Samstag, 16. September 2017

NSU-Prozess: Das etwas andere Plädoyer


„Aktivistinnen haben die heute nach der Sommerpause fortgesetzte  
Verlesung des Abschlussplädoyers der Bundesanwaltschaft unterbrochen.  
Überraschend für alle Beteiligten im Gericht rezitierten sie von der  
Zuschauertribüne Sätze aus der Anklageschrift des Tribunals  
‘NSU-Komplex auflösen’. Darin wird ihrerseits die Bundesanwaltschaft  
der Verharmlosung des neonazistischen Netzwerkes, das hinter dem NSU  
steht, angeklagt.Der Sprecher des Aktionsbündnis ‘NSU-Komplex  
auflösen’, Tim Klodzko, erklärt dazu: „Die Bundesanwaltschaft hat in  
vier Jahren Prozess sämtliche Versuche das neonazistische  
Unterstützernetzwerk des NSU zu ermitteln und die Rolle von V-Personen  
und staatlichen Behörden zu untersuchen, aktiv behindert. Der Wunsch  
von Betroffenen und Angehörigen zu erfahren, wer hinter den Taten  
steckte, wird so ignoriert.“ Die Aktion im Gericht verlief friedlich  
und zielgerichtet. Der vorsitzende Richter rief zur Ordnung auf und  
verwies die Aktivist_innen des Gerichtsaals. Tim Klodzko: „Die Aktion  
richtet sich auch gegen eine Öffentlichkeit, die das Interesse an dem  
NSU-Komplex zu verlieren scheint“ – aus der Pressemitteilung  
„Intervention in NSU-Prozess: Anklage unterbrochen“ am 31. August 2017  
beim NSU Tribunal über dieses Gegenplädoyer zur eisernen Propaganda  
der Bundesstaatsanwaltschaft, die darauf abzielt die Stimmung zu  
schüren, NSU sei ein Problem der Vergangenheit…
http://www.nsu-tribunal.de/#newsmodal

Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge
http://www.labournet.de/?p=120808

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