Samstag, 19. August 2017
Was der Foodora-Streik 2016 in Turin für neue Protestformen in der gig economy bedeutet
Im bisherigen Verlauf des Jahres 2017 gab es in einer ganzen Reihe von
Ländern bei Unternehmen der sogenannten Plattform-Ökonomie Proteste
und Streiks. Die Ideologie der angeblichen Partnerschaft stößt sich
massiv an einer Realität, in der neue Verdienstbedingungen
schlichtweg diktiert werden und Einwände von FahrerInnen ebenso
schlichtweg ignoriert - bis sie sich zur Wehr setzen. Die
Foodora-Proteste in Italien im Herbst 2016 (wir berichteten) waren
einer der ersten großen Kämpfe in dieser Branche in Europa, zusammen
mit den Bewegungen in Großbritannien. In dem Beitrag „Total Eclipse of
Work? Neue Protestformen in der gig economy am Beispiel des Foodora
Streiks in Turin“ von Stefania Animento, Giorgio Di Cesare und
Cristian Sica in der Ausgabe 187 der Prokla vom Juni 2017 (pdf)
befassen sich die AutorInnen mit dieser Bewegung und ihrer (möglichen)
Bedeutung für die gesamte Branche über Ländergrenzen hinweg, wobei sie
von einer Grundskizze ausgehen: „Das Flexibilitätsversprechen, dem die
Falle der Prekarität folgt, ist ein Eigenmechanismus der
Transformation der gegenwärtigen Arbeit im zeitgenössischen
Kapitalismus, für dessen Reproduktion die Inwertsetzung jegliches
relationalen und immateriellen Aspektes des menschlichen Lebens
notwendig wird (Mason 2015; Candeias 2008). Wie viele Autor_innen
bereits in den 1970er Jahren herausstellten, hat die Arbeit die Fabrik
als sein „natürlicher“ Standort hinter sich gelassen und sich –durch
die Expansion des Dienstleistungssektors – das ganze Leben in Besitz
genommen (Negri 1979)“.
http://prokla.de/wp/wp-content/uploads/2017/animento-di-cesare-sica-foodora.pdf
Wir danken der Redaktion der Prokla (und dem Dampfboot-Verlag) für die
Vorab-Freigabe des Links und verweisen auf die gesamte Ausgabe der
PROKLA 187 mit dem Schwerpunkt "Arbeit und Wertschöpfung im digitalen
Kapitalismus"
http://www.prokla.de/2017/06/07/editorial-prokla-187/
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