Mittwoch, 17. Dezember 2014
Sofortige Freilassung von Laurence Maxwell Ilabaca!
Neues Kommuniqué zur aktuellen Lage der willkürlichen verhaftung und
Verbringung von Moro in ein Hochsicherheitsgefängnis.
Wie machen uns große Sorgen, da Moro nun in einem der schlimmsten
Gefängnisse Mexikos eingefahren wurde. Das Gefängnis ist hinlänglich
bekannt für Menschenrechtsverbrechen und brutalen Behandlungen der
Inhaftierten. Von ehemaligen Inhaftierten weiß man, dass in diesem
Gefängnis versucht wird die Häftlinge so gut wie möglich zu isolieren
und sie psychisch zu brechen.
Es gibt eine Unterschriftenaktion, an der ihr euch solidarisch
beteiligen könnt:
https://ayotzinapasomostodos.wordpress.com/brief-gegen-repression/
Hier das Communiqé:
Zweites offizielles Communiqé des Komitees Freiheit für Laurence Maxwell
Ilabaca
An die allgemeine Öffentlichkeit,
Am 20. November fand in Mexiko Stadt eine weitere Demonstration für die
43 verschwundenen Studenten aus Ayotzinapa statt. Die Demonstration
wurde von einer Breite an Menschen getragen, die in der Geschichte
Mexikos seines Gleichen sucht. An ihr nahm die Zivilbevölkerung,
studentische Bewegungen, Familien und Kinder teil. Alle taten sie ihre
Unzufriedenheit kund ob der desolaten sozialen und politischen Situation
in Mexiko. Ebenso haben sich weltweit tausende Personen der Proteste
angeschlossen.
Im Kontext dieser Proteste versucht die Mexikanische Regierung diesen
jegliche Legitimität zu nehmen und die Mobilisierungen zu
kriminalisieren. Dies zeigen die willkürlichen und gewalttätigen
Verhaftungen, wie sie auch Laurence Maxwell Ilabaca zu spüren bekommen
hat. Maxwell ist ein anerkannter Akademiker und Student mit einem
Doktortitel mit Auszeichnung im Literarischen Institut der UNAM
(Universidad Autónoma Nacional de México, Nationale Autonome Universität
Mexiko). Maxwell befand sich am Abend des 20. November in der Nähe des
"Zócalos" der Hauptstadt und war mit seinem Fahrrad unterwegs, als er
verhaftet wurde.
Laurence Maxwell wird kein fairer juristischer Prozess gemacht, im
Gegenteil, dieser enthält einige Unklarheiten und Rechtswidrigkeiten:
Maxwell wurde nicht, wie üblich, zuerst zur Staatsanwaltschaft der
Delegation Cuauthémoc, sondern direkt der Spezialabteilung für
organisierte Kriminalität (SEIDO) überführt. Dies ist bereits der erste
Hinweis darauf, dass die polizeilichen Handlungen als irregulär
bezeichnet werden müssen.
Später wurde ihm ein Pflichtverteidiger zugewiesen, welcher selbst der
anklagenden Stelle, der Procuradoria General de la Republica, PGR,
untersteht. Der Pflichtverteidiger, Rafael Lomas Loya, verweigert
jegliche Information bezüglich Maxwell an Personen, die nicht seiner
Familie angehören. Er legt mit dieser Informationssperre eine
feindselige Haltung an den Tag, wohlweisslich, dass Laurence Maxwell,
gebürtiger Chilene, über keine Familie in Mexiko verfügt.
Als dritten Punkt in den Irregularitäten im Verfahren gegen Maxwell ist
zu berichten, dass das Gesuch um den Austausch des Verteidigers zu
erwirken, nicht akzeptiert wurde. Dies, obwohl Alejandro Jiménez, Anwalt
des Mexikanischen Institutes der Menschenrechte (Instituto Mexicano de
Derechos Humanos) mehrmalige Anstrenungen in dieser Sache unternommen
hatte. Bis heute wird dieses Gesuch abgelehnt, ebenso wurden zwei
Rekurse mit dem gleichen Begehren abgewiesen.
Schliesslich wurde Laurence Maxwell um 07 Uhr morgens des 22. Novembers
in das Hochsicherzeitsgefängnis CEEFERESO Nummer 5, (Centro Oriente,
Villa Aldama) in den Bundesstaat Veracruz überführt – ohne eine
Begründung und ohne seine Familie davon zu unterrichten.
Laurence Maxwell ist eine anerkannte akademische und künstlerisch tätige
Persönlichkeit. Er befindet sich nun in einem Hochsicherheitsgefängnis,
bekannt unter dem Namen "El Perote". In diesem Gefängnis befinden sich
die gefährlichsten Personen des Landes, was uns sehr besorgt zurücklässt
bezüglich der Wahrung der psychischen und physischen Integrität von
Laurence Maxwell.
Ohne Beweise vorlegen zu können, werden Laurence Maxwell Delikte wie
Aufstand, versuchter Mord und Verbindungen zum organisierten Verbrechen
angelastet – ohne sein legitimes Recht auf eine angemessene Verteidigung
und bis heute ohne Kontakte nach Aussen.
Diese Verhaftung hängt mit einer Serie von willkürlichen Festnahmen
zusammen, die im Zusammenhang der Mobilisierungen für die Studenten von
Ayotzinapa organisiert wurden.
Wir fordern die Chilenische Regierung dazu auf, dringliche und effektive
Massnahmen zu ergreifen, um die sofortige Freilassung von Laurence
Maxwell zu erwirken, der sich in einem ordnungswidrigen Prozess
befindet, in welchem jegliche Beweise für eine Straftat fehlen und die
Grundrechte fundamental verletzt.
Das Arbeitskomitee für die Freiheit von Laurence Maxwell solidarisiert
sich mit den Familien und Freunden der Inhaftierten vom 20. November und
mit den Familien der 43 Verschwundenen, von denen seit fast zwei Monaten
jegliche Spur fehlt.
Schliesslich rufen wir Studenten, Akademiker, Künstler, das Chilenische
Volk und die Internationale Gemeinschaft dazu auf, sich mit unseren
Anliegen zu solidarisieren und Druck aufzusetzen, damit die Wahrheit ans
Licht kommt und Gerechtigkeit geübt wird.
--
Michael Schlegel
Maestria Sociología y Ciencias Culturales
Maestro de Alemán y Historia
Colegio Alemán Herradura Ciudad de Mexico
Michael Schlegel
Magister Soziologie - Kulturwissenschaften
Lehrer für Deutsch und Geschichte
Colegio Alemán Herradura Mexiko-Stadt
Calle Guanajuato, Col. Roma Norte,
Del. Cuauthémoc, 06700 D.F. México
55 52640437
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