Mittwoch, 5. Oktober 2016

„FACEBOOK: imperialistische ideologische Herrschaft und Werkzeug der Spionage!“

    
Im Juni hat die Revolutionäre Studentenbewegung des Volkes (MEPR) aus Brasilien eine Stellungnahme mit (oben genanntem Titel) veröffentlich, in der sie sie verkündet, dass sie sich von Facebook zurückgezogen hat. Die Stellungnahme wird mit den folgenden Worten eingeleitet:
„Die Revolutionäre Studentenbewegung des Volkes nutzt nicht länger Facebook. So wie verschiedene andere demokratische und revolutionäre Organisationen in Brasilien und weltweit, verlassen wir Facebook als einen Raum für revolutionäre Propaganda. Wir ergreifen diese Maßnahme, um diese Form des unheilvollen imperialistischen ideologisch-politischen Einflusses zu bekämpfen und unsere Bewegung und die Sicherheit unserer Aktivisten zu bewahren, gegen die faschistische Eskalation des alten Staates mit seinen Wellen der Kriminalisierung der sozialen Bewegungen, politischen Verfolgung und Verhaftungen von Aktivisten und Kämpfern des Volkes im allgemeinen. Dies passiert bereits in Brasilien und ist gegenwärtige Praxis in Ländern auf der ganzen Welt. Diese Entscheidung ist auch gestützt und getrieben  vom Verständnis des Charakters der Herrschaft und ideologischen Kontrolle, die die „sozialen Netzwerke“ im Bezug auf das Volk und speziell die Jugend spielen.“
Sie stellt klar, dass das Internet kein neutraler Raum ist und Suchmaschinen und Plattformen wie Google und Twitter keine demokratischen Orte sind, sondern direkt kontrolliert werden von „transnationalen Konzernen“ (Begriff der MEPR) kontrolliert werden, die direkt mit dem Imperialismus verbunden sind, vor allem dem Yankee-Imperialismus. Zusätzlich, so schreibt die MEPR, wird man im Internet konstant mit Werbung bombardiert, mit dem Zweck die Menschen zu manipulieren. Und auch kulturell wird man vor allem mit „imperialistischen Müll“ überhäuft, deren Ergebnisse sie so beschreibt:
„Die Ergebisse sind dramatisch. Es gibt eine Epedemie von neuen psychischen Krankheiten: es gibt Süchtige, die nicht mehr ohne eine Handy in der Hand leben können, die Stunden ihres Tages mit „browsing“ verschwenden. Der gesamte Lebensmittelpunkt dieser Leute wurde virtuell...wir sprechen nicht, wir kommunizieren über WhatsApp. Die Beziehungen zwischen Menschen werden zunehmend gekennzeichnet von Oberflächlichkeit, Individualismus, durch Selfie-Narzimus, Intoleranz. Mit einem Klick wird eine „Freundschaft“ gemacht oder zerbrochen, nur auf Likes basierend verlieben sich Leute in Menschen, die sie zuvor nie gesehen haben, vergöttern und „folgen“ Intelektuellen von anderthalb Absätzen, werden in 30 Sekunden Videos informiert.“
Die MEPR bestätigt auch das Prinzip „die Massen machen die Geschichte“ und sie lehnen es ab das Internet als einen Ort der zur Mobiliserung der Massen, als einen „demokratischen Raum“ zu betrachten in dem wir unsere Meinung frei sagen können. Zur Massenarbeit schreibt sie:
„Die einzige korrekte und angemessene Art und Weise der Mobiliserung, Politisierung und Organisierung der Massen ist durch den direkten Kontakt auf den Straßen, am Arbeits- und Studienplatz, bei Treffen und Versammlungen, bei Haus-zu-Haus Besuchen und Mund-zu-Mund, durch die Worte eines Agitators, Propagandisten oder eines Künstlers des Volkes in Theater, Musik, Tanz usw., und durch die geschriebenenen Flugblätter und kollektive regelmäßige Organisation von Lesungen von Büchern und Gedichten."
Im Kontext der zunehmenden Volkskämpfe auf der Welt beleuchtet die MEPR die Rolle der Geheimdienste und wie sie das Internet gegen die revolutionären Bewegungen verwenden:
„Unter dem fadenscheinigen Diskurs des Kampfes gegen den Terroismus werden die Daten, Korrespondenz, persönlichen Informationen und Dateien, Standortdaten und sogar psychologische Profile von den Geheimdiensten aufgezeichnet. Über alle Gesetzgebungen hinweg werden die Daten jeder Person, egal ob gegen sie ermittelt wird oder sie irgendwelche Rechtsverletzungen begangen hat, abgefanegn und aufgezeichnet und können zu jeder Zeit vom Repressionsapparat benutzt werden."
Auch ihre eigenen praktischen Erfahrungen beschreibt die MEPR, dabei konzentriert sie sich auf das Beispiel, wie nach den Protesten von 2013 in Brasilien die Polizei Facebook nutze, um Aktivisten zu kriminalisieren und anzuklagen. Besondere Aufmerksamkeit hatte dabei der Fall von Igor Mendes.
Eine der Parolen mit der die MEPR endet lautet “Denunziert die Kontrolle des Imperialismus über das Internet überall!” was sicherlich eine wichtige Aufgabe in der Erziehung der Massen ist. Das Internet und einzelne Aspekte von ihm können sicherlich mit ausreichender Vorsicht von den Revolutionären weltweit genutzt werden. Doch sich auf solche Plattformen wie Facebook zu stützen zerstört direkt zu Beginn jeden vernünftigen Aufbauprozess und in der BRD und weltweit gibt es defenitiv zu viele Facebookhelden, die genau das tun. Andere Leute wiederum haben eine handfestere Methode in ihrem Umgang mit Facebook...

(Alle Übersetzungen sind inoffiziell)

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