Montag, 2. Juli 2018
EU-Gipfel an Alle: „Oh, wie schön ist Libyen“. Vor allem die Lager der Milizen (in bürokratischer Monstersprache „Ausschiffungsplattformen“) – dafür sollen Rettungsschiffe weiterhin kriminalisiert werden
„PRO ASYL warnt noch einmal mit Nachdruck, die libysche Küstenwache
weiter aufzurüsten und ihr die Rettung Schiffbrüchiger zu übertragen.
PRO ASYL betrachtet den beabsichtigten Ausbau der Kooperation als
Verrat an Europas Werten. Weil die Bundeskanzlerin zur Getriebenen der
CSU geworden ist, reiht sie sich in die Allianz der Grenzschließer
ein. Nach der gestrigen Presseerklärung von Ratspräsident Donald Tusk
soll die libysche Küstenwache weiter ausgerüstet werden. Menschen, die
vor Folter, Krieg, Terror und Verfolgung fliehen, sollen vor Europas
Grenzen abgefangen werden. »Statt Europas Werte zu verteidigen,
scheint für die Grenzschließung jedes Mittel recht. Die oft
dramatischen Fluchtgründe und die Menschenrechte Schutzbedürftiger
spielen bei den Überlegungen der Staatschefs keine Rolle«, sagt Günter
Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL. Die Auslieferung
Schutzsuchender an die libysche Küstenwache, um sie sodann nach
Nordafrika zurückzubringen, ist weder mit Artikel 3 EMRK noch mit dem
Schutz vor Kollektivausweisung (Artikel 4 des 4. Prot. zur EMRK)
vereinbar“ – aus der Pressemitteilung „“Seenotrettung durch libysche
Küstenwache?“ am 28. Juni 2018 von und bei Pro Asyl (worin nur die
Frage offen bleibt, ob die kritisierte erzreaktionäre Politik nicht
genau „europäische Werte“ verteidigt…)
Zu den libyschen Lagern, in denen Flüchtlinge konzentriert werden
sollen und ihren Befürwortern siehe eine kleine aktuelle
Materialsammlung vom 29. Juni 2018
http://www.labournet.de/?p=134006
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