Dienstag, 12. Dezember 2017

Ist jede Arbeit besser, als arbeitslos zu bleiben?




"Nein, sagen britische Wissenschaftler, denn wer einen Job mit 
schlechten Arbeitsbedingungen erhält, ist schlechter dran als 
Arbeitslose. (...) Eine britische Studie, die im August im 
International Journal of Epidemiology veröffentlicht wurde, macht nun 
klar, dass Arbeiten um jeden Preis vielleicht für Arbeitgeber und 
Steuerzahler gut sein mag, aber nicht für denjenigen, der sie 
ausführen muss. (....) Die Wissenschaftler haben in ihrer Studie 
versucht, die Zusammenhänge zwischen Arbeitsbeginn bei britischen 
Arbeitslosen mit Gesundheit und stressbezogenen Biomarkern 
herauszufinden, wobei sie besonders interessiert waren an Vergleichen 
zwischen denen, die arbeitslos blieben, und jenen, die einen 
qualitativen schlechten Job erhielten. Ausgewertet wurden dazu aus 
einer Langzeitstudie mit 100.000 Teilnehmern 1116 Personen im Alter 
zwischen 35 und 75 Jahren, die 2009, als die Untersuchung begann, 
arbeitslos waren. (...) Wenig verwunderlich ist die Qualität des Jobs 
ein entscheidender Faktor, der aber von den Behörden kaum als 
Kriterium beachtet wird, bei den Statistiken zählt nur, wie viele 
Arbeitslose einen Job erhalten oder in einen solchen getrieben wurden, 
aber nicht, ob sie dadurch womöglich langfristig kränker werden. Auf 
der anderen Seite ist ein qualitativ guter Job, wozu auch 
Arbeitsplatzsicherheit gehört, eine gewisse Garantie dafür, dass es 
den Arbeitnehmern psychisch besser geht. Schlechte Arbeitsbedingungen 
verbessern den psychischen Gesundheitszustand gegenüber Arbeitslosen 
hingegen nicht." Beitrag von Florian Rötzer vom 8. Dezember 2017 bei 
Telepolis
https://www.heise.de/tp/features/Ist-jede-Arbeit-besser-als-arbeitslos-zu-bleiben-3913698.html

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