Heute gedenken weltweit, vor allem in Ost- und Westdeutschland, die Leute eines großartigen Menschen. Ernst Thälmann, von seinen Freunden und Genossen "Teddy" genannt, wurde vor 73 Jahren, am 18. August 1944, nach elf Jahren Einzelhaft, nach Schlägen, Folter und Misshandlungen, von den Hitlerfaschisten im KZ Buchenwald ermordet.
Von Frank Oettler, Halle, Bundestagskandidat der Internationalistischen Liste/MLPD
Freitag, 18.08.2017, 18:09 Uhr
Thälmann prägte unter anderem den Satz: "Die entscheidende Frage der internationalen Bewegung ist die Stellung zur proletarischen Diktatur in der Sowjetunion. Hier scheiden sich die Geister, und sie müssen sich scheiden! Die Stellung zur Sowjetunion entscheidet auch über die Frage, zu welchem Lager ... man gehört, zum Lager der Revolution oder zum Lager der Konterrevolution!" (Rede Ernst Thälmanns auf dem VII. Erweiterten Plenum des Exekutivkomitees der Komintern).
Thälmann in der DDR verfälscht
In der DDR wurde das Zitat zuletzt verkürzt wieder gegeben und damit letztlich verwässert, verfälscht. So wurde in der Regel davon gesprochen, dass die Stellung zur Sowjetunion darüber entscheide, ob jemand ein echter Revolutionär, ein Kommunist sei. Es fehlte der entscheidende Kern der Aussage Thälmanns, dass er nämlich von der "Stellung zur proletarischen Diktatur in der Sowjetunion" sprach. Seit 1956 herrschte in der Sowjetunion aber nicht mehr die Arbeiterklasse, es gab keine Diktatur des Proletariats mehr, sondern ähnlich wie in der DDR übten Bürokraten mit dem Parteibuch in der Tasche und mit sozialistischen Phrasen im Mund ihre Herrschaft über das ganze Volk aus.
Internationalistisches Vermächtnis
Als letztes noch ein weiteres - vollständiges - Zitat von Ernst Thälmann: „Der Frieden, die Freiheit und der Aufstieg der deutschen Arbeiter und aller Werktätigen können niemals an der Seite des englischen Imperialismus erreicht werden, sondern nur im Kampf gegen jeden Imperialismus und in der Solidarität mit der Arbeiterklasse der anderen Länder, besonders im brüderlichen Kampfbündnis mit der Arbeiterklasse Frankreichs und Englands“ (Geschichte der Deutschen Arbeiterbewegung, Band V, S. 538)
Ein solches Kampfbündnis gilt es heute weltweit (wieder) aufzubauen. Die revolutionäre Weltorganisation ICOR ist dafür beispielgebend. Aber auch das Internationalistische Bündnis in Deutschland. Teddy wäre stolz auf beides. Sein Vermächtnis erfüllen, heißt heute mehr denn je: Kampf gegen jeden Imperialismus! Für echten Sozialismus!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen