Und in den zapatistischen Gemeinden?
ZAPATISTISCHE ARMEE DER NATIONALEN
BEFREIUNG.
Mexiko.
Mexiko.
Februar 2016.
An die Compañer@s der Sexta:
Wen es betrifft:
Compañeroas, Compañeros und Compañeras:
Nun werden wir Ihnen ein bisschen über die zapatistischen
Gemeinden erzählen, dort, wo die Unterstützungsbasen Widerstand
leisten und kämpfen.
Das, was wir Ihnen jetzt erzählen werden, stammt aus den
Berichten der verantwortlichen zapatistischen Compañeras und
Compañeros der Dörfer, Verantwortliche der Kommissionen (zum
Beispiel der Gesundheit, Bildung, Jugendliche etc.), autonome
Autoritäten und Organisationsverantwortliche. Aber wir haben das
mit den Compas des Komitees geprüft um zu sehen, ob es gelogen
ist, oder ob es geändert wurde um es gut aussehen zu lassen und
das zu verstecken, was schlecht ist. Die Aufgabe dieser Schriften
ist es nicht unseren Compas der Sexta Lügen zu erzählen, noch
jenen die unterstützen und solidarisch sind. Weder Ihnen, noch
euch oder sonst jemanden.
Wenn wir falsch liegen, sagen wir dies klar, nicht damit Sie sich
noch trauriger fühlen wegen all dem, was dort in Ihren Geografien
und Kalendern geschieht. Wir sagen es, weil es unsere Art ist
Ihnen Kenntnis zu geben oder zu informieren, damit Sie wissen, ob
wir auf den Weg gehen, den wir Ihnen sagten oder ob wir schon
anders gehen, vielleicht die gleichen Fehler begehend, welche wir
kritisieren.
Aber wenn wir richtig liegen, dann wollen wir auch, dass Sie es
wissen, damit Sie sich mit dem kollektiven Herz, welches wir sind,
freuen.
Wie wissen wir, ob wir richtig oder falsch liegen? Was uns
Zapatistas betrifft, ist es sehr einfach: die Dörfer sprechen, die
Dörfer befehlen, die Dörfer machen, die Dörfer machen rückgängig.
Wenn jemand einen schlechten Weg einschlägt, gibt ihm das
Kollektiv, wie man sagt, sofort die Sporen,
und er oder sie korrigiert es oder muss gehen.
Dies ist unsere Autonomie: der Weg ist unserer, wir gehen ihn,
wir liegen richtig, wir irren uns, wir korrigieren uns.
Kurz gesagt, sagen wir die Wahrheit, denn von Lügen sollten Sie
schon genug haben und gelangweilt sein. Und die Wahrheit, auch
wenn sie manchmal schmerzt, schafft immer Erleichterung.
Oder besser gesagt, wollen wir es nicht wie die Schlechten
Regierungen machen, die sich in den vergangenen Tagen sehr
herausgeputzt haben, um dem Besucher zu gefallen und damit nicht
gesehen wird, was unten passiert. Aber dieses Make-up diente nur
dazu, zu zeigen wie falsch die Regierungen sind. Glauben Sie, dass
jemand mit durchschnittlicher Intelligenz die Realität nicht sehen
würde? Wie man sich zu dieser Wirklichkeit äußert oder nicht, und
die Art und Weise wie man es tut, ist etwas anderes und liegt in
der eigenen Verantwortung.
Also, ohne viel Gerede. Was wir euch nun erzählen, geht über das,
was in den Büchern zur Kleinen Zapatistischen Schule erklärt
wurde, hinaus. Wenn sie nicht an der Kleinen Zapatistischen Schule
in einer Gemeinde oder außerhalb teilgenommen haben, oder nicht
wissen was in den Lehrbücher steht, so empfehlen wir Ihnen sie zu
lesen. Darin werden Sie erfahren wie der Prozess der Errichtung
der Autonomie war.
Das was passiert, ist etwas neues, es sind neue Dinge die zu Tage
getreten sind, oder die es vor 1-2 Jahren nicht gab:– Das zapatistische Wachstum wird aufrechterhalten. Es beteiligen sich mehr Jugendliche.
– Die zapatistischen Compañeras und Compañeros sind bei guter
Gesundheit. Was man sieht, ist, dass weniger in die autonomen
Kliniken kommen, weil die Präventionsarbeit und die Betreuung,
welche die Gesundheitspromotoren leisten, gestiegen sind. Anders
gesagt, werden weniger krank. Diejenigen, die immer häufiger in
die zapatistischen autonomen Kliniken kommen, sind die
Parteianhänger*innen.
– In der Bildung ist die Grundschulbildung genauso. Aber nun gibt
es eine neue Forderung der Gemeinden: die Sekundar- und Oberstufe.
In einigen Zonen gibt es bereits Sekundarschulen, aber nicht in
allen. Nun gibt es Jugendliche die eine höhere Schulbildung
fordern. Sie wollen keine Lehrgänge, sondern ein Studium der
Wissenschaften und Künste. Jedoch kein Studium gemäß der
kapitalistischen Art der institutionellen Universitäten, sondern
gemäß unserer Art. Dafür fehlt uns noch viel.
– In der Wirtschaft, ohne zu erwähnen, was es schon gibt, werden
die kollektiven und individuellen Arbeiten (Feld, Bohnen, Kaffee,
Hühner, Bananen, Schafe, Rinder, Bienenhonig, Gemüse, Kauf und
Verkauf von Vieh, und andere Produkte) aufrechterhalten, und man
hat gesehen, dass sie ihre Produktion gesteigert haben, was die
Ernährung und Gesundheit verbessert hat, v.a. der Jugendlichen und
Kinder.
– In einigen Zonen werden die Gesundheitspromotoren bereits in
Ulltraschall, Labor, allgemeine Konsultation, Zahnmedizin und
Gynäkologie geschult. Darüber hinaus werden Präventionskampagnen
in den Regionen durchgeführt. In einer Zone wurden mit den
Gewinnen aus der kollektiven Viehwirtschaft Laborgeräte und ein
Ultraschallgerät angeschafft. Es gibt auch schon für Handhabung
dieser Geräte ausgebildete Compañeras und Compañeros, ein Resultat
der Lehrbildung zwischen den Gesundheitspromotoren eines Caracols
zum anderen, oder besser gesagt sie unterrichten sich
untereinander. Auch ist ein weiteres Krankhaus im Bau begriffen,
in dem sie in Zukunft kleinere Operationen durchführen können, wie
sie es bereits in La Realidad und Oventik
machen.
– Im Bereich der Bearbeitung der Erde, sind die
Maisfeldkollektive und die der Viehzucht deutlich angestiegen. Mit
dem Gewinn, zusätzlich zum Erwerb von Apparaten und Medizin für
die Kliniken, wurde ein Traktor gekauft.
– Im Handel haben die Kooperativen der Lebensmittelgeschäfte ihre
ökonomische Unabhängigkeit erlangt und niedrige Preise für die
zapatistischen Familien beibehalten. Dies ist möglich da es
niemanden gibt, der sich durch eine Verteuerung der
Konsumgrundgüter berreichert.
– In den autonomen Läden gibt es keine exklusive Markenkleidung,
noch die neuesten Moden, dennoch fehlt es nicht an Unterröcken,
Kleidern, Blusen, Hosen, Hemden, Schuhen (die meisten in den
autonomen Schuhwerkstätten produziert) und das, was jede*r nutzt,
um die Scham zu bedecken.
– Diejenigen, die am meisten in den Kollektiven der Produktion
und des Handels vorangekommen sind, sind die Compañeras. Seit
einigen Jahren, als Ergebnis der kollektiven Arbeit der
Kommandantur, des Komitees und der Insurgenten (ja, auch wir
arbeiten um zu produzieren und Einkommen zu erzielen), werden
jedem autonomen Munizip ein Pensum zugeteilt, damit die Compañeras
der Unterstützungsbasen dieses im Kollektiv, welches sie
betreiben, erarbeiten.
Und es stellte sich heraus, dass sie bessere Manager als die
Männer sind, denn in einem Munizip erschufen die Compañeras nicht
nur ein erfolgreiches Viehzuchtkollektiv, jetzt sind sie bereits
so fortgeschritten, dass sie ihre Kühe mit Frauenkollektiven
anderer Dörfer “teilen” (“teilen” sagen die Zapatistas, wenn der
Gewinn duch die Hälfte geteilt wird und man diesen Teil einem
anderen Teil gibt).
– Das gleiche geschah mit den Lebensmittelkooperativen: sie geben anderen Kollektiven der Region, Dörfern und sogar einzelnen Compañeras bereits Kredit.
– Das gleiche geschah mit den Lebensmittelkooperativen: sie geben anderen Kollektiven der Region, Dörfern und sogar einzelnen Compañeras bereits Kredit.
– Alle autonomen Munizipe haben kollektive Feldarbeit und andere
haben Viehzucht. Alle Regionen haben kollektive Arbeit, die Gewinn
bringt. Zum Beispiel haben zur letzten Feier die Regionen
zusammengelegt für die Kuh, die sie zur Feier gegessen haben und
für die Musiker.
– Die überwiegende Mehrheit der Dörfer hat kollektive Arbeit, in
ein paar Dörfern arbeiten die Compañeros nicht im Kollektiv, aber
die Compañeras schon, und es gibt Dörfer, die 2 Kollektive sind,
eines der Compañeros und eines der Compañeras. Individuell kämpfen
alle damit es ihnen gut geht und sie haben Fortschritte erreicht.
Sowohl Milizen, als auch Insurgenten arbeiten in
Produktionskollektiven um sich zu unterstützen und um die Dörfer
zu unterstützen.
– Im Caracol Oventik gibt es bereits eine autonome Tortillería.
Wir wissen nicht, wieviel ein Kilo Tortillas in ihrer Geografie
gerade kostet, aber in Oventik kostet es 10 Pesos. Und es ist aus
Mais, nicht aus Maseca [Anmk.: bei Maseca handelt es sich um eine
Marke minderwertigen Maismehls]. Sogar die öffentlichen
Verkehrsmittel machen Sonderfahrten, um ihre Tortillas dort zu
kaufen. Im Hochlandgebiet von Chiapas, wo sich das Caracol Oventik
befindet, wird kein Mais produziert. Dieser wird im
Regenwaldgebiet (Zona Selva) erzeugt und wird zwischen den
Kollektiven des Gebietes gehandelt, damit die zapatistischen
Familien Mais zu einem guten Preis und ohne Zwischenhändler haben.
Dafür benutzten sie Lastwagen, die den Räten der Guten Regierung
von guten Personen gespendet wurden, deren Namen wir nicht nennen
werden, aber sie und wir wissen wer sie sind.
– In vielen zapatistischen Dörfern arbeiten etwa 50% kollektiv
und der Rest individuell. In anderen arbeitet die Mehrheit
individuell. Auch wenn die kollektive Arbeit gefördern wird, wird
individuelle Arbeit, die keine anderen Individuen ausbeutet,
respektiert. Sowohl die kollektive, als auch die individuelle
Arbeit wird nicht nur beibehalten, sondern es werden Fortschritte
gemacht.
– So wird überall die kollektive Arbeit organisiert. Es gibt
Kollektive in Dörfern und in einigen gibt es Kollektive von
Männern, von Frauen und von Jugendlichen. Es gibt Regional- oder
Munizipalkollektive. Es gibt Kollektive der Zone oder des Rates
der Guten Regierung. Wenn ein Kollektiv weiter wächst, unterstützt
es andere Kollektive, die noch nicht so weit entwickelt sind.
Oder, wie in einigen Regionen, ist die kollektive
Lebensmittelproduktion für die Unterkünfte für autonome
Sekundarschulen bestimmt.
-*-
All diese Berichte über die Fortschritte, kommen nicht von der
zapatistischen Kommandantur, sie ensprangen also nicht den Köpfen
einiger weniger, sondern dem Austausch zwischen den Dörfern
selbst.
In einem solchen Austausch berichten sie über ihre Arbeiten, ihre
Fortschritte und ihre Probleme und Fehler. Daraus ergeben sich
viele und neue Ideen, welche sie unter sich austauschen. Anders
gesagt, lernen die Compañeros und Compañeras untereinander.
Und natürlich sagen wir, dass wir, als Befehlshaber, auch eine
Menge von unseren zapatistischen Compañeras und Compañeros lernen.Es ist schrecklich und wunderbar, was wir sehen und hören, während wir nicht wissen, was aus diesen Fortschritten resultieren wird.
Wir erzählen Ihnen jetzt nichts von der Aufrüstung der
Paramilitärs, der Zunahme der militärischen Luft- und
Bodenpatrouillen und all dem, was die schlechten Regierungen
unternehmen, um zu versuchen uns zu zerstören. Wir geben Ihnen
keine Einzelheiten, denn wir wissen sehr gut, dass Sie es auch
nicht leicht haben, dass Ihre Widerstände und Rebellionen täglich
Aggressionen ausgesetzt sind, zu jeder Stunde und in allen Teilen.
Und dass Sie, wie auch immer, weiterhin rebellieren und Widerstand
leisten.
Aber wir wissen, das Sie wissen, dass alles was wir Ihnen
erzählen inmitten von Aggressionen, Angriffen, Belästigungen und
komplizenhafter Stille geschieht. Inmitten eines Krieges also.
Auch wenn in dunklen Zeiten, wie diese, die wir gerade
durchleben, “Kaufleute der Hoffnung” erscheinen, lassen wir
Zapatistas uns nicht von den kirchlichen, säkularen oder
weltlichen Dummheiten der angeblichen “neuen Verfassungsgeber”
mitreißen, die uns “retten” wollen und die auf die gleichen alten
Methoden des Zwangs zurückgreifen die sie kritisieren nennen, und
die hinsichtlich angeblicher Unterstützungen der EZLN lügen,
während sie versuchen die Geschichte zu redigieren mit der Hilfe
überholter “Avantgarden”, die längst ihr eigenes Erbe verraten
haben.
Die EZLN unterstütz keinerlei Verkauf von Spiegelchen. Wir
befinden uns im Jahre 2016, nicht in 1521, wacht doch endlich auf.
-*-
Compas der Sexta, Schwestern und Brüder des Nationalen Indigenen
Kongresses:Mit alldem und inmitten all dieser Fallen, bereiten wir uns Zapatistas auf das schlimmste vor, was auf uns zukommt.
Wir fürchten nicht. Nicht, weil wir tollkühn sind, sondern weil wir unseren Compas vertrauen.
Es scheint als ob, angesichts des Sturms der schon die Himmel und Böden der Welt erschüttert, die zapatistischen Unterstützungsbasen gewachsen wären. Als glänzten jetzt ihre Fähigkeit, Weisheit, Phantasie und Kreativität am meisten.
Was diese Worte tatsächlich wollen, mehr denn zu informieren und zu berichten, ist Sie zu umarmen und daran zu erinnern, dass Sie hier, in dieser Ecke der Welt, Compas haben, die Sie, trotz der Distanzen in den Kalendern und Geografien, nicht vergessen.
Aber nicht alles läuft gut. Wir sagen Ihnen klar, dass wir einen
Fehler sehen: die zapatistischen Frauen schreiten mehr voran als
die Männer. Anders gesagt, machen sie nicht im gleichen Maße
Fortschritte.
Jedes Mal bleibt weniger von jener Zeit, als der Mann der einzige
war, der das Einkommen für den Haushalt beschaffen hat. In einigen
Zonen geben die Frauenkollektive den Männern Arbeit. Und es sind
nicht wenige zapatistische Haushalte, in denen die Frau diejenige
ist, die dem Mann Geld gibt, damit er sich ein Hemd, eine Hose,
ein Halstuch und einen Kamm kauft, damit er ein guter Galan in den
bevorstehenden Aktivitäten ist, die wir bald bekannt geben werden.
Denn vielleicht werden wir schmutzig, hässlich und schlecht sein,
aber eines ja: gut gekämmt.
Aus den Bergen des
mexikanischen Südostens.
Subcomandante Insurgente
Moíses. Subcomandante Insurgente Galeano.
Mexiko, Februar 2016
Aus dem Notizbuch des Katze-Hund:Fragmente der Konversation zwischen eine*r/m Parteianhänger*in und einigen Zapatistas:
Parteianhänger*in: Wie, die EZLN erhält keine
Regierungsprogramme wie Procampo, Prospera, Nuevo Amanecer de
los Ancianos? [Anmk.: die Rede ist von verschieden
Hilfsprogrammen der Regierung die Abhängigkeitsverhätlnisse
schaffen, als Strategie die Bevölkerung an sich zu binden]
Zapatistas: Nein.Parteianhänger*in: Wer subventioniert sie als Organisation?
Zapatistas: Wir sind organisiert und haben Unterstützungsbasen,
in denen wir zusammen arbeiten und uns regieren und wir haben
kollektive Arbeiten wodurch wir ökonomische Resourcen erzielen um
unseren Widerstand aufrecht zu erhalten.
Parteianhänger*in: Und wie können wir uns als
Zivilgesellschaft organisieren und wie könnt ihr uns beraten,
leiten und lehren?
Zapatistas: Sehen sie sich die Situation der freien Medien oder
des Nationalen Indigenen Kongresses an. Wir sind nicht da, um zu
sagen und zu entscheiden wie sie sich organisieren werden und um
ihrer Organisation einen Namen zu geben. Sonder es sind die Leute
des Volkes, die denken und entscheiden, was zu tun ist und wie man
sich organisiert.
Parteianhänger*in: Was sollen wir tun?Zapatistas: Unsere Idee ist es das kapitalistische System zu stürtzen.
-*-
Bericht über die Unterhaltung an einem Morgengrauen im Monat
Februar, zwischen dem, den sie Subcomandante Insurgente Moisés
nennen und dem SupGaleano:SupMoy: Der Bericht sagt, dass es Todesdrohungen gibt und dass die Regierung die Caracole angreifen will um nun den Zapatismus zu erledigen, weil er die Regierungen schlecht dastehen lässt.
Sup Gal: …
SupMoy: Sie suchen mich und dich, um uns zu töten.
SupGal: Uns “töten”? Nicht uns “fest zunehmen”, uns “zu
fassen”?
SupMoy: Nein, der Bericht sagt “um uns zu töten”.SupGal: Verdammt, und warum ich? Das ist kolonialistisch-hetero-patriarchalischer-eurozentrischer Rassismus. Du bist der Wortführer, du bist dran. Ich bin nur die letzte Bastion des zapatistischen Machismus und du siehst schon, dass wir im vollen Rückzug sind. Außerdem, warum die Gewalt? Früher pflegten sie nur zu sagen “verhaften”, “Vorführungsbefehl”, “Arrest”, und nun “töten”. Und ich bin schon mehrere Male gestorben, nehmen die mich nicht ernst? Sollen sie es als zur Kenntnis genommen betrachten und vermerken “Mission erfüllt”. Aber wechsele mir nicht das Thema: ich bin gerade dabei dir zu sagen, dass man das mit den Frauenkollektiven nicht in das Kommunique aufnehmen sollte.
SupMoy: Und warum nicht?
SupGal: Also, weil wenn wir das sagen, werden wir das maskuline Geschlecht schlecht dastehen lassen. Die ganze Tradition der Filme von Pedro Infante und Liedern von José Alfredo Jiménez läuft Gefahr zu verschwinden. Bist du damit einverstanden, dass uralte Kulturen verschwinden? Nein, richtig?
SupMoy: Nun, wie der Verstorbene zu sagen pflegte: das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen, denn ich habe es schon reingenommen.
DupGal: Wie?!! Und die Solidarität des Geschlechts?
SupMoy: Überlege dir lieber, wie man es schafft, dass die Männer mehr Bereitschaft zeigen und ihre Kollektive vorantreiben.
SupGal: Ok, ok, ok. Wir müssen zu unseren Wurzeln zurückkehren, wie man so schön sagt. Ich werde ein Spezialprogramm für Radio Insurgente machen. Weder Games of Thrones, noch sonst etwas; nur Lieder des großen Kameraden und Führers, Erster seines Namens, Vater der Drachen und Herr der sieben Ligen: Pedro Infante.
SupMoy: Jajajajajaja. Das werden sie dich nicht ausstrahlen
lassen. Für das Programm ist eine Compañera zuständig.
SupGal: Verflixt und zugenäht. Verdammtes revolutionäres
Frauengesetz! Und von José Alfredo Jiménez?
SupMoy: Uui! Noch weniger.
SupGal: Mmh … von den Bukis also? … Los Temerarios? …
Brindis? … Los Tigres del Norte? Piporro?
Die Diskussion dauerte an bis das Katze-Hund, sich die Krallen
schniegelnd, urteilte: guau-miau.
Es war im Morgengrauen, es war sehr kalt, und obwohl sich ein
Schatten über das Antlitz der Erde erhob, kühlte ein Lichtlein das
Wort “Widerstand” ab.
Ich beglaubige unter Protest des Geschlechts.
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