Dienstag, 1. August 2017
Unerklärlich und fatal: IndustriAll vermeldet (als einzige Organisation) einen Erfolg des Fiat-Streiks in Serbien
Auf der Pressekonferenz, die zum Abschluss des Streiks durch die
größte Betriebsgewerkschaft bei Fiat in Kragujevac abgehalten wurde,
äußerte deren Sprecher, mehr sei halt nicht drin gewesen. Ein Thema,
das wir und manche andere bereits behandelt haben, hier geht es darum,
festzuhalten, dass dieses Statement nicht eben nach einer
Siegesmeldung klingt. Die Meldung „Serbia: Three week strike at FIAT
ends“ am 28. Juli 2017 bei IndustriAll klingt da ganz anders,
vermeldet die Errungenschaften des Streiks und die Solidarität
europäischer Gewerkschaften, die dazu beigetragen habe. Bei der
Aufzählung der Ergebnisse wird nicht ganz ohne Grund peinlich
vermieden, etwas über ursprüngliche Forderungen und Angebote zu
berichten (siehe Verweis weiter unten), sondern eine der zentralen
Übereinkünfte des Abkommens – der dreijährige Streikverzicht – findet
ebenso wenig ein Wort der Erwähnung, wie die Auseinandersetzungen
zwischen den beiden betrieblich vertretenen Gewerkschaften (die beide
der Föderation angehören). Dafür wird ausführlich die Vermittlung
durch die serbische Ministerpräsidentin gewürdigt – einer Regierung,
die nicht nur Minderheitseigner des Werkes ist, sondern auch stets die
Keule schwang, der Streik gefährde den Verbleib Fiats in Serbien. Mit
Schönfärberei kommt man in der Regel nicht sehr weit, ist eine
Erfahrung (nicht nur) der Gewerkschaftsbewegung.
http://www.industriall-union.org/workers-at-fiat-serbia-win-better-conditions-after-three-week-strike
Siehe dazu auch Verweise auf frühere Berichterstattung (sowohl von
IndustriAll, als auch von LabourNet Germany) und die Stellungnahme der
abschließenden Gewerkschaft
http://www.labournet.de/?p=119512
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