Samstag, 19. August 2017
5 Jahre nach dem Massaker von Marikana: Der Kampf um Gerechtigkeit geht weiter – erst recht aber der Kampf um die politische Bewertung der Ereignisse
Auch am 16. August 2017, dem fünften Jahrestag des Massakers von
Marikana ist die Auseinandersetzung um den Tod von 34 streikenden
Bergarbeitern bei weitem nicht beendet. Während ein Mann wie Cyril
Ramaphosa, der damals repräsentativ stand für die Konfrontation des
ANC-Establishments gegen die Arbeiterbewegung, sich heute anschickt,
nächster Präsident werden zu wollen und während die Betroffenen und
Hinterbliebenen ihren Kampf um Gerechtigkeit (was immer sie jeweils
darunter auch genau verstehen mögen) fortsetzen, macht die
Bergarbeitergewerkschaft NUM einen neuen Vorstoß zur politischen
Umbewertung jener tragischen Ereignisse. Alle Opfer – beziehungsweise
ihre Hinterbliebenen – müssten gleichermaßen entschädigt werden. Womit
gemeint ist, dass eben auch im Verlaufe der Auseinandersetzungen
Todesopfer bei Polizei und Sicherheitsdienst zu verzeichnen waren. Was
als eigentlich normale, menschliche Reaktion daher kommt, ist aber vor
allem der politische Versuch, das Polizeimassaker umzubewerten in eine
„tragische Konfrontation“ - die Gewerkschaft scheint bereit, ihre
Rolle bis zum bitteren Ende weiter zu spielen. Siehe dazu die
Erklärung der NUM und einen Beitrag, der die Änderungen in der
Gewerkschaftslandschaft des südafrikanischen Bergbaus seit 2012 zum
Thema hat
http://www.labournet.de/?p=120157
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