Mexiko fordert Klärung zu Übergriffen der US-Grenzpolizei. Bürgermeister von Tijuana schürt Stimmung gegen Migranten. Migrationsdeal zwischen Mexiko und USA?
Von René
Thannhäuser
amerika21
Tijuana. Die Bilder vom
vergangenen Sonntag sind um die Welt gegangen: durch
Nebelschwaden flohen hunderte Menschen vom Grenzzaun zwischen
Tijuana und San Diego. Auf mexikanischem Staatsgebiet wurden
die Angehörigen der Migrantenkarawane, darunter auch Kinder,
von US-Sicherheitskräften mit Tränengas und Gummipatronen
beschossen. Die Migranten, vor allem aus Honduras, El Salvador
und Guatemala, versuchen seit dem 12. Oktober organisiert die
USA zu erreichen, um dort Asyl zu beantragen. Mittlerweile befinden
[4] sich über 6.000
Menschen in Tijuana, die vor Armut, staatlicher Gewalt und
Gang-Terror in ihren Heimatländern fliehen
[5].
Auch in Mexiko nimmt die Repression gegen die Karawane
zu. Bürgermeister Juan Manuel Gastélum, hatte
angekündigt, die städtische Unterstützung für die
Migranten einzustellen. "Ich werde nicht das Geld der
Bürger von Tijuana ausgeben", sagte er und kündigte an,
humanitäre Hilfe von der Regierung und den Vereinten
Nationen zu fordern
[9]. Zuvor hatte er
geäußert: "Tijuana ist eine Stadt der Migranten, aber so
wollen wir sie nicht". Zuletzt haben in der Stadt auch
Demonstrationen gegen Mittelamerikaner stattgefunden.
Dabei kam es zu Übergriffen auf Migranten,
Gegendemonstranten und die Polizei.
Währenddessen ist die Situation in den Migrantenasylen
katastrophal. Wie die Grenzbehörde von Tijuana mitteilte,
befinden sich zurzeit dreimal so viele Menschen in den
Unterkünften wie vorgesehen. Die meisten schlafen in
improvisierten Zelten oder kampieren auf den Straßen. Laut
Gesundheitsministerium kann die Situation zu hygienischen
Problemen führen.
Die Washington Post sorgt indes für Irritationen: Die
Zeitung berichtet, dass Mexiko und die USA sich auf eine
kurzfristige Kooperation bezüglich der Migrantenkarawane
geeinigt
[12] hätten. Dies
sei unter Mitarbeit des just angetretenen linken
mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador
zustande gekommen. Die künftige mexikanische
Innenministerin Olga Sánchez Cordero habe mitgeteilt,
dass die Mittelamerikaner eine Aufenthaltsgenehmigung
für Mexiko erhalten würden, solange ihre Asylanträge in
den USA bearbeitet werden. Auch solle Mexiko zukünftig
der Status eines sicheren Drittlands zukommen
[13]. Nun dementierte
[14]Sánchez
gegenüber der Nachrichtenagentur AP derartige
Übereinkünfte.
Auf Druck der USA hat Mexiko seine Grenzpolitik in den
letzten Jahren verschärft. Spätestens seit dem 2014
begonnenen Grenzschutzprogramm hat das Land seine
Südgrenze stark militarisiert. Hierbei setzte die
Regierung nicht auf befestigte Grenzanlagen, sondern auf
ein dichtes Netz von Kontrollpunkten im Inland. Wie
Medien berichten, hat Mexiko in den letzten Tagen um die
hundert Teilnehmer der Migrantenkarawane abgeschoben
[15].
Links:
[1] https://amerika21.de/image/15446
[2] http://enelcamino.piedepagina.mx/estados-unidos-rocia-gases-en-territorio-mexicano-para-contener-a-migrantes/
[3] https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
[4] http://www.web.ellibertador.hn/index.php/noticias/internacionales/3106-migrantes-sobrepasan-en-tres-veces-la-capacidad-del-refugio-de-tijuana
[5] https://www.prensalibre.com/guatemala/migrantes/violencia-y-desempleo-persisten-como-los-factores-que-provocan-la-migracion
[6] https://amerika21.de/image/15449
[7] http://enelcamino.piedepagina.mx/los-dias-largos-de-tijuana/
[8] https://www.telesurtv.net/news/mexico-investigacion-eeuu-migrantes-frontera-20181126-0055.html
[9] https://www.elsoldelcentro.com.mx/mexico/sociedad/alcalde-de-tijuana-juan-manuel-gastelum-declara-crisis-humanitaria-por-caravana-migrante-2704852.html
[10] https://amerika21.de/image/15450
[11] http://enelcamino.piedepagina.mx/en-la-antesala-del-muro/
[12] https://elperiodico.com.gt/mundo/2018/11/24/mexico-y-eeuu-llegan-a-acuerdo-sobre-solicitantes-de-asilo-segun-futura-ministra-mexicana/
[13] https://mundo.sputniknews.com/americalatina/201811231083625885-plan-migratorio-quedate-en-mexico/
[14] https://www.deutschlandfunk.de/fluechtlingsfrage-mexiko-bestreitet-deal-mit-den-usa.1939.de.html?drn%3Anews_id=949607
[15] https://www.telesurtv.net/news/mexico-deporta-migrantes-caravana-eeuu-20181126-0028.html
[16] https://amerika21.de/tag/migration
[17] https://amerika21.de/tag/flucht
[2] http://enelcamino.piedepagina.mx/estados-unidos-rocia-gases-en-territorio-mexicano-para-contener-a-migrantes/
[3] https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
[4] http://www.web.ellibertador.hn/index.php/noticias/internacionales/3106-migrantes-sobrepasan-en-tres-veces-la-capacidad-del-refugio-de-tijuana
[5] https://www.prensalibre.com/guatemala/migrantes/violencia-y-desempleo-persisten-como-los-factores-que-provocan-la-migracion
[6] https://amerika21.de/image/15449
[7] http://enelcamino.piedepagina.mx/los-dias-largos-de-tijuana/
[8] https://www.telesurtv.net/news/mexico-investigacion-eeuu-migrantes-frontera-20181126-0055.html
[9] https://www.elsoldelcentro.com.mx/mexico/sociedad/alcalde-de-tijuana-juan-manuel-gastelum-declara-crisis-humanitaria-por-caravana-migrante-2704852.html
[10] https://amerika21.de/image/15450
[11] http://enelcamino.piedepagina.mx/en-la-antesala-del-muro/
[12] https://elperiodico.com.gt/mundo/2018/11/24/mexico-y-eeuu-llegan-a-acuerdo-sobre-solicitantes-de-asilo-segun-futura-ministra-mexicana/
[13] https://mundo.sputniknews.com/americalatina/201811231083625885-plan-migratorio-quedate-en-mexico/
[14] https://www.deutschlandfunk.de/fluechtlingsfrage-mexiko-bestreitet-deal-mit-den-usa.1939.de.html?drn%3Anews_id=949607
[15] https://www.telesurtv.net/news/mexico-deporta-migrantes-caravana-eeuu-20181126-0028.html
[16] https://amerika21.de/tag/migration
[17] https://amerika21.de/tag/flucht
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