Mexiko-Stadt, 26.02.2016. Eine unabhängige Expertenkommission, die seit
November 2014 an der Aufklärung des Verschwindenlassens von 43
Lehramtsstudenten im Süden Mexikos arbeitet, hat über zahlreiche
Hindernisse bei ihren Ermittlungen berichtet. Die jungen Männer aus der
Ortschaft Ayotzinapa waren im September 2014 von Polizisten verschleppt
und mutmaßlich ermordet worden.
Die fünfköpfige Expertenkommission, die von der Interamerikanischen
Menschenrechtskommission (CIDH) eingesetzt wurde, kritisierte bei einer
Pressekonferenz am 22. Februar in Mexiko-Stadt die diversen,
gleichzeitig laufenden Vorermittlungen, die die Unterabteilung für
Bekämpfung der organisierten Kriminalität unter der Obhut der
Generalstaatsanwaltschaft (PGR) eingeleitet hat. Diese wurden getrennt
von den Hauptermittlungen und ohne Einbeziehung der GIEI durchgeführt,
schreibt heute das LAteinamerika-Portal amerika21.
Auf die Forderungen der Experten nach Akteneinsicht und Aushändigung von
beglaubigten Kopien der Ermittlungsakten sind die Behörden bis heute
nicht eingegangen. Zudem wurde ihnen der Zugang zu Video- und
Fotomaterial des 27. Militärbataillons über die polizeilichen Angriffe
auf die Lehramtsstudenten in der Nacht vom 26. zum 27. September 2014
bis heute nicht gewährt.
Die GIEI-Mitarbeiter äußerten sich sehr überrascht über die neueste,
mittlerweile fünfte Erklärung der mexikanischen Regierung, dass nur 17
der 43 jungen Männer in der Müllkippe von Cocula verbrannt worden wären.
Diese These sei aus bisheriger Sicht inkonsistent. Zudem stelle sich die
Frage nach der Motivation der Regierung für eine neue Erklärung
eineinhalb Jahre nach dem mutmaßlichen Massaker. Die PRG hatte im
November 2014 zunächst erklärt, die 43 Studenten seien unmittelbar nach
ihrer Verschleppung ermordet und in der Müllkippe verbrannt worden.
Argentinische Forensiker hatten diese Version widerlegt.
Die vollständige Meldung des Lateinamerika-Portals amerika21 finden Sie
hier: https://amerika21.de/2016/02/145563/giei-ermittlungen
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