Dienstag, 25. Oktober 2016
Arbeit und Gesellschaft 4.0 mitgestalten
So verlieren wir sicher. Digitalisierungskongress in Berlin:
Staatssekretärin spricht von Einschnitten bei Zeitregelungen. Ver.di
will nicht für 35-Stunden-Woche kämpfen
"Mit nur einem Satz entzieht Sabine Pfeiffer den deutschen
Gewerkschaften ihre Existenzgrundlage. Eigentlich spricht die
Professorin der Universität Hohenheim ja zur fortschreitenden
Digitalisierung. Viele oft gehörte Sätze fallen: Der vermehrte Einsatz
von Computern und Programmen lasse die Lage unübersichtlich werden,
Gewinner und Verlierer des Prozesses ließen sich nicht leicht
voraussagen, viele der neugegründeten Unternehmen stünden in
Abhängigkeit von größeren Konzernen. Doch Pfeiffer geht einen Schritt
über das bereits Bekannte hinaus: »Oft ist es nicht mehr so, dass man
sagen kann: Da ist der Arbeitgeber, und der hat andere Interessen als
der Arbeitnehmer.« Auf dem Podium neben der Professorin sitzt ein
Sekretär von ver. di – er geht auf die Äußerung nicht ein. Das
Publikum, in dem viele Gewerkschafter sitzen, schweigt. Die Frage,
wofür es noch Arbeitervertretungen brauche, wenn die Interessen von
Chef und Beschäftigtem dieselben sind, stellt niemand..." Bericht von
Johannes Supe in junge Welt vom 19.10.2016
http://www.jungewelt.de/2016/10-19/044.php
Auch interessant darin: ".... Auf dem Podium saß auch der
Arbeitsrechtler Peter Wedde. Der warnte, dass Chancen und Risiken der
Digitalisierung keineswegs gleichmäßig auf alle Arbeiter und
Angestellten verteilt seien. Am meisten bedroht seien jene, die schon
jetzt in prekärer Beschäftigung tätig sind. »Für sie gibt es nicht die
Chance, sich selbst zu verwirklichen, sondern nur die Möglichkeit,
unter neuen Bedingungen prekär zu arbeiten.« Um solche Angestellten zu
schützen, müsse das Arbeitsrecht gestärkt werden. Wedde nannte eine
Ausweitung der Sozialversicherungspflicht auf sämtliche
Beschäftigungsverhältnisse."
Tagungsbericht und weitere Infos im Beitrag zum Kongress
http://www.labournet.de/?p=105913
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