Am Dienstag
versammelten sich 1400 Arbeiter von Opel in Thüringen um gegen geplante
Sparmaßnahmen zu protestieren. Opel ist eine Tochterfirma des
französischen Konzerns Peugeot, welcher in den letzten Jahren drastische
Sparmaßnahmen in seinen Werken in Großbritannien und Frankreich
durchsetzte. Das deutsche Werk soll nun folgen und gerüchteweise sollen
bis zu 7700 Arbeiter entlassen werden.
Der Opel-Chef bemüht sich zu schlichten
und tischt das alte Märchen auf, dass die Interessen der Kapitalisten
die gleichen wären wie die der Arbeiter. Der Welt am Sonntag sagte er: "Je
schneller wir zu einem Ergebnis kommen, mit den Investitionen beginnen
und ein neues Auto bauen können, desto besser ist das für das
Unternehmen und für die Beschäftigten" Doch an anderer Stelle macht er deutlich inwiefern die Interessen der Arbeiter und der Kapitalisten zusammenpassen. Er sagt: „Wir brauchen Zugeständnisse von den Arbeitnehmervertretern, sodass wir gemeinsam zu tragfähigen Ergebnissen kommen“,
das heißt, die Arbeiter sollen verzichten für die Profite der Bonzen.
Der Verzicht wird dann damit gerechtfertigt, dass sonst überhaupt keine
Arbeit an den drei Opel-Standorten in Deutschland stattfinden könne „Wir
können die Investitionen für ein SUV auf einer modernen,
elektrifizierbaren Plattform für Eisenach nur dann freigeben, wenn wir
wettbewerbsfähig produzieren können. Die Bedingungen dafür sind bislang
nicht erfüllt.“ Und schlechter bezahlte Arbeit sei immerhin besser als gar keine.
In diesem Kampf wollte auch der Faschist
Björn Höcke mitmischen und versuchte sich, gemeinsam mit einigen
Anhängern der AfD, an der Protestkundgebung zu beteiligen. Dort stieß er
mit seinem „Alternativen Arbeitnehmerverband Mitteldeutschland“ kurz
„ALARM“ auf wenig Begeisterung. Die Kollegen und einige Vertrauensleute
drängten ihn unter „Auf Wiedersehen“ und „Haut ab“ Rufen vom
Kundgebungsplatz und machten deutlich was sie von den Faschisten der AfD
halten. Auf Twitter brüstet sich Höcke trotzdem damit die AfD stehe an der Seite der Opel-Arbeiter.
Dies reiht sich ein in mehrere Versuche
der Faschisten, in der Arbeiterklasse Fuß zu fassen, vor allem in der
Arbeiteraristokratie. So stellten sich im März Faschisten bei der Betriebsratswahl
bei Daimler auf. Diese Versuche der Faschisten sind nichts neues, sie
tun so als stünden sie an der Seite der Arbeiter. Fordern eine
„patriotische Wirtschaft“ die sowohl Arbeitern und Kapitalisten dient.
Das ist ein Kernelement des Faschismus, der Korporatismus. Wenn wir uns
ihre Floskeln egal ob von der AfD, der faschistischen angeblichen
Arbeitervertretung „Zentrum Automobil“ oder die Forderungen des
Opel-Chefs anschauen, dann stellen wir fest, dass sie alle das gleiche
sagen, nur in anderer Form. Sie alle beschwören eine angebliche
Gemeinsamkeit zwischen den Interessen unserer Klasse und denen der
Kapitalisten. Fest steht, sie alle dienen der Bourgeoisie und keiner von
ihnen dient unserer Klasse. Dass auch die DGB-Gewerkschaften hinter dem
Konzept des Korporatismus stehen – nur das es bei ihnen
Sozialpartnerschaft heißt – sollte jedem zu denken geben der die
DGB-Gewerkschaften für potenzielle Verbündete im Kampf um Befreiung
hält.
- Geschrieben von pakr
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