Samstag, 16. September 2017
Wachstum oder Wohlfahrt/Glück?
[isw-report 110] Postwachstum. Unser Leben nach dem Wachstumswahn
(Postwachstum als Vision für Gewerkschaften)
"Dem Wachstumswahn der kapitalistischen Wirtschaft stellen die
Anhänger von Postwachstum oder Degrowth ihre Konzepte entgegen, die
außerordentlich vielfältig sind. Den meisten sind diese Forderungen
gemeinsam: eine gerechte Verringerung von Produktion und Konsum, die
menschliches Wohlbefinden steigert und ökologische Bedingungen
verbessert, lokal wie global, kurzfristig wie langfristig; das Ziel
ist das Streben nach Wohlergehen, ökologischer Nachhaltigkeit und
sozialer Gerechtigkeit. Ausführlich erörtert wird Niko Paechs Formel
von der "Befreiung vom Überfluss". Verzicht wird, im Sinne Ivan
Illichs, als befreiend verstanden, als Rückgewinnung von Autonomie und
Selbstwirksamkeit. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage: Was
wird aus der Arbeit in einer Postwachstumsgesellschaft? Die
Postwachstums-Konzepte behandeln dieses Problem bisher unzureichend.
Der Autor präsentiert Forderungen, die er auch als "Visionen für
Gewerkschaften" verstanden haben will. Diese Forderungen laufen auf
eine Postwachstum-Gesellschaft hinaus, die den Kapitalismus hinter
sich lässt. Der Autor Jan C. Zoellick vertritt die These, dass
"Degrowth" eine Perspektive bietet, wie sich Gewerkschaften
repolitisieren und zu Vorreiterinnen einer sozial-ökologischen
Transformation werden können...." Aus dem Vorwort zum am 04. September
2017 erschienenen isw-report 110 von Jan C. Zoellick (28 Seiten / 2,50
Euro zzgl. Versand). Siehe Infos und Leseprobe:
a) Infos und Bestellung beim isw - sozial-ökologische
Wirtschaftsforschung e.V.
https://isw-muenchen.de/produkt/report-110/
b) Inhaltsverzeichnis und Leseprobe: Postwachstum als Vision für
Gewerkschaften
"Im Manifest der Kommunistischen Partei haben Marx und Engels eine
Richtschnur für die kommunistische Revolution formuliert, unter der
sie auch die Gewerkschaften versammelten: Als Solidarisierung und
Institutionalisierung des Proletariats treten sie ein gegen Ausbeutung
und Unterdrückung und für Gleichberechtigung und Freiheit. "Die
Proletarier haben nichts in ihr [der kommunistischen Revolution, J.Z.]
zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen" (Marx &
Engels, 1848). Doch wer die Geschichte der Gewerkschaften in
Deutschland betrachtet, wird immer wieder entdecken, dass sie nicht
revolutionär auf den Umbruch des kapitalistischen Systems gerichtet
waren, sondern oftmals sozialreformerisch im Bestehenden die
Besserstellung der Arbeiterschaft erreichen wollten. Die Geschichte
der deutschen Gewerkschaften ist eine Geschichte von
Interessenskonflikten und innerer Spaltung (Behrens & Pekarek, 2016).
Es folgt eine Analyse dieses Weges und ein Plädoyer zum
Perspektivwechsel..." Kap. III: "Postwachstum als Vision für
Gewerkschaften" (pdf) als Leseprobe im LabourNet Germany - wir danken
dem isw!
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2017/09/isw110.pdf
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