Samstag, 8. Februar 2020

ausgestrahltNews | Fukushima – Lass Dir nichts vorspielen!

am 11. März jährt sich die Atomkatastrophe von Fukushima zum neunten Mal. Zwei Wochen später will die japanische Regierung der Weltöffentlichkeit demonstrieren, das Unglück sei bewältigt und „Normalität“ eingekehrt. Denn dann, am 26. März 2020, startet der Fackellauf der Olympischen Sommerspiele von Tokio ausgerechnet in der Präfektur Fukushima. Und noch weiter: Im Juli sollen dort, in verstrahltem Gebiet – nur 50 Kilometer entfernt von den havarierten Reaktoren – auch olympische Wettkämpfe ausgetragen werden.
Die Fassade glänzt, darunter strahlt es
Läuft für Japans Regierung alles nach Plan, steht „Tokyo 2020“ am Ende symbolisch auch dafür, dass das Land die Folgen des Atomunfalls scheinbar überwunden hat. Gleichzeitig stellen die geschmolzenen Reaktorkerne Regierung und Betreiber weiterhin vor unlösbare Aufgaben; gleichzeitig fließen täglich große Mengen radioaktiver Abwässer ins Meer und ins Grundwasser; gleichzeitig ist die Region übersät mit hunderttausenden Säcken verstrahlter Erde; Wälder, Flüsse und Seen sind verseucht. Nach Dekontaminierungsprogrammen in den Wohngebieten zwingt die japanische Regierung Atomflüchtlinge zur Rückkehr in die Heimat und mutet ihnen eine Strahlenbelastung zu, die internationale Richtwerte um das Zwanzigfache übersteigt. In Fukushima ist nichts in Ordnung – die vermeintliche „Normalität“ ist staatlich verordnet.
Jetzt bist Du gefragt! Sorge dafür, dass Olympia hierzulande nicht als heile Welt ankommt, sondern stattdessen die zerstörte Welt der Betroffenen sichtbar wird.
Das kannst Du tun:
Beteilige Dich an der Unterschriftenaktion von .ausgestrahlt und der Ärzte-Organisation IPPNW und sag „Nein“ zu olympischen Wettbewerben in radioaktiv kontaminierten Gebieten. Die Unterschriften sollen sowohl an das Internationale Olympische Komitee (IOC) in Lausanne als auch an die japanische Regierung übergeben werden.
» Hier unterschreiben

Versorge Dich und Deine Umgebung mit kostenlosem Informations- und Aktionsmaterial zur Situation in Fukushima und den „Radiolympics“.  Bestelle gleich mehrere Unterschriftenlisten, Flyer, Comics und Plakate im .ausgestrahlt-Shop und teile sie mit anderen.
» Informations- und Aktionsmaterial bestellen

Auf der .ausgestrahlt-Website haben Anti-Atom-Gruppen aus dem ganzen Bundesgebiet Mahnwachen, Vorträge, Aktionen und Demos rund um den 9. Fukushima-Jahrestag angemeldet. Schau doch mal nach, ob Deine Region schon vertreten ist und markiere den Termin fett in Deinem Kalender.
Überregionale Demos zum Fukushima-Jahrestag finden in Berlin und in Neckarwestheim statt. Berlin macht den Auftakt am Samstag, den 7. März. Die Demo zum AKW Neckarwestheim folgt einen Tag später, am 8. März. Bist Du dabei?
» Zur Terminübersicht

Vielleicht kannst Du Dir auch vorstellen, selbst eine Mahnwache oder eine Veranstaltung in Deiner Region zu organisieren. .ausgestrahlt hilft Dir dabei. Wende Dich bei Interesse an meine Kollegin Carolin Franta. Sie unterstützt Dich in Organisationsfragen und vermittelt auch gerne eine*n fachkundige*n Referentin*Referenten. Schreib an carolin.franta@ausgestrahlt.de
Ausführliche Hintergrundinfos zu den „Radiolympics“ findest Du auf der .ausgestrahlt-Website.
Herzliche Grüße
Angela Wolff
und das ganze .ausgestrahlt-Team

1. Atommüll-Fachtagung am 21. Februar in Hannover

Der Trägerkreis Atommüllreport, zu dem auch .ausgestrahlt gehört, veranstaltet am Freitag, den 21.2. in Hannover eine Fachtagung zu den Gefahren und Problemen beim Umgang mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen. „Unterschätzte Risiken – gefährliche Flickschusterei“ lautet der Titel der Veranstaltung. Das Tagungsprogramm und weitere Informationen findest Du hier.
Die Organisator*innen bitten um Anmeldung bis zum 14. Februar.

2. Blick über den .ausgestrahlt-Tellerrand

Anlässlich des bevorstehenden Castor-Transports von Sellafield nach Biblis veranstaltet das Bündnis „Castor-Stoppen“ am 2. Februar einen bundesweiten Aktionstag. Nähere Informationen gibt es hier.

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