Mittwoch, 17. Dezember 2014
Zukünftig mehr "Wohngeld" für Hartz IV-Bezieher?
Klimakomponente beim Wohngeld: Hartz IV-Bezieher und Geringverdiener sollen zukünftig mehr Wohngeld erhalten, um in sanierten Wohnungen leben zu können
05.12.2014
Die Bundesregierung prüft derzeit eine sogenannte Klima-Komponente in Form einer Erhöhung des Wohngeldes, um Hartz IV-Beziehern und Menschen mit geringem Einkommen nicht hinsichtlich des Wohnraums zu benachteiligen. Hintergrund ist das neue Aktionsprogramm Klimaschutz, das unter anderem die Dämmung von Wohnungen vorsieht. Durch die aufwendigen Sanierungen werden die Kaltmieten sehr wahrscheinlich steigen, so dass es ohne eine Erhöhung des Wohngeldes zur Benachteiligung einkommensschwacher Familien kommen würde, die immer mehr auf unsanierten Wohnraum zurückgreifen müssten.
Hartz IV-Bezieher sollen nicht aus ihren Wohnungen gedrängt werden
Die Dämmung von Wohnungen ist ein wichtiger Punkt des neuen Aktionsprogramms von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD). Ihren Plänen entsprechend sollen Immobilienbesitzer zehn bis 25 Prozent der Kosten beispielsweise für eine Fassadendämmung von der Steuer absetzen können.
Die Sanierungskosten können die Hauseigentümer auf die Kaltmiete umlegen, so dass sich Hartz IV-Bezieher und Geringverdiener die erhöhten Mieten nicht mehr leisten könnten. Um zu verhindern, dass einkommensschwache Haushalte aus ihren Wohnungen gedrängt werden und bei der Wohnungssuche nur auf unsanierte Unterkünfte zurückgreifen können, prüft die Bundesregierung derzeit eine Klima-Komponente beim Wohngeld, durch die sich die monatliche Leistung entsprechend des Sanierungsgrades der Wohnung erhöhen würde. Zudem sollen die Kommunen zukünftig selbst festlegen dürfen, welche Grenzwerte bei der Beurteilung der Angemessenheit der Bruttowarmmiete gelten. (ag)
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