Sonntag, 6. März 2016
Für ein "rebellisches Engagement" - Möglichkeiten für eine Kritik an der neoliberalen Einbindung des Ehrenamts
"Der Aufruf, sich ehrenamtlich und damit kaum oder garnicht bezahlt in
die Gesellschaft einzubringen hat in den Medien und von staatlicher
Seite Hochkonjunktur. Es gibt eine Kommison im Auftrag der
Bundesregierung und zahlreiche Ehrenamtspreise. So sind es auf dem
Land Bügerbusse, die ehrenamtlich von Rentner*innen den öffentlich
Nahverkehr aufrechterhalten. In den Gemeinden ermöglichen unbezahlte
Freiwillige den Freibadbetrieb. Auch der sogenannte Willkommenssommer
stand unter diesem Vorzeichen: tausende Freiwillige sind seitdem in
der Geflüchtetenarbeit aktiv, geben Deutschkurse oder begleiten bei
Behördengängen. Ihr Engagement schließt Lücken, wo es ohne unbezahlte
Arbeit sonst heißt: Die Kassen sind leer, eine Aufrechterhaltung des
Status Quo sei nicht mehr zu finanzieren. In der sogenannten
Flüchtlingskrise wird nun auf die Überforderung der Behörden
verwiesen, für die nun Unbezahlte in die Bresche springen müssen.
(...) Was wären Möglichkeiten der Kritik oder des Widerstands gegen
diese Form der neoliberalen Politik? Darüber sprachen wir mit Tine
Haubner, Soziologin von der Uni Kassel." Audio des Interviews am 22.
Februar 2016 bei Radio Dreyeckland
https://rdl.de/beitrag/f-r-ein-rebellisches-engagement-m-glichkeiten-f-r-eine-kritik-der-neoliberalen-einbindung
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