Dienstag, 26. September 2017

Die Offensive gegen die Anwälte der Hungerstreikenden in der Türkei – ein Regime, das jede oppositionelle Regung verhindern will


„... Darauf wurden 16 Anwälte festgenommen und 14 kamen nach neun 
Tagen im Polizeigewahrsam am Donnerstag selbst in Untersuchungshaft. 
Das Verfahren mag den Anwälten, wenn man davon absieht, dass sie 
diesmal selbst betroffen sind, nur zu bekannt vorkommen. Die Akten 
sind geheim und ebenso gibt es Zeugen, deren Identität geheim gehalten 
wird, wenn es sie überhaupt gibt, was ja nur die Staatsanwaltschaft 
weiß. Aus den Fragen der Staatsanwälte lässt sich jedoch ersehen, dass 
ihnen die Vertretung in bestimmten Verfahren vorgeworfen wird. Ein 
Anwalt wurde zum Beispiel gefragt, warum er die Eltern von Berkin 
Elvan vertreten habe. Berkin Elvan war ein 14-jähriger Junge. In der 
Zeit der Gezi-Proteste 2013 sollte er für die Familie morgens Brot 
holen. Die Wohnung der Elvans lag etwa zwei Kilometer vom umkämpften 
Gezi-Park entfernt, aber die Scharmützel hatten sich bis in die Nähe 
ausgedehnt. Auf der Straße schoss ein Polizist eine Gasgranate gezielt 
auf den Jungen, den er am Kopf trat. Nach vielen Monaten im Koma starb 
Berkin Elvan. Nun ist selbst die Vertretung seiner Eltern ein 
mögliches Verbrechen“ – aus dem Beitrag „Im Zweifel gegen die Anwälte“ 
von Jan Keetman am 23. September 2017 in neues deutschland, worin auch 
über Proteste von Anwälten in der Türkei und der BRD kurz informiert 
wird.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1064645.im-zweifel-gegen-die-anwaelte.html

Siehe dazu einen weiteren aktuellen Beitrag und eine Erklärung des RAV 
mit anderen Anwaltvereinigungen
http://www.labournet.de/?p=121901

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