Dienstag, 2. Januar 2018

MAKING History #7 Newsletter des Historischen Zentrums der RLS


MAKING History ist der elektronische Newsletter des Historischen Zentrums Demokratischer Sozialismus der Rosa-Luxemburg-Stiftung. In ihm machen wir auf aktuelle Veranstaltungen und Dokumentationen der historischen Bildungsarbeit aufmerksam. Wir weisen auf neue Publikationen hin und informieren ebenso über interessante Geschichtsprojekte aus dem politisch-kulturellem Umfeld der Stiftung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung wünschen Ihnen bereits jetzt entspannte Feiertage und einen guten Rutsch ins unaufhaltsam näher rückende, geschichtspolitisch höchst spannende Neue Jahr!

Veranstaltungen
9. Januar - 5. April 2018, Ausstellung, Potsdam
Jüdische und polnische Eltern

Im Foyer des Landtages Brandenburg wird die Ausstellung "Meine jüdischen Eltern, meine polnischen Eltern" gezeigt. 5.000 jüdische Kinder konnten während der deutschen Okkupation Polens im Zweiten Weltkrieg gerettet werden. Zur Ausstellungseröffnung am 9. Januar sprechen Dagmar Enkelmann (Vorstandsvorsitzende der RLS) und Joanna Sobolewska-Pyz (Vorsitzende des Verbandes "Kinder des Holocausts").

Januar - März 2018, Veranstaltungsreihe, HannoverKontinuitäten des Rassismus 
In Hannover hat eine Veranstaltungsreihe zu Kontinuitäten des Rassismus gegen Sinti und Roma begonnen, 75 Jahre nach dem sogenannten Auschwitz-Erlass. Die Reihe findet in Kooperation der RLS Niedersachsen mit mehreren Partnern statt. Weitere Informationen und Termine.

Januar - Juni 2018, Lesekreis, Hamburg
Rosa Luxemburg und die «Kunst der Politik»

In Rosa Luxemburgs politischen Vorschlägen und Texten steckt vieles, was gewärtige Politik inspirieren kann. Anhand des gleichnamigen Buches von Frigga Haug beschäftigen wir uns mit der Aktualität ihrer Schriften. Kapitel, wie "Politik der Frauen", "Fehleranalyse und Irrtumskritik als Kunst der Politik" oder ihre Überlegungen zu einer "revolutionären Realpolitik" lesen wir gemeinsam und diskutieren, was daraus für unsere politische Praxis folgen kann und sollte. Der Lesekreis mit Antje Géra und Regina Jürgens findet jeweils am letzten Montag des Monats Zeit, der Einstieg ist jederzeit möglich. Anmeldungen bitte an anmeldung@rls-hamburg.de


2. Februar 2018, Lesung/Diskussion, Berlin
Geschichte der Lagergemeinschaften Ravensbrück

Das kürzlich erschienene Buch Überlebende als Akteurinnen wird diskutiert. Es portraitiert die Lebensgeschichten einer Gruppe von meist kommunistischen Überlebenden des Frauen- Konzentrationslagers Ravensbrück bei Berlin. Unmittelbar nach ihrer Befreiung gründeten diese Frauen eine "Lagergemeinschaft", die sie als gemeinsamen sozialen und politischen Verband in DDR und BRD fortführten. Sie wurden damit zu Akteurinnen ihres eigenen Lebens und der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Mit dem Autor Henning Fischer, Insa Eschebach (Leiterin Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück) und Mario Keßler im Salon der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring-Platz 1.


Publikationen  
Anarchistische BolschewismuskritikEs erscheint als selbstverständlich, dass der Anarchismus im Staatssozialismus einen Hauptfeind auf dem Weg zu einer Gesellschaft der Freien und Gleichen gesehen hat. Und tatsächlich: Nach einer kurzen Zeit der Unklarheit, während der man die Bolschewiki als Repräsentanten einer breiten Räte-Bewegung wahrnahm, setzte schon früh eine heftige und grundsätzliche Kritik am Bolschewismus ein. In den Band aufgenommen sind vielfältige Stimmen aus dem deutschsprachigen Raum zwischen 1918 und 1933, die eines deutlich machen: der Sozialismus muss frei sein oder er wird nicht sein. Das von Philippe Kellermann herausgegebene und von der RLS finanziell geförderte Buch wird Anfang 2018 in der Reihe "Linke Literatur im Gespräch" vorgestellt werden.
Kritik und Aktualität der RevolutionMartin Birkner und Thomas Seibert (Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der RLS) gaben soeben ihren Band "Kritik und Aktualität der Revolution" heraus. Dazu heißt es vom Verlag: 1917 erlebte die Welt den ersten Versuch einer sozialistischen Revolution. Die Überwindung der russischen Feudalgesellschaft sollte den Auftakt einer weltweiten Umwälzung bilden. 1989 wurde seitens der kapitalistischen SiegerInnen das «Ende der Geschichte» ausgerufen. Die Krisen, aber auch die sozialen Bewegungen der letzten Jahre beweisen die Unhaltbarkeit dieses Diktums. Die Beiträge des neu erschienenen Bandes widmen sich der Frage, ob und inwiefern eine revolutionäre Umwälzung heute noch möglich und sinnvoll ist. Weitere Informationen
Buchbesprechungen auf marx200.org
Im Blog des Multimedia-Portals 
www.marx200.org lässt sich gezielt auch nach Rezensionen suchen. Zuletzt erschienen Besprechungen zu Bini Adamczak: Beziehungsweise Revolution (siehe MAKING History #6) und Christina Morina: Die Erfindung des Marxismus. Die Plattform Revolution100 bei marx200 stellt sich in diesen Wochen auf die Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart der "deutschen Novemberrevolution" ein.
Publikation zu Bauhaus 100 geplant
Im Jahre 2019 wird 100 Jahre Bauhaus gefeiert. In Vorbereitung darauf plant die RLS eine Buchveröffentlichung, die nicht nur die Geschichte des Bauhauses oder das Design der Weimarer Republik behandelt, sondern davon ausgehend auch kritische Perspektiven auf heutige gesellschaftliche Verhältnisse entwickelt. Ein ausführlicher
Call for Articles ist online einsehbar. Ansprechpartner ist Bernd Hüttner.



Über den Tellerand
Sozialismus & Demokratie
Anlässlich 100 Jahre Russischer Revolution fand Anfang November auf Einladung des
Schweizer Denknetzes eine Tagung zum Thema "Sozialismus und Demokratie" statt. Dabei wurde unter anderem die Diskussion von Bernd Gehrke, Gisela Notz, Helmut Dahmer und Boris Kagarlitzki über "Kommunismus: Gespenst oder Gespinst?" aufgezeichnet. Neben weiteren Aufnahmen ist sie online hier nachsehbar.   

Sowjetisches Grafikdesign der 1920er und 1930er JahreIm Bröhan Museum Berlin sind noch bis zum 21. Januar Exponate des frühen sowjetischen Grafikdesign zu sehen. Im ersten Jahrzehnt seines Bestehens brauchte der noch revolutionäre Staat eine eigene visuelle Sprache, aus der sich eine neue künstlerische Bewegung entwickelte: Der Konstruktivismus. Plakate, Zeitschriften und Bucheinbände wurden zum wichtigsten Propagandamittel des neuen politischen Regimes. Von dieser "Paper-Revolution" sind etwa 100 Beispiele ausgestellt.


Kritik und Aktualität der Revolution

Martin Birkner und Thomas Seibert (Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der RLS) veröffentlichten den Band "Kritik und Aktualität der Revolution". Dazu heißt es vom Verlag: 1917 erlebte die Welt den ersten Versuch einer sozialistischen Revolution. Die Überwindung der russischen Feudalgesellschaft sollte den Auftakt einer weltweiten Umwälzung bilden. 1989 wurde seitens der kapitalistischen SiegerInnen das "Ende der Geschichte" ausgerufen. Die Krisen, aber auch die sozialen Bewegungen der letzten Jahre beweisen die Unhaltbarkeit dieses Diktums. Die Beiträge des neu erschienenen Bandes widmen sich der Frage, ob und inwiefern eine revolutionäre Umwälzung heute noch möglich und sinnvoll ist. Weitere Informationen

Geschichtspolitik als Kulturkampf
In einer gemeinsamen Veranstaltung des Kulturraums e.V. mit der Leipziger Gedenkstätte für Zwangsarbeit widmete sich der Historiker Michael Sturm (Münster) der AfD und ihrem Geschichtsverständnis. Sein Vortrag über geschichtspolitische Mythen und Argumentationsmuster des aktuellen Rechtspopulismus ist auf soundcloud
dokumentiert.

Geschichte der Gegenwart sucht Fans

Ein nicht ganz ernst gemeintes "Fanfunding" von "Geschichte der Gegenwart" vor dem Hintergrund jedoch einer erschreckend nach rechts verschobenen Medienlandschaft in der Schweiz. Die Herausgeberinnen und Herausgeber des Online-Magazins schreiben: "Wir sind poli­tisch unab­hängig, angriffs­lustig, nicht neutral, macht­kri­tisch und intel­lek­tuell neugierig. Und wir halten es für ange­zeigt, unsere Stimme in die öffent­liche Debatte einzu­bringen."


In eigener Sache
Neues Findbuch im Archiv Demokratischer Sozialismus Der Bestand "Bürgerinitiative Lenin-Denkmal" (1991-2004) dokumentiert die Diskussionen und Protestaktivitäten im Zusammenhang mit der Demontage des Berliner Lenin-Denkmals am heutigen Platz der Vereinten Nationen. Die nun vollständig erschlossenen Archivalien stehen ab Januar 2018 mit der Veröffentlichung des Findbuchs im Archiv Demokratischer Sozialismus zur Verfügung. Eine Übersicht aller einsehbaren Bestände des Archivs findet sich online. Seine aktuelle Bestandsstruktur wird hier erläutert.
 

Hans-und-Lea-Grundig-Preises verliehen
Am 8. Dezember 2017 wurde im Dresdener Albertinum zum dritten Mal der von der RLS gestiftete Hans-und-Lea-Grundig-Preis vergeben. In den Kategorien Bildende Kunst, Kunstgeschichte und Kunstvermittlung ging er an die syrische Regisseurin Afraa Batous, an die Berliner Künstlerin Heike Ruschmeyer, an das Jüdische Museum Wien sowie an die Kunsthistorikerin Rachel Stern (New York City). Wir gratulieren herzlich. Weitere Informationen auf http://www.hans-und-lea-grundig.de.


Historische Arbeit der Rosa-Luxemburg-Stiftung auf twitter
Die historische Bildungsarbeit der Rosa-Luxemburg-Stiftung ist auch auf twitter vertreten. Unter
https://twitter.com/rls_history wird täglich getweetet.


RedaktionBernd Hüttner und Uwe Sonnenberg, Historisches Zentrum Demokratischer Sozialismus der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin, bernd.huettner@rosalux.org, Telefon 030/44310-425 (Sonnenberg), Web: https://www.rosalux.de/themen/geschichte/

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