Montag, 23. April 2018
Zum Tarifabschluss bei der Post
"Die jährlichen Leistungsbeurteilungen mit ihren oftmals nicht
nachvollziehbaren und willkürlich anmutenden Benotungen werden
abgeschafft. Das ist zweifelsohne ein erfreuliches Resultat der
aktuellen Tarifauseinandersetzungen beim Gelben Riesen. Trotzdem muss
das Ergebnis der gewerkschaftlichen Mitgliederbefragung überraschen:
Über 50.000 bei ver.di organisierte Postlerinnen und Postler
beteiligten sich. Gut zwei Drittel von ihnen akzeptierten das
Tarifangebot der Unternehmensseite. Dabei sieht es nur bescheidene
Lohnerhöhungen vor. Konkret: Die Entgelte der Tarifbeschäftigten
steigen im Oktober 2018 um drei und ein Jahr danach um weitere 2,1
Prozent. Die Laufzeit des neuen Vertrags beträgt 28 Monate. Die
Lohnforderung, mit der ver.di Anfang des Jahres die Verhandlungen
eröffnet hatte, klang deutlich sympathischer: Sechs Prozent für zwölf
Monate. Das Tarifergebnis vermag weder „makroökonomisch“ noch
„mikroökonomisch“ zu überzeugen. (...) Außerdem dürfte das magere
Lohnplus wohl nicht ausreichen, um zu entschädigen für das steigende
„Arbeitsleid“, d. h. für den steigenden Leistungsdruck beim Sortieren
und Zustellen von Paketen und Briefen. Warum stimmten trotzdem über
zwei Drittel zu? Vermutlich wegen des „Wahlmodells“. (...) Vor allzu
viel Optimismus sei mit Blick auf das Wahlmodell aber gewarnt. Es wird
das Arbeiten bei der Post nicht radikal demokratisieren und
humanisieren. Ein Grund: Die Ergebnisse der diesjährigen Tarifrunde
gelten nicht für die wachsende Zahl der Postlerinnen und Postler, die
bei der 2015 gegründeten DHL Delivery arbeitet..." Kommentar von Geert
Naber (Oldenburg) vom April 2018 - wir danken!
http://www.labournet.de/?p=130693
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen