China hat ein Problem: Während es sich selbst für seinen Aufstieg zur Supermacht feiert, sind Pekings Ansehen und Popularität im Ausland relativ gering. 70 Jahre nachdem die Volksrepublik auf den Trümmern eines Bürger- und antikolonialen Befreiungskrieges ausgerufen wurde, sehnt sich die Kommunistische Partei (KPC) nach der internationalen Anerkennung, die dem Land der Mitte so lange verwehrt wurde. 150 Jahre nach der Kolonialisierung ist China wieder mächtig.
Tatsächlich beruht Chinas neue Macht auf Geld, Technologie, Bedrohung und Zwang. Dazu unterstützt Peking Diktatoren wie auf den Philippinen, ohne sich in deren innere Angelegenheiten einzumischen.
Was Peking fehlt, ist Soft Power. Wo Menschen Angst vor ihrer Regierung und deren Partnern haben, entsteht keine Bewunderung. Wer das Image hat, die eigene Bevölkerung sich nicht frei entwickeln zu lassen, der muss sich nicht über die mangelnde Beliebtheit wundern. China weist jegliche Kritik brüsk zurück und droht mit Konsequenzen, egal, ob sie von anderen Staaten oder der eigenen Bevölkerung kommt. Eine Supermacht müsste aber darüber stehen können. Die Führung der KPC sollte sich überlegen, ob China mächtig sein soll, weil es gefürchtet oder weil es bewundert wird. Für Letzteres müsste es der Gesellschaft mehr Teilhabe zugestehen. Ein Anfang könnte in Hongkong gemacht werden.
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