Freitag, 28. September 2012
Mexiko entlässt 65.000 Polizisten
27.09.2012 05:01
Mexiko-Stadt. Mexiko wird 65.000 Polizisten entlassen. Das hat der mexikanische Innenminister Alejandro Poiré im Rahmen einer Pressekonferenz in Mexiko-Stadt bekannt gegeben. Sie werden aus dem Dienst entlassen, weil sie unfähig seien, die öffentliche Sicherheit aufrecht zu erhalten und weil die Analysen der Biografien vieler Polizisten schlechte Ergebnisse ergeben hätten, sagte Poiré.
Im Juli hat in Mexiko einen Evaluierungsprozess begonnen, bei dem insgesamt über 430.000 staatliche und städtische Polizisten einer Überprüfung unterzogen werden. Von den bis dato 180.000 überprüften Polizisten haben 115.000 bestanden.
In einigen Bundesstaaten geht die Evaluierung eher schleppend voran. Man hoffe, den gesamten Prozess bis zum Jahr 2013 abschließen zu können, erklärte Poiré. Laut Angaben der Bürgerorganisation Causa Común (Gemeinsame Sache) wurden bislang nur 50 Prozent der Polizeikräfte überprüft. Von den Polizisten, die nicht bestanden haben, wurde bis jetzt nur ein kleiner Teil wirklich entlassen.
Es gebe außerdem keine Informationen darüber, mit welchen Einschränkungen die Polizisten die Prüfungen erfolgreich absolviert haben und wie mit diesen Einschränkungen umgegangen wird. Causa Común fordert deshalb eine Reform des Systems der öffentlichen Sicherheit nach Gesichtspunkten politischer Erfordernisse und der Einführung von Prüfungen mit nationalen Zertifikaten und Befähigungsnachweisen.
Auf der Pressekonferenz betonte Poiré in Gegenwart seiner US-amerikanischen Amtskollegin, Janet Napolitano, außerdem die Wichtigkeit der Zusammenarbeit beider Regierungen. In den letzten Jahren hätten beide Länder in Fragen der Sicherheit gute Fortschritte gemacht. Man müsse zeitnah daran weiterarbeiten, damit die neuen gewählten Präsidenten beider Länder ab Januar 2013 diese Bemühungen ausweiten können, ohne dabei kostbare Zeit zu verlieren.
(msch/tsur/animalpolitico)
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