Mittwoch, 13. Mai 2015
Siemens-Belegschaft will konzernweit kämpfen
Berlin (Korrespondenz), 12.05.15: Nach Berichten aus der Belegschaft waren heute früh rund 800 Kolleginnen und Kollegen der Siemens-Turbinenfabrik Moabit zu einer kurzfristigen „Open-Air“-Betriebsversammlung auf dem Werkshof zusammengekommen. Die am vergangenen Freitag verkündeten Pläne zum Abbau von 519 Arbeitsplätzen und zur Verlagerung ganzer Produktionsbereiche in den kommenden Jahren hatten zu heller Empörung geführt.
In den letzten Wochen war immer deutlicher geworden, dass dies Teil eines konzernweiten Angriffs auf die Belegschaft ist: allein im weltweiten Energie-Sektor, zu dem die 3.900-köpfige Belegschaft in Berlin zählt, sollen 4.500 Jobs wegfallen. Plus mehrere Tausend in anderen Bereichen.
Dementsprechend kündigte der Berliner IG-Metall-Vorsitzende Klaus Abel unter großem Beifall für Juni einen bundesweiten „Aktionstag“ aller Siemens-Betriebe an. Auf ausdrückliche Kritik stieß die Bemerkung eines Gesamtbetriebsrats in seiner ansonsten kämpferischen Rede, es dürfe auch seitens der Belegschaft „keine Tabus“ geben, denn man werde die Siemens-Pläne „sowieso nicht gänzlich verhindern“ können. Nachtigall, ick hör Dir trapsen?
Offensichtlich gibt es noch sehr unterschiedliche Vorstellungen, was unter „Widerstand gegen die Vorstandspläne“ zu verstehen ist. Die Auseinandersetzung darum ist mit der außerordentlichen Hof-Betriebsversammlung eröffnet – die dann vom Betriebratsvorsitzenden auch nicht für „beendet“, sondern nach einer Stunde nur für „unterbrochen“ erklärt wurde. Mit anderen Worten: Fortsetzung folgt!
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