Samstag, 19. August 2017
Hamburg: Gipfel der G20 7./8. Juli 2017
Geschichte der Eskalation eines einwöchigen Protestgeschehens.
Demonstrationsbeobachtung des Komitees für Grundrechte und Demokratie
vom 2. bis 8. Juli 2017 in Hamburg zum G20
"Das Komitee für Grundrechte und Demokratie legt auf der Grundlage der
Demonstrationsbeobachtungen von 43 Beobachter*innen einen ersten
ausführlichen Bericht über die Proteste gegen G20 in Hamburg vor und
schließt sich der Forderung nach einer unabhängige
Untersuchungskommission an. Anders als in der ersten medialen
Berichterstattung waren die Blicke der Demonstrationsbeobachter*innen
auf die angekündigten Versammlungen gerichtet und nicht auf die Riots,
die Randale oder den Aufstand, der die Freitagnacht im Schanzenviertel
prägte. Damit stand vor allem die polizeiliche Gewalt im Mittelpunkt
der Wahrnehmung, die Zumutungen vom Ignorieren des Gerichtsbeschlusses
auf das Recht, ein Camp in Entenwerder zu errichten (Sonntag, 2. Juli
2017), über die gewaltsame Auflösung der friedlichen „Welcome to
hell“-Demo bis zur teilweise rücksichtslosen Gewalt gegen Gruppen und
Einzelne am Tag des Zivilen Ungehorsams. Und auch noch bei der
Großdemonstration am Samstag musste feststellt werden, dass der Schutz
des Versammlungsrechts missachtet wurde. In die Versammlung wurde
immer wieder polizeilich eingegriffen. Wir gehen davon aus, dass noch
immer viele Fragen gestellt werden müssen: Wie war es möglich, dass
die Polizei dermaßen außerhalb der Rechtsordnung agieren konnte? Wo
ist die politische Kontrolle des Polizeiapparats geblieben? (…) Zu
fragen ist auch, welche Bundesbehörden – vom Bundesministerium des
Inneren, über Bundeskriminalamt und dem Bundesamt für
Verfassungsschutz bis hin zum Kanzleramt – in welchem Maß Einfluss auf
die Planungen im Umgang mit dem Protest genommen haben. (...) Es muss
eine unabhängige Kommission gebildet werden, die frei von
parteipolitischen Interessen die Vorgänge aufklärt, analysiert und
Schlussfolgerungen zieht. (...) Zugleich muss sich aber auch die linke
Bewegung fragen, wie sie die Diskussionen über legitime Proteste, über
Ausdrucksformen und Mittel miteinander diskutieren will..." Meldung
vom 15. August 2017
http://www.grundrechtekomitee.de/node/876
Zur Veröffentlichung des Berichtes: Geschichte der Eskalation eines
einwöchigen Protestgeschehens. Demonstrationsbeobachtung des Komitees
für Grundrechte und Demokratie vom 2. bis 8. Juli 2017 in Hamburg zum
G20 (pdf)
http://www.grundrechtekomitee.de/sites/default/files/G20_Protest.pdf
Siehe weitere neue Infos im Dossier
http://www.labournet.de/?p=107814
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