Samstag, 16. September 2017
Commons und Recht auf Stadt
a) Arm sein – soll auch in Dresden verboten werden. Dagegen regt sich
Widerstand
So, wie sich in Köln „Bürger“ belästigt fühlen durch Armut-Camps im
Park, so in Dresden (wie anderswo) derselbe Typ Mensch durch Bettler
in der Fußgängerzone. Und bei solchen „Belästigungen“ finden sich
schnell Medien-MacherInnen, die das Anliegen unterstützen, und noch
schneller politische Parteien, die es aufgreifen – und Gegenmaßnahmen
ergreifen. (Dasselbe gilt – beispielsweise – keinesfalls für extrem
belästigende Bankenwerbung in Presse und TV – in der weitaus mehr
gelogen wird, als Einzelne es je können werden: Aber die bitten ja
auch nicht um Geld, sondern holen es sich). In dem Artikel „Repressive
Symptombekämpfung“ von Peter Nowak am 13. September 2017 in neues
deutschland heißt es zur Kritik an den beabsichtigten Bettelverboten
des Dresdner Bürgermeisters: „Für Gjulner Sejdi vom Dresdner
Roma-Verein ist diese Argumentation zynisch. Erhält nichts von dem
Verbot. »Kein Mensch bettelt freiwillig, das muss man zunächst
klarstellen. Die meisten Familien betteln hier in Deutschland aus
Armut«, erklärt er in einem »SZ«-Interview. Statt die Bettler zu
bestrafen, müssten die Ursachen gesucht und bekämpft werden, die
Menschen zum Betteln zwingt. Auch die Dresdner Stadträtin der Grünen,
Tina Siebeneicher moniert, dass zu viel über ein Bettelverbot und zu
wenig über die Möglichkeiten gesprochen wird, die Situation bettelnder
Menschen zu verbessern. Die Rechte der Bettelnden zu stärken ist auch
das Anliegen der Bettellobby, zu der sich verschiedene linke Gruppen
in Dresden nach dem Vorbild eines ähnlichen Bündnisses in Wien
zusammengeschlossen haben. »Bettelverbote machen nicht satt, sie
vertreiben Arme aus der Stadt oder machen ihre Tätigkeit illegal. Wir
wollen außerdem über den Rassismus gegen Sinti und Rom*nja aufklären,
der ganz oft in Debatten über Armut eine Rolle spielt«, erklärt Maja
Schneider von der linken Gruppe Polar, die Teil der Bettellobby ist,
gegenüber »nd«“.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1063575.repressive-symptombekaempfung.html
b) [September 2017] 2. Aktionstag bundesweit gegen Mietenwahnsinn – ein Erfolg
„In mehreren deutschen Städten haben am Wochenende Mieter_innen gegen
steigende Mieten demonstriert. Unter dem Motto „Mietenwahnsinn
stoppen! Bezahlbare gute Wohnungen für Alle!“ forderten
Mieter_inneninitiativen einen grundlegenden Wandel der
Wohnungspolitik. Weg von einer an den Gewinninteressen der
Immobilienunternehmen orientieren hin zu einer Politik, die dagegen
das Recht auf Wohnraum durchsetzt“ – so beginnt der Aktionsbericht
„Das war der Mietenwahnsinn stoppen – Aktionstag“ am 11. September
2017 bei der Initiative Mietenwahnsinn stoppen, worin über Aktionen in
Frankfurt, Nürnberg, Berlin, Hannover und Potsdam, sowie über mehrere
Städte aus dem Ruhrgebiet berichtet wird. Wobei von überall her
berichtet wird, dass die Zahl der Menschen, die an den Aktionen
teilgenommen haben, deutlich über dem „gewohnten Bild“ lag.
https://mietenwahnsinn-stoppen.de/2017/09/11/das-war-der-mietenwahnsinn-stoppen-aktionstage/
Zur „Wohnungsfrage“ zwei weitere aktuelle und ein Hintergrundbeitrag
http://www.labournet.de/?p=121367
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