Samstag, 19. August 2017

Der Streik der TextilarbeiterInnen geht weiter: Sie fordern vom ägyptischen Regime die Einhaltung der Zusagen


Das Regime der ägyptischen Militärs, das mit allen Mitteln und großem  
internationalen Beistand (vor allem aus den USA und der EU, aber auch  
aus deren Partnerland Saudi Arabien) versucht, jede Bewegung für  
soziale Verbesserungen und politische Freiheiten im Lande zu  
unterdrücken, hat dies eine Zeit lang verbunden mit Versprechungen  
sozialer Verbesserungen, sozusagen als Belohnung für Wohlverhalten. Zu  
diesen Versprechungen gehörte eben auch die traditionelle und nunmehr  
wieder angekündigte Verbesserung der Bonus-Zahlungen an die  
Beschäftigten staatlicher Unternehmen. Was von solcherart  
Versprechungen der Militärs zu halten ist, haben seitdem viele  
erfahren – nicht alle aber hingenommen. Anfang August war ein großer  
Teil der Belegschaft der Mahalla-Textilfabrik in den Protest-Streik  
getreten, weil sie die Einhaltung der Versprechungen über die  
Bonus-Zahlungen forderten, die in Ägypten traditionell ein  
(notwendiger) Bestandteil der Lohnstruktur sind. Die uniformierten  
(oder auch zivil verkleideten) Militärs machten bisher keine  
Anstalten, ihr Wort wenigstens verspätet und unter Druck einzuhalten,  
sondern reagierten mit Drohungen. Ein regelrechter Aufmarsch von  
Geheimagenten wurde aus der Region berichtet. Die Streikbewegung aber  
weitet sich als Reaktion auf diesen Wortbruch weiter aus – und nimmt  
nun auch die Straßen ein, mit Sitzblockaden und Demonstrationen. Siehe  
dazu zwei aktuelle Beiträge und den Verweis auf unseren ersten Beitrag  
zum erneuten Streik der TextilarbeiterInnen
http://www.labournet.de/?p=120163

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