Das Netzwerk Cuba erklärte am Freitag zur Berichterstattung des Nachrichtenmagazins Spiegel:
Das Onlinenachrichtenportal Amerika 21 enthüllte während der Weihnachtsfeiertage, dass der Skandal um zahlreiche gefälschte Reportagen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel offenbar auch die Kuba-Berichterstattung betrifft. Demnach habe der Autor Claas Relotius seit 2011 mehrere Dutzend Artikel für die Zeitschrift verfasst und inzwischen zugegeben, 14 Texte vollständig erfunden oder mit erfundenen Passagen ergänzt zu haben. Und diese Manipulationen betreffen wohl auch Beiträge über Kuba.
Basis für seine Kuba-Artikel wie z. B. im Cicero war eine von der Heinz-Kühn-Stiftung des Landes NRW finanzierte Kuba-Reise im Jahr 2013. Daraus entstanden Texte mit Titeln wie »Die Revolution verkauft ihre Kinder« und »Zur Arbeit: Recherchieren in der Diktatur«. Offenbar hat sich Relotius dabei mit dem Ziel journalistischer Tätigkeit in Kuba fälschlicherweise als Tourist eingeschlichen. Dies würde auch nach deutschem Recht als Verstoß geahndet, wird aber im Falle Kubas offensichtlich als Heldentat angesehen. Wiederum ist Doppelmoral am Werk.
Die Kuba-Texte des Herrn Relotius sind nun also nachweislich manipuliert, voller Fehler und Fehlinterpretationen, wurden aber gleichwohl in sog. »Qualitätsmedien« veröffentlicht. Für aufmerksame Beobachter der Kuba-Berichterstattung in den hiesigen Medien sind solche eklatanten Qualitätsdefizite nicht überraschend. (…) Gerade das Schweigen und Nichtberichten über die komplexen und vielgestaltigen Entwicklungen in Kuba und vor allem das Ignorieren und Unterdrücken von anerkannten Erfolgen und Qualitäten in der kubanischen Gesellschaft und Politik produzieren ein völlig falsches und unzureichendes Bild von Kuba, insbesondere was das Wahlsystem und die demokratischen Beteiligungsmöglichkeiten angeht, wie kürzlich erneut deutlich wurde.
Aus der gegenwärtigen Kampagne zur Entlarvung von Relotius und der Darstellung der Reinigungsaktivitäten des deutschen Journalismus kann der Rückschluss gezogen werden, dass genau davon abgelenkt werden soll: dem ideologisch gefärbten, manipulativen und schlechten Journalismus, der inzwischen unsere Medien weitgehend dominiert. (…)
Die von Räumung bedrohten Berliner Jugendzentren »Potse« und »Drugstore« teilten am Freitag mit:
Am 31.12.2018 ist um 11 Uhr der Termin für die Schlüsselübergabe von Drugstore und Potse an den Jugendstadtrat Oliver Schworck (SPD). Die Schlüsselübergabe soll vor der Tür der Potsdamer Straße 180 stattfinden. Vor der Tür, durch die seit dem 16.9.1972 Hunderttausende Jugendliche gegangen sind. Die Tür zu einem Ort, in dem sich unzählige Jugendliche selbst gefunden haben, selbstorganisiert ohne Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter und Erzieherinnen und Erzieher. Die Tür, die am 31.12.2018 für immer für Jugendliche geschlossen werden wird – nach fast 50 Jahren erfolgreicher Jugendarbeit. Die Schlüsselübergabe soll und wird in der Öffentlichkeit stattfinden. Außerdem wird es von zehn Uhr an eine Kundgebung mit Konzert und Redebeiträgen vor der Potsdamer Straße 180 geben. Bis jetzt haben One Step Ahead, Lena Störfaktor, Torkel T, Konny und Tapete ihr Kommen zugesagt.
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