Samstag, 9. Dezember 2017

Neue Überwachungspläne: Innenminister will Hintertüren in digitalen Geräten



"Der amtierende Innenminister Thomas de Maizière will die Industrie  
verpflichten, Hintertüren in allen digitalen Geräten zu schaffen.  
Betroffen sind private Tablets und Computer genauso wie Bord-Computer  
in Autos, Smart-TVs und alle anderen Geräte im „Internet der Dinge“ –  
von der Küchenmaschine bis zum vernetzten Sexspielzeug. Das geht  
offenbar aus einer Beschlussvorlage des Bundes hervor, aus der das  
RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) zitiert. Laut RND ist der Antrag  
mit „Handlungsbedarf zur gesetzlichen Verpflichtung Dritter für  
Maßnahmen der verdeckten Informationserhebung nach §§ 100c und 100f  
StPO“ überschrieben. Es handelt sich dabei um eine massive Ausweitung  
des Lauschangriffs. Hintergrund der Maßnahme seien Probleme der  
Behörden bei der „verdeckten Überwindung von Sicherheitssystemen“.  
(...) Zudem will de Maizière eine Art „Kill-Switch“, mit dem im  
Krisenfall die Sicherheitsbehörden private Rechner herunterfahren  
können. Das beinhaltet laut einem „Fachkonzept zum Takedown von  
Botnetzen“ auch, dass Geheimdienste und Polizeien private Daten  
abgreifen dürfen – angeblich um die Nutzer vor Hacker-Zugriffen auf  
ihre Rechner zu warnen. (...) Frank Rieger, Sprecher des CCC, hält die  
Pläne für einen „Frontalangriff auf die digitale und physische  
Sicherheit aller Bürger“. Der Zwang zu Software-Hintertüren bedeute,  
dass in Zukunft jedes Alltagsgerät ganz legal aus der Ferne zu einer  
Geheimdienst-Wanze gemacht werden könne: „Und ein Zugriff auf die IT  
eines modernen Autos bedeutet Gefahr für Leib und Leben: ein  
buchstäblicher Kill-Switch.“..." Beitrag von Markus Reuter vom 1.  
Dezember 2017 bei Netzpolitik
https://netzpolitik.org/2017/neue-ueberwachungsplaene-innenminister-will-hintertueren-in-digitalen-geraeten/

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