Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG)
Presse-Information
> gesperrt bis Montag, 14.10.1019 <
Die Bundesregierung darf das UN-Abkommen nicht länger blockieren
Die Lieferketten von BAYER & Co. an die Kette legen!
Am
heutigen Montag beginnt in Genf die fünfte Verhandlungsrunde zur
Verabschiedung des UN-Abkommens über Wirtschaft und Menschenrechte. Das
„UN Treaty on Business and Human Rights“ sieht vor, die Unternehmen zur
Einhaltung ethischer Standards entlang ihrer gesamten Lieferkette zu
verpflichten und etwaigen Geschädigten Klage-Rechte einzuräumen.
„Eine
solche Vereinbarung ist überfällig. Nur derartige Regelungen können
beispielsweise einen Konzern wie BAYER dazu bringen, die Verantwortung
für seine Lieferketten im Pharma-Bereich zu übernehmen. Die indischen
oder chinesischen Firmen, die den Pillen-Riesen mit Arznei-Grundstoffen
beliefern, nutzen nämlich laxe Umwelt-Auflagen als Standort-Vorteil. Und
das hat verheerende Folgen für die Gesundheit der Menschen und die
Öko-Systeme“, konstatiert Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der
Coordination gegen BAYER-Gefahren.
Eine
besonders fatale Wirkung entfaltet die Einleitung von
antibiotika-haltigen Abwässern in die Flüsse und Seen, denn durch die
permanente Zufuhr der Substanzen gewöhnen sich die Krankheitserreger an
die Substanzen und bilden Resistenzen gegen die gängigsten Präparate
aus. „Superbugs“ dieser Art verbreiten sich nirgendwo auf der Welt so
stark wie in Indien. Allein im Jahr 2013 starben dort 58.000 Babys, weil
sie sich mit Keimen infiziert hatten, gegen die kein Kraut mehr
gewachsen war.
In
Hyderabad, mit rund 500 Arznei-Firmen eines der Zentren der globalen
Pharma-Fertigung, hat die Initiative Gamana durch ihr Engagement bereits
einige Verbesserungen erreicht. Die NGO stößt allerdings an Grenzen.
Deshalb setzt ihr Gründer Anil Dayakar auf Unterstützung aus den
Industrie-Ländern. „Wir haben die ersten Schritte gemacht. Jetzt wenden
wir uns an den Westen. Wir erwarten, dass er sein System ändert. Er hat
eine Verantwortung für das, was hier geschieht“, so Dayakar.
Das
sieht die Bundesregierung offenbar anders. Sie verweigert sich der
aktiven Beteiligung an der Ausarbeitung des „UN Treaty on Business and
Human Rights“. Das Verfahren „ist aktuell mit vielen sachlich
begründeten Fragezeichen versehen. Das betrifft sowohl die
Prozess-Führung wie auch die inhaltliche Ausrichtung der Debatte“,
verlautet aus dem Außenministerium. Vor allem finden nach Ansicht des
Auswärtigen Amts die Interessen der Wirtschaft bei den Verhandlungen zu
wenig Berücksichtigung.
„Die
große Koalition darf sich nicht als Sachwalter von BAYER & Co.
betätigen. Sie muss ihre Blockade-Politik aufgeben. Auch auf nationaler
Ebene gibt es dringenden Handlungsbedarf. Es braucht ein
Lieferketten-Gesetz“, fordert Köhler-Schnura abschließend.
Pressekontakt:
Marius Stelzmann 0211/33 39 11
Jan Pehrke 04161/87915
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