Rosa-Luxemburg-Stiftung Neues aus der MENA-Region
Liebe Kolleg*innen und Freund*innen, sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit
möchten wir Sie wieder auf Publikationen und Nachrichten aus unserer
Programmregion aufmerksam machen. Zudem finden Sie Hinweise auf kommende Veranstaltungen in Berlin. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!
VERANSTALTUNGEN in Berlin
Infoveranstaltung:
Existenz unter BeschussAngriff auf die autonome Verwaltung in Nord- und Ostsyrien
Donnerstag, 17. Oktober // 19:00 Uhr // Salon in der RLS, Franz-Mehring-Platz 1
Donnerstag, 17. Oktober // 19:00 Uhr // Salon in der RLS, Franz-Mehring-Platz 1
Der
Abzug der US-Truppen und die unmittelbar danach begonnene türkische
Militäroperation "Friedensquelle" gegen die mehrheitlich kurdische
Region Rojava im Norden Syriens kamen mit Ansage. Die Angriffe lassen
nicht nur hiesige Linke fassungslos zurück, sondern sind selbst in
Washington, dem ehemaligen Bündnispartner der Kurd*innen in Nordsyrien,
hoch umstritten.
Die
Bundesregierung und EU schauen bislang zu, wie die lokale
Zivilbevölkerung und Selbstverwaltung der Partei der Demokratischen
Union (PYD) auf sich selbst gestellt und den Vernichtungsgebaren des
NATO-Partners Türkei ausgeliefert sind. Präsident Erdoğan präsentierte
bereits seine Pläne für die „Sicherheitszone“ in Nordsyrien womit klar
ist, dass es nicht bei Luftangriffen und einem Einmarsch bleiben wird,
sondern ethnische Vertreibungen und Umsiedlungen folgen werden.
Was
bedeuten die Entwicklungen für die Zukunft der autonomen
Selbstverwaltung in Rojava? Was passiert, wenn als vermeintliche
Bündnispartner für die syrischen Kurd*innen nur noch Assad und Putin in
Frage kommen? Wie sind die Strategien Erdoğan und Trumps einzuschätzen?
Wie kann es sein, dass die Türkei, die ihren eigenen Anteil am Erstarken
des IS hat, nun für die Strafverfolgung der sich in kurdischer Haft
befindenden (internationalen) IS-Straftäter zuständig gemacht wird?
Um die aktuellen Dynamiken und Kräfteverhältnisse zu verstehen, laden wir zu einem Informationsabend ein mit:
• Sozdar Sevim (Dest-Dan - kurdischer FrauenRat Berlin)
• Mariana Karkoutly (Adopt a Revolution)
• Kristin Helberg (freie Journalistin)
• Anita Starosta (medico international), angefragt
• Moderation: Charlotte Tinawi (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
PUBLIKATIONEN
OFFENER KRIEG GEGEN ROJAVA
Zuerst «grünes Licht» aus dem Kreml, dann «grünes Licht» aus dem Weißen Haus: Das «Go» zur Zerstörung Rojavas
Am
9. Oktober 2019 begann die «Operation Quelle des Friedens», wie der
Großangriff durch die Türkei genannt wurde, mit Luft- und
Artillerieangriffen auf die Grenzstädte und -dörfer wie etwa Qamishlo
und Serê Kaniyê. Nach ersten Informationen durch Quellen aus Rojava
wurden dabei einige Zivilist*innen getötet und Dutzende Zivilist*innen
verletzt. Auch die symbolisch bedeutsame Stadt Kobanê, die 2014/2015
durch den Sieg über den IS eine gewisse Weltbekanntheit erreichte, wurde
Ziel der türkischen Angriffe. Die Bevölkerung in den Grenzorten hat
indes mit der Flucht nach Süden, tiefer in Syrien, begonnen. Die
militärischen Kräfte in Rojava, die «Syrischen Demokratischen Kräfte»
melden entlang der gesamten türkisch-syrischen Grenze Gefechte zwischen
türkischen Soldaten und SDF-Kämpfer*innen, wobei bisher die jeweiligen
Verluste nicht gänzlich klar sind. Aber wie es bereits absehbar war,
blieb es nicht bei Luft- und Artillerieangriffen. In der Nacht zum 10.
Oktober begann die türkische Armee offiziell mit ihrer Bodenoffensive in
Nordsyrien.
Ein Kommentar zum Angriff der Türkei auf Nordsyrien von Ismail Küpeli.
AKUTE KRIEGSGEFAHR IN ROJAVA
Die türkische Regierung droht offen mit einem Krieg in Nordsyrien und lässt Truppen an der Grenze aufmarschieren.
Die
Bedrohung einer militärischen Invasion der Türkei in Nordsyrien und die
innenpolitischen Motive Erdoğans haben Sebastian Bähr und Nelli Tügel
analysiert.
«DER AUFSTAND DER ARBEITSLOSEN»
Zu den Demonstrationen im Irak und der Reaktion der irakischen Regierung
Ein
linker Aktivist in Bagdad gibt Einschätzungen zur derzeitigen Lage im
Irak und den Demonstrationen und den Entwicklungen, die zu der
Protestwelle und dem breiten Aufruf zur Demonstration am 1. Oktober
führten, und den gewalttätigen Reaktionen der Sicherheitskräfte.
Zum Text von Miriam Younes und Sarah Wansa
DER KRIEG IM JEMEN UND SEINE AKTEURE
Die Hintergründe des Jemen-Krieges und die fortschreitende Fragmentierung des Landes seit 2015
Der
Krieg im Jemen wird meist sehr vereinfacht in westlichen Medien
diskutiert, ohne die komplexen Hintergründe des Konflikts zu beleuchten.
Dabei wird er zumeist als ein Krieg zwischen Sunniten mit der
saudisch/emiratisch-geführten Militärkoalition auf der einen Seite und
Schiiten mit dem Iran auf der anderen Seite dargestellt. Jemenitische
Akteure werden bei dieser Darstellung oft nur als Marionetten ihrer
ausländischen Schutzmacht verstanden.
Zur Analyse von Amira Augustin
KÄMPFE GEGEN RASSISMUS UND AUSBEUTUNG
Libanons progressive Bewegungen vor alten und neuen Herausforderungen
Viele
strukturelle Probleme im Libanon sind seit Jahren unverändert,
gleichzeitig hat sich die Situation im und um den Libanon herum mit dem
Krieg in Syrien dramatisch verändert. Warum es aber auch Anlass zu
Hoffnung gibt und sich viele Aktive für positive Veränderungen und
soziale Gerechtigkeit einsetzen, beschreibt Eva Dingel.
WIE NGOs SOZIALE BEWEGUNGEN ENTPOLITISIERENProjekte
in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und NGOs leisten
wichtige Arbeit in Westasien und Nordafrika. Allerdings bürgen sie die
Gefahr neuer Abhängigkeiten und der Depolitisierung von Widerstand.
Von
Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen wird seit langem kritisiert,
dass das vermehrte Auftreten von NGOs zu einer Depolitisierung und
Deradikalisierung von Widerstand und sozialen Bewegungen beiträgt – ein
Prozess, der unter dem Stichwort «NGOization» diskutiert wird.
Über das System der internationalen Hilfe schreibt Anna-Theresa Bachmann.
Über das System der internationalen Hilfe schreibt Anna-Theresa Bachmann.
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