Mehr als neunzig Prozent der sich an der informellen Volksabstimmung beteiligenden Mexikaner*innen stimmten für den Bau des Maya-Zugs. Trotzdem stößt das Projekt auf starke Kritik. Zum einen wird bemängelt, dass die Volksabstimmung erfolgte, bevor die betroffenen Maya-Gemeinden konsultiert wurden. Eine solche Konsultation muss nach Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation ILO vor der Umsetzung von Großprojekten auf dem Land indigener Gemeinden erfolgen. López Obrador versicherte allerdings, dass unabhängig von der Volksabstimmung eine solche Konsultation durchgeführt werden soll.
Außerdem sorgte die Ankündigung für Kritik, mit der Umsetzung des Eisenbahnprojektes bereits Mitte Dezember 2018 beginnen zu wollen. Die Kritiker*innen bemängeln, dass bis dahin weder die verpflichtende Konsultation erfolgt sein wird, noch die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsprüfung vorliegen werden. Sie befürchten auch, dass Tatsachen geschaffen werden, die es schwer machen werden, das Projekt später wieder zu stoppen.
Noch bevor diese wichtigen Fragen abschließend geklärt sind, hat bereits der deutsche Technologie-Konzern Siemens Interesse am Bau des Maya-Zuges angemeldet. Auch dass stößt bei den Betroffenen auf Missfallen. Denn Siemens wird vorgeworfen, in Lateinamerika an einer Reihe von Großprojekten beteiligt zu sein, bei deren Umsetzung die Rechte indigener Völker missachtet wurden.
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