In Fulda hat die
Polizei einen 19-jährigen Afghanen erschossen. Der Fall weist einige
Widersprüche auf. Die Polizei schildert den Vorgang so: Der junge Mann
sei morgens in eine Bäckerei gegangen, habe randaliert und Mitarbeiter
angegriffen welche schließlich die Polizei riefen. Als die Beamten
ankamen, bewarf er sie mit Steinen und griff sie an. Entsprechend
handelten sie in Notwehr und feuerten 12 Schüsse auf ihn ab, vier trafen
ihn und er starb noch vor Ort.
Zunächst muss man sich hier fragen warum
die Polizei nicht in der Lage sein soll mit mehreren Beamten eine
Person zu fixieren. Leute deren Beruf es ist Gewalt auszuüben sollen mit
einer Person so überfordert sein, dass sie zu tödlicher Gewalt greifen
müssen? Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Schüsse
wahrscheinlich erst abgegeben wurden als der 19 jährige Flüchten wollte.
Wie die deutsche Presseagentur berichtet wurden die Schüsse 150 Meter
Entfernt vom Tatort abgegeben. Der Polizist der die tödlichen Schüsse
abgegeben hat schweigt zum Tathergang.
Es geht hier nicht darum zu sagen der
Afghane wäre unschuldig gewesen. Wie Bewohner seiner Asylunterkunft
berichten habe er andere Bewohner mit einem Messer bedroht und
psychische Probleme gehabt. Es kann gut sein, dass er in der Bäckerei
randaliert hat. Aber dieser Fall reiht sich ein in eine Reihe von Fällen
in der die Polizei tödliche Gewalt gegen Migranten aus den
unterdrückten Nationen einsetzt. Und natürlich versuchen die
Berufsrassisten das als notwendig darzustellen. Aber es ist absurd und
falsch zu denken die deutsche Polizei müsste einen randalierenden jungen
Mann umbringen. Wir erinnern uns noch an Oury Jalloh, wir erinnern uns
an Laye Conde, wir sehen jeden Tag die Demütigungen durch deutsche
Polizeibeamte auf offener Straße. Entsprechend wütend ist die
Afghanische Community in Fulda. So protestierten am Sonntag ca. 70 Menschen gegen die ausufernde Polizeigewalt
Auch fehlt bisher ein Motiv, laut
Aussagen von mehreren Zeugen wollte der Afghane scheinbar nur Brötchen
holen gehen. Auch wurden bisher keine Zeugen aus dem gegenüber liegenden
Flüchtlingsheim befragt. Eine Sache die eigentlich nahe liegen würde
wenn man den Fall aufklären wollte. Für den örtlichen CDU-Landrat ist
der Fall natürlich schon vor dem Abschluss der Ermittlungen klar. Er
nutzt das Thema um zu spalten und den imperialistischen Chauvinismus zu
schüren. So sagt er: „Dass bei der Demonstration überdies das
Geschehen so gedeutet worden ist, als habe die Polizei einen Mann
erschossen, der eigentlich nur zwei Brötchen habe kaufen wollen, ist
schier unfassbar. Und es zeigt leider auch, dass viele nicht verstehen,
welche Regeln und Gesetze bei uns greifen. Fakt ist, die Aggression ging
von dem getöteten Flüchtling aus.“
Einfach die Version der Polizei in dieser Frage zu glauben wäre naiv. Wir sagen nicht dass wir wissen was genau passiert ist, aber wir sollten immer genau hinschauen wenn der deutsche Staat mordet, schließlich zeigt die Vergangenheit wie gerne sie versuchen ihre Verbrechen zu vertuschen.
Einfach die Version der Polizei in dieser Frage zu glauben wäre naiv. Wir sagen nicht dass wir wissen was genau passiert ist, aber wir sollten immer genau hinschauen wenn der deutsche Staat mordet, schließlich zeigt die Vergangenheit wie gerne sie versuchen ihre Verbrechen zu vertuschen.
- Geschrieben von pakr
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