden aus Ayotzinapa, welcher die
Polizeiangriffe am 26. September 2014 überlebt hat, besucht uns in
München auf der Suche nach Unterstützung.
Wir fordern, dass die in der Regierung und im System von Mexiko
verankerte Straflosigkeit, Korruption und Vetternwirtschaft endlich
beendet wird!
Wir fordern, dass die deutsche Bundesregierung die Zusammenarbeit
mit dem korrupten Staat Mexiko überdenkt und gegebenenfalls solange
beendet, bis rechtsstaatliche Zustände im Land garantiert sind!
Veranstaltungsort: EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, 80336
München
Raum: Großer Saal E01
Veranstalter: Pacta Servanda e. V. ++ #Yo soy 132 ++ Ökumenisches Büro
für Frieden und Gerechtigkeit e. V. / Die Veranstaltung wird gefördert
von Engagement Global (www.engagement-global.de) aus Mitteln des BMZ
(www.bmz.de)
Eintritt: frei
Kontakt:info@pactaservanda.org
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