Sonntag, 6. März 2016

Stellungnahme zum Montagsinterview mit BA-Vorstand Detlef Scheele: Arbeitslosigkeit ist gesellschaftlich verursacht!



"Die Süddeutsche Zeitung interviewte am 01. Februar in ihrem 
Wirtschaftsteil (Seite 18) den neuen Vorstand Arbeitsmarkt der 
Bundesagentur für Arbeit Detlef Scheele. Dieser schilderte erste 
Erfahrungen im neuen Amt und führte seine Sichtweise zu den Themen 
Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt und Betreuung 
Langzeitarbeitsloser an. Erschreckend und abstoßend ist, neben seinen 
falschen Vorstellungen von den Ursachen der Arbeitslosigkeit, seine 
Wortwahl. Scheele spricht davon, dass „bei Langzeitbeziehern mit 
Kindern Arbeitsvermittler und Jugendämter die Menschen in eine 
„fürsorgliche Belagerung“ nehmen sollten“ (...) Es gilt zu betonen: 
Arbeitslosigkeit ist entgegen der dümmlichen Propaganda der BA 
Vorstände nicht der Unfähigkeit oder Disziplinlosigkeit der 
Lohnarbeiter*innen geschuldet, welche durch paternalistische Maßnahmen 
bekämpft werden müssten, sondern den Prozessen der 
„Überflüssigmachung“ von Menschen im Rahmen kapitalistischer 
Produktionsweise. (...) Herr Scheele fordert mit seiner Wortwahl zur 
Nötigung von ALG II-Empfänger*innen durch staatliche Apparate auf. Der 
Behördenchef militarisiert die Sprache gegenüber Unterbeschäftigten 
und verschärft den Diskurs in Richtung individueller Verantwortung 
gesellschaftlich verursachter Arbeitslosigkeit..." Stellungnahme der 
FAU Bielefeld vom 4. Februar 2016 zum Montagsinterview mit BA-Vorstand 
Detlef Scheele in der Süddeutschen Zeitung
http://bielefeld.fau.org/2016/02/04/stellungnahme-zum-montagsinterview-mit-ba-vorstand-detlef-scheele/

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