Entstanden ist der 1. Mai als der Tag der Arbeiter – der Tag, an dem sie
sich zusammenschließen, auf die Straßen gehen und ihre Stärke, ihren
Zusammenhalt, ihre Solidarität und ihren Kampfgeist zeigen. Angefangen
hat die Geschichte dieses Tages mit einem Streik tausender Arbeiter in
Chicago, die sich gegen die unmenschliche Ausbeutung aufgelehnt hatten,
wofür einige von ihnen mit ihrem Leben bezahlen mussten.
Seit damals zu heute hat sich grundlegend nichts verändert. Es gibt
immer noch die Reichen und Mächtigen, die in Firmen- und
Regierungssitzen über unsere Arbeitskraft und über unsere Leben verfügen
und es gibt uns hier unten, die sich für jeden Cent abrackern und um
die Miete, um einen Job, eine Aufenthaltserlaubnis – um eine Chance auf
ein mehr oder weniger sorgenfreies Leben kämpfen.
Der deutsche imperialistische Staat führt immer noch Kriege auf dem
Rücken der Völker und schaufelt Profite aus der Waffenindustrie. Beim
Morden in Jemen kann man jetzt per Livestream zusehen, im Irak soll
wieder mehr „Verantwortung übernommen“ werden, unsere Marine sichert vor
Afrika jene Handelsrouten, welche die Länder dort in Armut halten und
auch Afghanistan ist noch immer von der Bundeswehr besetzt. Und wenn die
Menschen nun vor diesen blutrünstigen Zuständen nach Deutschland
fliehen, werden sie zusehends mit Repression und Rassismus konfrontiert.
Die eine Fratze der herrschenden Klasse möchte mit ach so sozialer
„Flüchtlingshilfe“ vor dem Volk gern seine Weste reinwaschen und damit
seine Rolle als Kriegstreiber und Profiteur verdecken. Die andere möchte
uns erzählen, wir müssten gemeinsam mit ihnen unser Abendland
verteidigen, gegen jene, die hierher fliehen. Beide meinen, nur im Bunde
mit ihnen könne man die andere Fratze wirklich bekämpfen. Bei der
nächsten Bundestagswahl.
Wir werden für dumm verkauft und wie Nutztiere ausgebeutet. Wir sollen
unpolitisch aufwachsen und wie brave Marionetten alle paar Jahre unser
Kreuz neben die eine oder die andere Partei setzen, die am Ende alle
Teil des gleichen Schauspiels sind, welches sich bürgerliche Demokratie
nennt.
Die Wahrheit ist, es ist egal wen wir wählen. Ob liberale Demokratie mit
„Mütterchen Merkel“, oder AfD Faschismus und Abschiebung. Die
Chefsessel in der Wirtschaft bleiben gleich belegt. Die Villen wechseln
nicht den Eigentümer und die Fabriken, Konzern- und Bankenvorstände tun
es ebensowenig. An unserer Ausbeutung und unserer beschissenen Lage
ändern wir durch Wahlen rein gar nichts.
Und wenn wir wirklich mal unbequem werden, wenn die Jugend rebelliert,
wenn die Migranten gegen die Zerstörung ihrer Heimatländer und die
Ermordung ihrer Landsleute, Familien, Freunde für imperialistische
Interessen demonstrieren; wenn Jugendliche Gras ticken, weil sie keine
Ausbildung oder keine Arbeitserlaubnis bekommen – dann schicken sie ihre
Bullen vor. Dann fängt die BRD-Maschine an zu mahlen. Dann kommen junge
Leute in den Knast, weil sie sich keine Fahrkarte leisten können oder
weil sie Wände besprüht haben. Dann steht der Gerichtsvollzieher vor der
Tür, weil du deine Miete nicht zahlen kannst und Platz für einen
zahlungskräftigeren Nachmieter machen sollst. Dann wird auf
Demonstrationen auf Frauen und Kinder eingeprügelt, weil sie sich gegen
das menschenverachtende Regime in ihrem Heimatland auflehnen, mit
dessen Präsidenten Frau Merkel aus taktischen Gründen die Hände
schüttelt.
Solange das deutsche Kapital andere Länder ausbeutet und das Volk
einigermaßen in Zufriedenheit und Dummheit halten kann, bleibt es auch
nur bei vereinzelten spontanen Ausbrüchen der Rebellion, bei den aller
Ärmsten der Armen. Aber so wird es nicht immer bleiben. Die Völker
kämpfen überall auf der Welt gegen ihre Ausbeutung, die Unterdrückung
ihrer Kultur, die Ausblutung der Natur und der Ressourcen für den
Profit.
Schaut über den Tellerrand der üblichen ARD-ZDF-Bild-Spiegel & Co.
Suppe hinaus und ihr seht, dass wir von vorne bis hinten verarscht
werden und weder in der Schule noch sonst wo etwas über die Welt lernen,
wie sie wirklich ist. Und wenn die imperialistische Weltordnung
wackelt, werden wir hier nicht mehr vom Elend anderer profitieren
können.
Und dann – wenn es den Menschen hier an den Kragen geht – werden sie
rebellieren. Wenn sich das imperialistische System als das offenbart,
was es ist – verfault, korrupt, schwach – werden sich die Menschen
wehren und für eine andere Gesellschaft kämpfen. Und dann wird auch
wieder geschossen werden – wie damals am 1. Mai 1929, als die Berliner
Polizei das Schussfeuer auf die Arbeiterbevölkerung – vor allem in den
Armenbezirken Neukölln und Wedding – eröffnete, die gegen unmenschliche
Ausbeutung, Armut und den aufkommenden Faschismus protestierte.
Die Geschichte wiederholt sich und die Demokratie, wie wir sie kennen,
ist nur eine Maske, ein Mittel, die Menschen „friedlich“ auspressen zu
können – am Ende geht es darum, Macht und Geld zu erlangen und zu
halten. Auf unsere Kosten und auf die Kosten der Völker der Welt.
Wir werden nicht still sitzen und abwarten. Es ist klar: Dass unsere
Kieze „verschönert“, die Wohnungen saniert und „Kriminalität“ mit
erhöhter Bullenpräsenz bekämpft wird, passiert, damit man aus unseren
Vierteln Prenzlauer Berg 2.0 machen und mehr Geld daraus pumpen kann.
Wir wissen: Wenn unser Chef ein Arschloch ist und Überstunden schieben
lässt, Frauen und Migranten schikaniert, einen mickrigen Lohn zahlt –
dann ist er es, weil dieses System und diese Gesellschaft auf Profit für
die Herrschenden und Konkurrenz unter den Ausgebeuteten baut.
Wir wissen: Wenn die Frauen für die gleiche Arbeit weniger Geld
bekommen, sich zusätzlich zur Lohnarbeit mit Haushalt und Kids abrackern
und im schlimmsten Fall noch von ihrem Ehemann verprügelt werden – dann
liegt es daran, dass die Frauen in dieser Gesellschaft seit jeher als
minderwertige Wesen betrachtet werden und das Kapital einfacher seine
Herrschaft sichern kann, wenn Männer und Frauen Konkurrenten anstatt
Verbündete sind und die Frauen brav ihre untergeordnete Rolle spielen.
Bloß nicht nachdenken, bloß nicht auflehnen. Schluss damit! Wenn wir
blind bleiben und uns nicht im Kampf gegen das herrschende System
zusammenschließen, werden wir für immer ausgebeutet, verarscht, ruhig
gestellt oder in den Bau gesteckt und weiterhin für die Interessen der
Bonzen und Mächtigen missbraucht werden.
Auch du bist ein Teil der Arbeiterklasse und des Volkes!
Organisier dich – Wehr dich – Kämpf!
Vereint euch im Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung!
GEMEINSAM MIT UNS AUF DIE STRASSE!
1. MAI 2018 | 13:00 UHR | KARL-MARX-PLATZ | BERLIN-NEUKÖLLN
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