Tiroler Tageszeitung v. 20.12.2018
Mexiko-Stadt/Washington (APA/dpa) - Migranten, die über Mexiko in die USA gelangen möchten, müssen künftig während der Bearbeitung ihres US-Asylantrags in Mexiko warten. Eine entsprechende Abmachung zwischen den beiden Ländern gaben am Donnerstag das US-Heimatschutzministerium und das mexikanische Außenministerium bekannt.
Jene, deren Asylantrag Erfolg habe, würden in die USA gelassen, hieß es aus dem US-Heimatschutzministerium. Die anderen würden in ihre Heimatländer zurückgeschickt.
US-Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen sagte, mit dieser Lösung werde verhindert, dass Migranten ohne Asylanspruch in den USA untertauchten, während ihr Antrag bearbeitet werde. Dies solle für eine Reduzierung der illegalen Migration sorgen. Man halte sich dabei an alle rechtlichen und humanitären Verpflichtungen.
Aus dem mexikanischen Außenministerium hieß es, die Abmachung sei temporär und aus humanitären Gründen getroffen worden. Bisher hatte sich Mexiko geweigert, nicht-mexikanische Migranten wieder aufzunehmen. Das Abkommen bedeute nicht, dass Mexiko von den USA als sicheres Drittland anerkannt werde, betonte das Ministerium. Denn das würde bedeuten, dass die Migranten in Mexiko Asyl beantragen müssten. Vielmehr solle den Menschen ein sicherer Zufluchtsort in Mexiko gewährt werden, während in den USA ihr Asylgesuch bearbeitet werde.
Der Großteil der Migranten, die an der Grenze zwischen den USA und Mexiko ankommen, stammt aus Mittelamerika. Derzeit halten sich Tausende Migranten in der Grenzstadt Tijuana auf. Sie hoffen auf Asyl in den USA und sind vor der Gewalt und Armut in ihren Heimatländern geflohen. Bisher wurden die Migranten bei einer weiterführenden Bearbeitung ihres Antrags auf der US-Seite untergebracht.
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