Freitag, 28. September 2012
[Hoppetosse] Bullen in Hüttendorf im Hambacher Forst
Jetzt erst recht!
Hallo,
wie einige von euch sicher schon mitbekommen haben war heute großer
Polizeieinsatz im besetzten Wald. Mit etwa 50 Einsatzbeamten wurde das
Camp in Augenschein genommen. Dass das direkt vor der Aktionswoche
geschieht ist eindeutig als Einschüchterungsversuche zu werten. Damit
verlässt RWE die Linie der Deeskalation. Es braucht jetzt eine klare
Antwort darauf, um zu zeigen, dass sie mit dieser Strategie nicht weit
kommen, sondern bloß den Widerstand weiter anheitzen. Verbreitet also
schnell die Info und bringt soviele Menschen mit zu den Aktionstagen wie
es möglich ist. Neben Menschen sind Ideen für Aktionen wichtig!
Ebenfalls wäre es gut, wenn schon einige Menschen heute abend oder morgen
im Lauf des Tages in den Wald kommen könnten, für den Fall dass RWE
tatsächlich eine Räumung vor den Aktionstagen plant.
Hier ist ein Artikel über den Besuch im KSTA:
http://www.ksta.de/kerpen/klimaaktivisten-besuch-von-der-polizei,15189188,19300186.html
Hier gibt es einen Indymediaartikel der Waldbesetzer_innen:
https://linksunten.indymedia.org/de/node/67947
Und hier die Pressemitteilung der Waldbesetzer_innen: Pressemitteilung:
Polizei auf Waldbesetzung - Aktionstage zu Beginn der Rodungssaison
Oktober, die Blätter färben sich rot, das Hüttendorf im besetzten Wald
färbt sich grün.
Am heutigen Donnerstag stürmte eine Hundertschaft Polizei in das
Hüttendorf und nahm die vorhandene Infrastruktur in Augenschein. Diese
Maßnahme werten die Besetzer_innen als räumungsvorbereitende Maßnahmen. Ab
dem 1. Oktober geht nämlich die Brut- und Setzzeit zu Ende und RWE darf
weiter roden lassen. Sie wollen an die Braunkohle, die in 500 Meter Tiefe
unter den Bäumen liegt.
Ab dem kommenden Samstag, vom 29. September bis zum 3. Oktober finden
allerdings erst einmal angekündigte Aktionstage im besetzten Wald statt.
Ungefähr 100 Menschen wollen sich zu Beginn der Rodungssaison versammeln,
um auf kreative, symbolische und direkte Weise die Bäume zu schützen.
Am 1. Oktober beginnt zudem die Kampagne "Hambacher Forst 180". Die
Waldbesetzer_innen suchen Gruppen für jeden der 180 Tage der
Rodungssaison, Gruppen,
die für einen oder für mehrere Tage in den Wald kommen und Aktionen gegen
die Rodung
der Bäume machen. Zum Auftakt dieser aktionistischen Monate werden die
Aktionstage
im Hambacher Forst für Wirbel sorgen.
"Dieser Wald ist der letzte Schutzwall für die Menschen in Buir und
Manheim", so
Sabine Witt von der Waldbesetzung. "Wir werden uns aktiv dagegenstellen,
dass RWE
diese Bäume fällen will und das Hüttendorf räumen will." ergänzt Jonas,
der mit ihr im Baumhaus lebt.
Sie erzählen davon, dass sie sich auf die nächsten Tage freuen, wenn
Aktivist_innen
aus ganz Europa in die Region kommen werden. Notfalls sind sie bereit eine
Räumung so schwer wie möglich zu machen. Susanne fasst zusammen, warum der
Widerstand so wichtig ist:
"Braunkohle ist ein Thema, das alle betrifft. Denn das rheinische
Braunkohletagebaugebiet ist der größte Einzelemmitent von Kohlendioxid des
ganzen
Kontinents - und der Klimawandel geht jeden etwas an!"
Renate Reinhart, eine direkte Anwohnerin des Tagebaus beschwert sich: „Es
ist unglaublich mit welcher Ignoranz der Staat die Interessen der Bürger
und derjenigen die sich ernsthafte Gedanken um unsere Umwelt machen
übergeht. Erst werden alle politischen Partizipationsmöglichkeiten über
das Bergrecht verhindert, und wer sich dann direkt zur Wehr setzt wird mit
der kalten Hand des Staates verjagt!“
Peter Ingelfeld aus Buir, der die Besetzer_innen von Anfang an unterstützt
resümiert: „Für mich ist die Sache klar, es geht hier insbesondere um eine
Einschüchterung von Menschen die sich gegen den Abbau von Braunkohle
engagieren. Hier zeigt der Staat ganz offen auf welcher Seite er steht,
in dem Konflikt zwischen RWE, die das Ziel der Kapitalvermehrung verfolgt,
und den Menschen die die mit Braunkohleabbau und Klimawandel einhergehende
Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen verhindern wollen.“
Liebe Grüße aus dem Wald und lasst euch nicht einschüchtern!
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