Freitag, 28. September 2012
Massive Kritik an Verharmlosung der Folgen eines Großbrands bei Duisburg
28.09.12 - Viele Anwohner unter anderem aus Duisburg beschweren sich, dass sie sehr spät über den Großbrand in einer nahegelegenen Krefelder Düngemittelfabrik am Morgen des 26. September informiert wurden. In einer Stellungnahme des BUND Duisburg heißt es dazu unter anderem:
"Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) hat auch einen Tag nach dem Großbrand keinerlei Informationen zu dem Störfall veröffentlicht. Die Stadt Duisburg wie auch verschiedenste Medien veröffentlichen, dass das LANUV Messungen durchgeführt habe und keine Grenzwertüberschreitungen festgestellt wurden, jedoch was, wo, wann und wie gemessen wurde, ist nicht nachvollziehbar", teilte Kerstin Ciesla, Vorsitzende des BUND Duisburg mit.
Der BUND Duisburg betont, dass die Aussage der Einhaltung von Grenzwerten einerseits keine Entwarnung sein kann, denn auch Werte unterhalb eines Grenzwertes bedeutet keinesfalls, dass kein Gefährdungspotential für Mensch und Natur besteht. Andererseits gibt es verschiedene Grenzwerte z.B. Arbeitsplatzgrenzwerte oder aber Schadstoffkonzentrationswerte und selbst hier ist die Frage welche Normen als Grundlage angenommen werden. Ohne diese Informationen ist laut Aussage des BUND Duisburg jedoch eine wirkliche Beurteilung der Aussage zur Gefährdung ganz und gar nicht möglich!
Kerstin Ciesla führt weiter aus: "Durch den Großbrand wurden vermutlich Schwefelverbindungen (Schwefeldioxid, Schwefelwasserstoff, Schwefelsäure), chlorhaltigen Verbindungen (Salzsäure, Phosgen (COCl2), Blausäure (HCN), Salpetersäure (HNO3) und Distickstoffoxid freigesetzt. Über die freigesetzten Mengen dieser Stoffe fehlen jedoch konkrete Angaben und klare Aussagen, ob diese überhaupt gemessen wurden und wenn ja, unter welchen Messbedingungen. ... Der BUND wird nicht locker lassen und fordert sowohl von der Stadt Duisburg, als auch vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen klare Antworten und Fakten statt beruhigende Worte."
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