Sonntag, 5. Februar 2017
Deutsche Rüstungsexporte: Brandbeschleuniger für Konfliktgebiete
"Bei den deutschen Rüstungsexporten sind offensichtlich alle Dämme
gebrochen. Am 30. November 2016 wurde bekannt, dass der
Bundessicherheitsrat in seiner letzten Sitzung Rüstungsexporte in
Krisengebiete in Milliardenhöhe genehmigt hatte. Allein nach Algerien
wurde ein umfangreiches Arsenal genehmigt: eine weitere Fregatte, 4
Bordhubschrauber, 234 Waffenstationen für schon zuvor gelieferte
Fuchspanzer sowie 474 Militär-LKW. Dazu kommen hunderte von
Maschinengewehren an Indonesien, mit im Paket: eine halbe Million
Patronen. Es wurde Lieferungen an diverse Golfstaaten genehmigt, dazu
gehören 41.644 „Artilleriemultifunktionszünder“, die dann in
Frankreich zum fertigen „Produkt“ zusammengebaut und von dort
exportiert werden. Diese Zusammenarbeit mehrerer europäischer Staaten
bei der Rüstungsproduktion und beim Export senkt offensichtlich in der
Praxis die Hürden in der Genehmigungspraxis deutlich. Die
Rüstungsunternehmen, deren Börsenkurse bereits nach der Wahl von
Donald Trump nach oben schnellten, können sich auf kräftige Gewinne
freuen. Zu den jüngsten Profiteuren gehören unter anderem ThyssenKrupp
Marine Systems, Heckler&Koch und Rheinmetall Defence..."
IMI-Standpunkt 2017/004 von Claudia Haydt und Jürgen Wagner vom 1.
Februar 2017
http://www.imi-online.de/2017/02/01/deutsche-ruestungsexporte/
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