Hallo,
zweimal bin ich in den nächsten Tage in und um Köln ... und lade Euch herzlich zu den Anlässen ein. Außerdem muss ich am 3.3. nach dem Prozess nicht sofort zurückfahren - es ist Platz, am nachmittag/abend des 3. oder auch am Tag bzw. den Tagen danach noch weitere Veranstaltungen, Treffen,Trainings u.ä. zu verabreden. Meldet Euch dann ... Gruß Jörg
Sa, 20.2. um 19.45 in Köln (Kolbhalle, Helmholtzstraße 8-32): Vortrag und Diskussion "Den Kopf entlasten: Kritik anti-emanzipatorischer Positionen in politischen Bewegungen" + im Rahmen des Membran-Festivals
Monsanto ist schuld. Nein, die Bilderberger. Quatsch, das Finanzkapital macht alles kaputt. Hinter allem stecken zwei Bankierfamilien. Europa wird immer mehr amerikanisiert. Geht doch gar nicht, weil die BRD ohnehin von den USA besetzt ist. Oder gar nicht existiert ...
So oder ähnlich klingen viele Erklärungsmodelle für die Ursachen empfundener Missstände. Was sie gemeinsam haben: Sie vereinfachen, verkürzen komplexe Herrschaftsanalysen und spielen mit den Mitteln des Populismus. Statt Menschen zu eigenständigem Denken und kritischem Hinterfragen anzuregen, wandeln sie Ohnmacht oder Empörung in billige Zustimmung - zwecks politischer Beeinflussung, Sammeln von Anhänger_innen und Wähler_innen oder auf der Suche nach dem schnöden Mammon in Form von Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Vor allem aber können sie gefährlich sein, wenn plumpe Feindbilder und verkürzte Ursache-Wirkungsketten zu einem Hass gegen Bevölkerungsgruppen führen, denen die Schuld für das Böse auf der Welt zugeschoben wird - der Antisemitismus ist nur ein Beispiel dafür, die Folgen sind bekannt.
Im Vortrag werden Prinzipien vereinfachter Welterklärungen benannt und dann Beispiele vorgestellt, über die jeweils auch kurze Debatten und Nachfragen möglich sind. Den Abschluss bilden praktische Tipps für skeptisches Denken (Infoseite: www.kopfentlastung.de.vu).
Do, 3.3. um 11 Uhr im Amtsgericht Kerpen (Saal 108/1. Etage, Nordring 2-8): Prozess wegen vermeintlicher Beleidigung des Richters Witzel (selbst Amtsrichter in Kerpen, der mit widerlichen Methoden versuchte, eine Anti-Kohle-Aktivistin zu bestrafen ... was inzwischen aber in der Revision scheiterte) ... Angeklagter ist der Aktivist Jörg Bergstedt (einer der Befürworter offensiver Selbst- und Laienverteidigung - es dürfte also unterhaltsam werden und ist schon der zweite Versuch) ++ Berichte vom ersten Versuch Live-Ticker vom Prozesstag ++ Bericht im Kölner Stadtanzeiger am 2.10.2015
Und dann noch (da bin ich dann aber nicht selbst dabei - aber der Film stammt von hier aus der Projektwerkstatt):
Sa, 19.3. ab 19.45 Uhr in Köln (Kolbhalle, Helmholtzstraße 8-32): Film "Empörung und Verschwörung - Porträt einer Person auf dem Weg in rechte Ideologien" (71 min)
H.S. war einer der ersten bekannten Autoren der Anti-Atom-Bewegung. Sein Buch "Friedlich in die Katastrophe" bildete einen Meilenstein und zeigte Gefahren, Hintergründe und politische Seilschaften auf. Danach verfasste er etliche Umweltbücher, aber auch zu kinderfreundlichen Schulsystemen oder gegen die Gentechnik. Seine Hoffnungen auf eine Wende erfüllten sich nicht. Mehr und mehr sah er die Welt am Abgrund. Aus Verzweiflung wuchs Empörung - und die ebnete den Weg in rechtes Gedankengut und absurdeste Verschwörungstheorien. Als 2012 der Anti-Atom-Klassiker verfilmt wurde, streute Filmemacher M.E. dort solche Gedanken ein. Es war der Anfang einer geistigen Entwicklung, die aus H.S. und seinen Unterstützern vielgefragte, rechtsextreme Redner und Interviewpartner gemacht haben - voller Hass gegen Flüchtlinge, Juden, die USA und Israel, Linksfaschisten und zensierte Medien. Der Film "Empörung und Verschwörung" zeichnet das alles nach - ist aber mehr: Eine grundlegende Kritik an vereinfachten Welterklärungen, an Gut-Böse-Stigmatisierungen und dem Glauben an eine Machtpyramide mit nur wenigen Strippenziehern an der Spitze. H.S. ist ein Beispiel für viele - aber er zeigt, dass auch ein "linker Anarchist" (Selbstbezeichnung H.S.) zum Verkünder wirrer und rechter Welterklärungen werden kann.
Weitere Termine in der Region:
zweimal bin ich in den nächsten Tage in und um Köln ... und lade Euch herzlich zu den Anlässen ein. Außerdem muss ich am 3.3. nach dem Prozess nicht sofort zurückfahren - es ist Platz, am nachmittag/abend des 3. oder auch am Tag bzw. den Tagen danach noch weitere Veranstaltungen, Treffen,Trainings u.ä. zu verabreden. Meldet Euch dann ... Gruß Jörg
Sa, 20.2. um 19.45 in Köln (Kolbhalle, Helmholtzstraße 8-32): Vortrag und Diskussion "Den Kopf entlasten: Kritik anti-emanzipatorischer Positionen in politischen Bewegungen" + im Rahmen des Membran-Festivals
Monsanto ist schuld. Nein, die Bilderberger. Quatsch, das Finanzkapital macht alles kaputt. Hinter allem stecken zwei Bankierfamilien. Europa wird immer mehr amerikanisiert. Geht doch gar nicht, weil die BRD ohnehin von den USA besetzt ist. Oder gar nicht existiert ...
So oder ähnlich klingen viele Erklärungsmodelle für die Ursachen empfundener Missstände. Was sie gemeinsam haben: Sie vereinfachen, verkürzen komplexe Herrschaftsanalysen und spielen mit den Mitteln des Populismus. Statt Menschen zu eigenständigem Denken und kritischem Hinterfragen anzuregen, wandeln sie Ohnmacht oder Empörung in billige Zustimmung - zwecks politischer Beeinflussung, Sammeln von Anhänger_innen und Wähler_innen oder auf der Suche nach dem schnöden Mammon in Form von Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Vor allem aber können sie gefährlich sein, wenn plumpe Feindbilder und verkürzte Ursache-Wirkungsketten zu einem Hass gegen Bevölkerungsgruppen führen, denen die Schuld für das Böse auf der Welt zugeschoben wird - der Antisemitismus ist nur ein Beispiel dafür, die Folgen sind bekannt.
Im Vortrag werden Prinzipien vereinfachter Welterklärungen benannt und dann Beispiele vorgestellt, über die jeweils auch kurze Debatten und Nachfragen möglich sind. Den Abschluss bilden praktische Tipps für skeptisches Denken (Infoseite: www.kopfentlastung.de.vu).
Do, 3.3. um 11 Uhr im Amtsgericht Kerpen (Saal 108/1. Etage, Nordring 2-8): Prozess wegen vermeintlicher Beleidigung des Richters Witzel (selbst Amtsrichter in Kerpen, der mit widerlichen Methoden versuchte, eine Anti-Kohle-Aktivistin zu bestrafen ... was inzwischen aber in der Revision scheiterte) ... Angeklagter ist der Aktivist Jörg Bergstedt (einer der Befürworter offensiver Selbst- und Laienverteidigung - es dürfte also unterhaltsam werden und ist schon der zweite Versuch) ++ Berichte vom ersten Versuch Live-Ticker vom Prozesstag ++ Bericht im Kölner Stadtanzeiger am 2.10.2015
Und dann noch (da bin ich dann aber nicht selbst dabei - aber der Film stammt von hier aus der Projektwerkstatt):
Sa, 19.3. ab 19.45 Uhr in Köln (Kolbhalle, Helmholtzstraße 8-32): Film "Empörung und Verschwörung - Porträt einer Person auf dem Weg in rechte Ideologien" (71 min)
H.S. war einer der ersten bekannten Autoren der Anti-Atom-Bewegung. Sein Buch "Friedlich in die Katastrophe" bildete einen Meilenstein und zeigte Gefahren, Hintergründe und politische Seilschaften auf. Danach verfasste er etliche Umweltbücher, aber auch zu kinderfreundlichen Schulsystemen oder gegen die Gentechnik. Seine Hoffnungen auf eine Wende erfüllten sich nicht. Mehr und mehr sah er die Welt am Abgrund. Aus Verzweiflung wuchs Empörung - und die ebnete den Weg in rechtes Gedankengut und absurdeste Verschwörungstheorien. Als 2012 der Anti-Atom-Klassiker verfilmt wurde, streute Filmemacher M.E. dort solche Gedanken ein. Es war der Anfang einer geistigen Entwicklung, die aus H.S. und seinen Unterstützern vielgefragte, rechtsextreme Redner und Interviewpartner gemacht haben - voller Hass gegen Flüchtlinge, Juden, die USA und Israel, Linksfaschisten und zensierte Medien. Der Film "Empörung und Verschwörung" zeichnet das alles nach - ist aber mehr: Eine grundlegende Kritik an vereinfachten Welterklärungen, an Gut-Böse-Stigmatisierungen und dem Glauben an eine Machtpyramide mit nur wenigen Strippenziehern an der Spitze. H.S. ist ein Beispiel für viele - aber er zeigt, dass auch ein "linker Anarchist" (Selbstbezeichnung H.S.) zum Verkünder wirrer und rechter Welterklärungen werden kann.
Weitere Termine in der Region:
- Sa, 20.2. von 10 bis 17 Uhr in Düsseldorf (ZAKK, Fichtenstr. 40): Kongress zur Verkehrspolitik "Fahrscheinlos durch Düsseldorf" ++ Infoseite
- Sa, 19.3. von 11 bis 17.20 Uhr in Köln (BTZ Köln-Ehrenfeld, Vogelsanger Str. 193): Psychiatrie-Erfahrenen-Selbsthilfetag in Köln - Arbeit und Leben trotz Psychiatrie-Erfahrung
- Mo, 18.4., 9 Uhr im im Landgericht Gießen (Ostanlage/Ecke Gutfleischstraße, Raum 15): Berufungsverhandlung wegen Schwarzfahrens mit Hinweisschild ++ zweite Instanz nach einer Verurteilung vor dem Amtsgericht trotz angebrachten Hinweisschild ... inzwischen ist aber mächtig gerungen worden und in einem ähnlichen Verfahren hat es Freisprüche gegeben ++ Aktionsidee: Offensive Schwarzfahrten aus der Umgebung und weiteren Entfernung zum Prozess mindestens mit Schild und Flyer!
Wahrscheinlich gibt es am 9./10.4. ein Direct-Action-Training in
Gießen. Wer da Interesse hat, bitte auch melden.
-- (Bitte bei Antworten lange Mailzitate wegschneiden ... spart Daten, Zeit und Unübersichtlichkeit :-) Projektwerkstatt Saasen, 06401-903283, Fax 03212-1434654 Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen-Saasen (20 km östlich Giessen) www.projektwerkstatt.de/saasenPGP unter www.projektwerkstatt.de/feedback.html - Seminarhaus und politische Aktionswerkstätten - Archive, Bibliotheken und Gruppenräume (mit Bahnanschluss) Spannende Bücher und DVDs unter www.aktionsversand.de.vu! Angebote für Aktionstrainings, Workshops und Vorträge: www.vortragsangebote.de.vu und www.projektwerkstatt.de/termine. Die Projektwerkstatt lebt davon, was anderswo übrig ist, z.B.: Audio-Aufnahmegerät, HD-Kamera mit Mikrofonanschluss, Obstpresse, Sitzwürfel, Bluray-Laufwerk und viele Verbrauchsmaterialien (Gesamtliste unter www.projektwerkstatt.de/gesucht).
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