Sonntag, 30. Dezember 2018

Ausgegliederte TherapeutInnen an der Charité und bei Vivantes: 2 Kliniken, gleiche Probleme


Dossier

berlin baer chariteAustausch der Charité TherapeutInnen mit den Vivantes TherapeutInnen: “Am 18.10.2016 trafen sich die Betriebsgruppe der Charité TherapeutInnen unter Leitung des Gewerkschaftssekretärs Kalle Kunkel mit dem Aktionsbündnis der Vivantes TherapeutInnen bei ver.di erstmals zu einem Austausch. Die Charité TherapeutInnen wurden 2009 in eine 100 %- ige Tochter der Charité ausgegliedert. Sie trägt den Namen Charité Physiotherapie und Präventionszentrum GmbH (CPPZ). Es gibt derzeit knapp 200 MitarbeiterInnen: PhysiotherapeutInnen, ErgotherapeutInnen, SporttherapeutInnen und Anmeldekräfte, davon ca. 80 von der Charité in die Tochter gestellte Mitarbeiter. Sie arbeiten in den Charité – Standorten Mitte, Virchow und Benjamin Franklin. Als GmbH ist ein Betriebsrat für die KollegInnen gewählt worden, während in der Mutter Charité ein Personalrat die Belegschaft vertritt. Damit gibt es rechtlich für die Mutter und Tochtergesellschaften keine gemeinsame Beschäftigtenvertretung im Gegensatz zur Vivantes GmbH, wo der Betriebsrat die Zuständigkeit auch für die Tochtergesellschaft Vivantes Therapeutische Dienste (VTD) durchgesetzt hat. Die KollegInnen im CPPZ werden befristet eingestellt, erhalten keinen tariflichen Lohn, während in der Mutter der TV-C (Tarifvertrag Charité) gilt. Die Entgelte der CPPZ-MitarbeiterInnen betragen bei einem Einstiegsentgelt von 1800 € bis zu 2200€ brutto weniger als die Gestellten mit TV-C. Auch sie arbeiten mit den Gestellten in einem Team…” Bericht von Charlotte Rutz-Sperling aus Oktober 2016 bei ver.di Berlin-Brandenburg, Gesundheit und Soziales externer Link. Siehe die (bundesweite) Aktionsseite Therapeuten am Limit externer Link und hier dazu:
  • Gesteigertes Selbstbewusstsein. Die Streiks der Beschäftigten der Charité-Tochter CPPZ könnten in die Verlängerung gehen New 
    Für die meisten Kolleg*innen war es der erste Streik ihres Lebens. Die ungleiche Bezahlung und die Abwertung therapeutischer Berufe wie Physio- und Ergotherapeut*in oder Masseur*in durch Billiglöhne bei der Charité-Tochter CPPZ hat seit Jahren für Wut gesorgt. Doch ohne das Engagement eines festen Kerns von Aktiven wäre der Streik nicht möglich gewesen. Gerade in einem Betrieb mit vielen befristeten Arbeitsverträgen und einem niedrigen gewerkschaftlichen Organisationsgrad ist es nicht einfach, zu solch einem selbstbewussten gemeinsamen Auftreten von streikenden Beschäftigten zu kommen, wie man es in diesem Arbeitskampf erleben kann. (…) Mit dem Streik haben die Kolleg*innen gelernt, dass sie nicht mehr ohnmächtig sind. »Es entsteht viel Gutes unter den Streikenden. Das Selbstbewusstsein steigt sichtbar. Streik bedeutet auch politische Arbeit; es wird diskutiert und über den Tellerrand geschaut. Es ist wichtig zu kapieren, dass wir nur ein Teil des Ganzen sind«, so Mohrigs Bilanz der ersten beiden Runden des Arbeitskampfes. Wichtig sei die Solidarität aus anderen Betrieben, sowie der Kolleg*innen in anderen Berufsgruppen an der Charité (…) Längst haben die Streikenden die tiefer liegenden Ursachen erkannt. Josy Seeger bringt es auf den Punkt: »Das System hinter dem Gesundheitswesen ist furchtbar. Es will den marktgerechten Patienten, aber den gibt es nicht«. Der Sinn der Gesundheitsberufe sei mittlerweile »völlig entleert«. Das Wohl des Patient*innen stehe nicht mehr im Vordergrund; dort stehe jetzt die Frage nach dem Gewinn. »Und das Personal ist ausgedünnt und erschöpft. Das System ist krank, und wir, die darin arbeiten, werden es auch«, sagt Seeger [aktives ver.di-Mitglied an der CPPZ]…” Artikel von Angelika Teweleit vom 20.12.2018 beim ND online externer Link
  • Aufruf des gewerkschaftlichen Aktionsausschusses: Rückführung der ausgegründeten therapeutischen Dienste bei Charité und Vivantes per Gesetz des Berliner Abgeordnetenhauses New 
    “…im Rahmen der Verabschiedung des Nachtragshaushaltes 2018/2019 wurde am verganenen Donnerstan, 13. Dezember, im Berliner Abgeordnetenhaus u.a. per Gesetz die Rückführung der ausgegründeten therapeutischen Dienste bei Charité und Vivantes beschlossen. Dieser Teil des Gesetzes ist ein großartiger Erfolg! Und der Erfolg ist richtungsweisend (es ist nach der Rückführung des Botanischen Gartens in die Freie Universität ein wichtiger zweiter Schritt, der auf die gewerkschaftliche Organisierung, Aktionen und auch Streiks der Kolleg*innen zurückzuführen ist). Für Dutzende weitere ausgegliederte Unternehmen kann dies ein Beispiel sein: Es lohnt sich dafür zu kämpfen, dass die Rückführung und damit das Prinzip Gleicher Lohn für gleiche Arbeit im Verantwortungsbereich des Landes Berlin gelingen kann – in allen landeseigenen Krankenhäusern und nicht nur dort! (…) Wir wissen, dass ein Gesetz zum Nachtraghaushalt noch nicht seine konkrete Umsetzung bedeutet. Es geht jetzt aber nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie! Das haben auch Mitglieder des Abgeordnetenhauses auf der Betriebsversammlung der streikenden CPPZ erklärt. Es geht jetzt um die Umsetzung: Es geht um Eingruppierungsfragen; Es geht um Anrechnung der Betriebszugehörigkeit; Es geht um die Übernahme von befristet eingestellten Kolleg*innen; Es geht um den Ausschluss von Fremdvergaben und Outsourcing für die Zukunft … und um anderes mehr. Die oben genannte Inhalte im Gesetz zum Nachtragshaushalt haben die Kolleginnen und Kollegen hart erkämpft. Es ist jetzt eine Frage der Glaubwürdigkeit des Abgeordnetenhauses und des rot-rot-grünen Senats, dass unsere Anforderungen umgesetzt werden: TVöD für Alle; Rückführung der Töchter; Mehr Personal; Weg mit den Befristungen. Auch die CFM muss in diesen Prozess einbezogen werden…” Aufruf des gewerkschaftlichen Aktionsausschusses veröffentlicht am 20. Dezember 2018 bei der Berliner Aktion gegen Arbeitgeberunrecht externer Link
  • [Video] Therapeut_innen der CPPZ streiken 
    Am 16.11. zogen die streikenden Kolleg_innen der Charité Tocher CPPZ zum SPD Landesparteitag, um ihre Bezahlung nach dem Tarifvertrag Öffentlicher Dienst (TVÖD) zu fordern. Im Berliner Koaltionsvertrag von 2016 steht, dass alle Tochterunternehmen in landeseigenen Betrieben an den Tarifvertrag Öffentlicher Dienst angeglichen werden sollen. Mit der Umsetzung sieht es jedoch schlecht aus. (…) Als Unterstützer_innen für die CPPZ waren neben Kolleg_innen der VSG und der CFM auch Krankenschwestern und Pflger aus dem Mutterkonzern Charité und von Vivantes gekommen, die selber auch seit Jahren erfolglos für eine besere Personalausstattung kämpfen. Außerdem waren Studierende da, die für den TVStud kämpfen und Kollegen aus dem Botanischen Garten, der zur Freien Universität Berlin gehört. Sie haben erreicht, dass ihr Outsourcing zum 1.1.2018 rückgängig gemacht wurde.” Video bei labournet.tv externer Link  (deutsch | 11 min | 2018)
  • CPPZ: Geschäftsleitung zieht Strafmaßnahmen und anstehwende Gerichtsverhandlung gegen aktive Betriebsrätin zurück  
    “Im Rahmen der Tarifauseinandersetzungen bei der Charité Physiotherapie- und Präventionzentrums GmbH Berlin (CPPZ) sollte eine aktive Betriebsrätin und Gewerkschafterin von der Geschäftsleitung abgestraft werden. Der Kampf dagegen entwickelte sich so überaus positiv, dass der Arbeitgeber nun von sich aus die Strafmaßnahmen zurückgezogen hat und die anstehende Gerichtsverhandlung abgesagt wurde. Das zeigt dass sich Widerstand im Betrieb zusammen mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit sehr lohnt, um die Machenschaften der Union Buster zu durchkreuzen! Bei CPPZ steht jetzt ein Streik vor der Tür. Der Sieg mit der Gerichtsverhandlung und dem Rückzug des Arbeitgebers ist die beste Voraussetzung für die kleine aber sehr mutige und kämpferische Belegschaft, um den Streik vorzubereiten und um die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen zu erkämpfen. Wer sich wehrt lebt nie verkehrt!“ Beitrag vom 29.10.2018 bei Berliner Aktion gegen Arbeitgeberunrecht externer Link
  • An der Charité droht ein neuer Arbeitskampf: TherapeutInnen auf den Barrikaden  
    “Keine Ruhe an der Charité: Es stehen neue Streiks vor der Tür. Die Beschäftigten der Tochterfirma »Charité Physiotherapie- und Präventionszentrum« (CPPZ) wollen trotz Outsourcing gemäß des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD) bezahlt werden. Besonders intensiv setzt sich Marzena Manske für bessere Löhne ein, sie ist Physiotherapeutin am CPPZ und Mitglied der ver.di-Tarifkommission. »Wir gehen jetzt in den Arbeitskampf«, sagt Manske. Es seien Warnstreiktage geplant, um Druck auf Geschäftsführung aufzubauen. »Wir haben schon einen bestimmten Fahrplan bis zum 28. November.« Da nämlich findet die bereits siebte Verhandlungsrunde seit Beginn der Tarifauseinandersetzung im Mai dieses Jahres statt. »Wenn wir dichtmachen, bewegt sich hier gar nichts«, sagt Manske in Hinblick auf die Wirkkraft anstehender Streiks. (…) Am CPPZ beschäftigt die Charité outgesourcte Physio- und Ergotherapeut*innen, Masseur*innen und medizinische Bademeister*innen. Seit Mai dieses Jahres hat es bereits sechs Verhandlungsrunden zwischen ver.di und der Geschäftsführung des CPPZ gegeben, welche zu keiner Einigung geführt haben. Die Forderungen seitens der Belegschaft sind die Angleichung an den TvöD, die Abschaffung sachgrundloser Befristungen sowie die Freistellungen für Fortbildungen. »Unsere letzte Verhandlung scheiterte daran, dass der Geschäftsführer einen eigenen Haustarif für uns erschaffen möchte«, sagt Manske, die bei den Verhandlungsrunden mit dabei war. Der Geschäftsführer Matthias Wiemann habe schon gute Schritte auf die Beschäftigten zu gemacht, berichtet Manske, aber seine Angebote blieben immer noch hinter dem TvöD zurück. Das liege auch daran, dass die Geschäftsführung die Therapeut*innen in die Gruppe 8 des TvöD zuordnet und nicht in Gruppe 9a, wo sie sich selbst sehen…“ Artikel von Lola Zeller vom 03.11.2018 in neues Deutschland online externer Link
  • Charité und Vivantes: Berliner Therapeuten kämpfen gegen Outsourcing  
    Charité und Vivantes lagern die Berufsgruppe aus – zu schlechteren Konditionen. Doch das verschärft den Mangel. Wenn Ergotherapeutin Rebekka Böttger sich bemüht, die Muskeln eines Schlaganfallpatienten zu aktivieren, arbeiten manchmal andere Therapeuten ebenfalls mit ihm. „Ko-Therapie“ nennen sie solche Teamarbeit auf der neurologischen Früh-Reha im Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF) der Charité in Steglitz. Es kann aber sein, dass die Kollegen erheblich mehr verdienen als Rebekka Böttger. Denn sie ist angestellt bei der Charité-Tochtergesellschaft CPPZ. Dort arbeitet sie länger und erhält weniger Geld als diejenigen, die direkt aus der Charité kommen, aber den gleichen Job machen. „Das ist einfach extrem ungerecht“, sagt die Ergotherapeutin. Deshalb ist sie mit ihren Kollegen seit Wochen im Arbeitskampf, macht in „aktiven Mittagspausen“ ihr Anliegen bekannt, besucht Podiumsdiskussionen und zeigt Protestbanner vor Parteiveranstaltungen. Dabei sind auch die Kollegen des zweiten kommunalen Krankenhauskonzerns Vivantes. Auch dort sind die Therapeuten in eine Tochterfirma mit schlechteren Konditionen ausgelagert, obwohl sie voll in den Klinikalltag eingebunden sind und meist auf Weisungen der Ärzte handeln. Dass landeseigene Unternehmen bestimmte Berufe in Billigtöchter auslagern, ist speziell unter einer rot-rot-grünen Koalition längst ein Politikum. Die Charité wird auf Druck der Politik ihre ausgelagerten Servicemitarbeiter wieder zurückholen. Bei Vivantes haben die Servicekräfte nach wochenlangem Streik gerade einen Tarifvertrag abgeschlossen, der ihre Bedingungen verbessert, ohne sie wirklich gleichzustellen mit denen nach dem Tarif des öffentlichen Dienstes bezahlten Beschäftigten des Mutterhauses. Nur für die Therapeuten ist eine Lösung nicht in Sicht, obwohl sich Abgeordnete der Koalition längst für ihre Rückführung in die Stammhäuser aussprechen. (…) Die Fachkräfte von der Basis warnen eindringlich vor der Strategie des Outsourcings und haben dabei nicht nur das eigene Interesse im Blick. Die Entwertung des Therapeutenberufs führe zu Nachwuchsmangel, mahnen sie. Die Fluktuation liege auf manchen Stationen bei einem Drittel pro Jahr, jeder dritte Kollege geht also binnen zwölf Monaten woanders hin oder steigt aus dem Beruf aus. Schon heute blieben freie Stellen in den Krankenhäusern über Monate und Jahre unbesetzt. „Für die Gehälter steigen die Menschen nicht ein“, sagt Böttger. Zumal viele noch ihre Ausbildung selber bezahlen müssten, was zusätzlich abschrecke. „Wir steuern bei den Therapeuten auf die gleichen Probleme zu wie in der Pflege.“ Bei Vivantes, so berichtet eine Kollegin von dort, werden die Auswirkungen auf die Kranken bereits spürbar. Ärzte hätten angewiesen, sich den einzelnen Patienten kürzer zu widmen, als es medizinisch geboten wäre, damit alle behandelt werden könnten. Denn der Einsatz von Therapeuten ist zwingend, wenn die Kliniken bestimmte Leistungen bei den Krankenkassen abrechnen wollen. „Ohne uns würden bestimmte Stationen kein Geld bekommen“, sagen die Therapeuten und sehen das als weiteres Argument, warum sie fest zum Team zählen sollten. Aber weder in der Charité noch bei Vivantes wird darüber nachgedacht, die Therapeuten wieder in die Stammbelegschaft zurückzuführen.“ Artikel von Joachim Fahrun vom 13.07.2018 in der Berliner Morgenpost externer Link
  • TherapeutInnen: Politiker unterstützen die Forderung. TherapeutInnen diskutieren mit PolitikerInnen der Senatskoalition über die Rückführung der Tochtergesellschaften VTD und CPPZ und die Umsetzung des KoalitionsvertragsAm 18. Juni 2018 sind über 100 Physio- und ErgotherapeutInnen, LogopädInnen, Musik- und TanztherapeutInnen und medizinische Bademeister und Auszubildende der entsprechenden Berufe der Einladung von ver.di gefolgt und haben mit Bettina König (SPD), Lars Düsterhöft (SPD) Tobias Schulze (DIE LINKE) und Anja Schillhaneck (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) über die Missstände bei den therapeutischen Berufen in den landeseigenen Berliner Krankenhäusern (Charité, Vivantes) diskutiert. In beiden landeseigenen Krankenhäusern sind die therapeutischen Berufe ausgegliedert. Die Beschäftigten in den Tochterunternehmen verdienen für die gleiche Arbeit bis zu 35% weniger als die, nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) bezahlten Altbeschäftigten in den Mutterbetrieben. (…) „Die Veranstaltung hat auch viele neue KollegInnen und Auszubildende motiviert aktiv zu werden, damit sich endlich etwas bewegt. Bei der Pflege hat die Politik über Jahre ignoriert, dass die schlechten Arbeitsbedingungen und niedrige Bezahlung zum Fachkräftemangel und Pflegenotstand in den Kliniken führt. Wir kämpfen gegen die Abwertung unserer Berufe, damit es nicht dazu kommt, dass es in den Krankenhäusern und auch in den freien Praxen bald keine TherapeutInnen mehr gibt.“ ergänzt Marzena Manske (Physiotherapeutin in der Charité Tochter CPPZ und Mitglied der Tarifkommission). Auf der Versammlung wurde einstimmig ein Offener Brief an die politisch Verantwortlichen externer Link  verabschiedet.” Pressemitteilung vom 19.06.2018 bei ver.di Berin Brandenburg externer Link und ebd.: ver.di Aktionsbündnis Therapeuten Vivantes und Charité externer Link
  • Tarifverhandlungen bei der Charité Physiotherapie- und Präventionszentrum GmbH (CPPZ) gestartetAm heutigen Montag, den 14. Mai haben die Tarifverhandlungen zwischen ver.di und der CPPZ begonnen. Die CPPZ ist eine 100%-Tochter der Charité in die im Jahr 2009 sämtliche therapeutischen Leistungen an der Charité (Physiotherapie, Ergotherapie und medizinische Bademeister) ausgegliedert wurden. In dem Betrieb arbeiten ca. 65 Beschäftigte unter den Konditionen des Tarifvertrags der Charité (TVöD) und ca. 110 Beschäftigte ohne Tarifvertrag. Die Beschäftigten ohne Tarifvertrag verdienen bis zu 30% weniger als ihre KollegInnen mit Charité-Vertrag. Die ver.di Tarifkommission fordert für die CPPZ die Anwendung des Tarifvertrags der Charité. „Die Charité hat Ende letzten Jahres stolz verkündet, dass sie nun in den Flächentarifvertrag des Öffentlichen Dienstes zurückkehrt. In diesem Flächentarifvertrag hat man sich mit der neuen Entgeltordnung für eine dringend notwendige Aufwertung der therapeutischen Berufe entschieden. Genau diese Berufe, werden durch das Outsourcing der Charité abgewertet. Inzwischen herrscht auch in diesem Bereich Fachkräftemangel. Politik und Krankenhausleitungen begehen hier sehenden Auges die gleichen Fehler, die zum katastrophalen Fachkräftemangel in der Pflege geführt haben.“ erklärt ver.di Verhandlungsführer Kalle Kunkel. Über die Anwendung des TVöD hinaus fordert ver.di Verbesserungen bei der Freistellung für Fortbildungen und eine Abschaffung von sachgrundlosen Befristungen…” Pressemitteilung vom 14.05.2018 bei ver.di Berin Brandenburg externer Link
  • Neuer Streik an der Charité droht: Auch die Therapeuten wollen gleiches Geld für gleiche Arbeit“… Der 34-jährige Physiotherapeut arbeitet seit 2013 in einer Intensivstation am Universitätsklinikum Charité. Aber im Gegensatz zu den Ärzten und Pflegekräften, mit denen er permanent zusammenarbeitet, ist Straßer nicht bei der Charité angestellt. Seinen Arbeitsvertrag hat er bei der Charité Physiotherapie und Präventionszentrum GmbH (CPPZ), einer hundertprozentigen Tochterfirma des Krankenhauses. Während seine Arbeitskollegen nach dem Tarifvertrag Öffentlicher Dienst bezahlt werden, bekommen CPPZ-Beschäftigte 600 oder sogar 1000 Euro weniger im Monat. Seit 2009 werden Therapeuten an der Charité nur noch über die CPPZ eingestellt. Geschäftszweck der Tochter ist offenbar Tarifflucht – ähnlich wie bei der Charité Facility Management (CFM), in der das Servicepersonal des Krankenhauses outgesourct wurde. Heute arbeiten knapp 200 Menschen fürs CPPZ: Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Sporttherapeuten und weitere. 80 haben einen Arbeitsvertrag mit der Charité, weil sie bereits 2008 dort angestellt waren. Diese Kollegen werden von der Charité ans CPPZ entliehen – deswegen erhalten sie weiterhin Tariflöhne. »Es ist einfach nicht vermittelbar, dass der Kollege neben dir für die gleiche Tätigkeit 600 Euro mehr bekommt«, sagt Straßer. Aber Straßer beschäftigt sich nicht nur mit Weaning, sondern auch mit Arbeitsrecht. 2015 gründete die CPPZ-Belegschaft einen Betriebsrat und wählte Straßer zum Vorsitzenden. Die Personalnot bei Therapeuten spitzte sich in den letzten Monaten zu. Aufgrund der schlechten Bezahlung gibt es wenig Nachwuchs. Inzwischen suchen Krankenhäuser verzweifelt nach Fachleuten, Leiharbeitsfirmen bieten teilweise Löhne an, die über dem Tarifniveau legen. Bei der CPPZ hat es deswegen eine Reihe von Kündigungen gegeben... Artikel von Wladek Flakin vom 19.03.2018 beim ND online externer Link

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