Samstag, 19. August 2017
Gericht bringt Hartz-IV-Sanktionen vor Verfassungsgericht: DGB will eigene Stellungnahme zu Sanktionen im SGB II nicht veröffentlicht sehen [wir schon]
Brief an den DGB von Ursula Mathern: Die Stellungnahme Ihrer
Rechtsabteilung vom 31.03.2017...
"... erfreulicherweise hat die o. g. Stellungnahme Ihrer
Rechtsabteilung mich – gegen Ihren Willen – erreicht! Es gereicht
Ihrer Rechtsabteilung zur Ehre, dass sie - in Anlehnung an die
Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts vom 09.02.2010,
18.07.2012 und 23.07.2014 – eindeutig zu dem Schluss kommt: „Der
Deutsche Gewerkschaftsbund sieht keine Möglichkeit, die
Sanktionsvorschriften der §§ 31, 31a, 31b und 32 zu rechtfertigen
(...) Dass Sie als Bundesvorstand wahrscheinlich aus parteipolitischen
Erwägungen heraus die Veröffentlichung dieser Stellungnahme Ihrer
eigenen Rechtsabteilung bis nach der Bundestagswahl verweigern, finde
ich verantwortungslos und empörend! Sie, die Sie selbst (noch) in
gesicherten und sehr komfortablen Verhältnissen leben, waren nie
betroffen von all den negativen Begleiterscheinungen, die sich mit
Hartz IV verbinden. Dabei geht es keineswegs nur um das absolute
materielle Existenzminimum, das den Betroffenen zugestanden wird.
(...) Damals wie aktuell waren/sind sehr viele Menschen für die
Verwertungsinteressen des Kapitals überflüssig! Und mit zunehmender
Automatisierung wird ihre Zahl noch weiter steigen. D. h. auch Ihre
eigene gewerkschaftliche Machtbasis wird sich verkleinern. Doch statt
diesen Umstand klar und deutlich zu benennen, wurde und wird „die
Schuld“ daran Menschen angelastet. Dies wird durch die Stellungnahme
Ihrer Rechtsabteilung zumindest angedeutet. (...) Im Übrigen: Auch die
Gewerkschaften meinten damals, sich neutral zum (von der Wirtschaft
gesponserten) politischen Regime verhalten bzw. sich arrangieren zu
können. Und sie waren bass erstaunt, wie schnell sie entmachtet und
enteignet wurden und viele ihrer Mitglieder sich ebenfalls in KZs
wieder fanden. Deshalb: Wann, wenn nicht jetzt kommt es darauf an, den
Opportunismus fahren zu lassen! Zeigen Sie, dass Sie aus der
Geschichte gelernt haben! Positionieren Sie sich öffentlich gegen das
Sanktionsregime!..." Brief an den DGB von Ursula Mathern vom
08.08.2018 (pdf) - bis heute nicht beantwortet, wir werden berichten
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2017/08/sperren_ad_dgb.pdf
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