Samstag, 9. Dezember 2017

Automobilindustrie in den USA



Dianne Feeley: «Wir brauchen nicht noch mehr Autos»

Die Gewerkschaftsaktivistin Dianne Feeley im Gespräch mit Paul Michel  
bei der Soz Nr. 12/2017 zur Situation in der US-Autoindustrie: "...  
Die «Großen Drei», General Motors (GM), Chrysler und Ford, wurden in  
der Krise alle schwer gebeutelt. Ford musste als einziger nicht um  
eine Rettung nachsuchen. Jetzt stehen sie alle drei ganz gut da,  
obwohl die Stückzahlen ihren Höhepunkt schon wieder überschritten  
haben und in den nächsten Jahren wohl sinken werden. (...) Die  
Vereinbarung zwischen dem US-Finanzministerium, den Autokonzernen und  
der Gewerkschaft UAW lautete: Löhne und Renten sollen in Zukunft bei  
GM und Chrysler (seit der Fusion mit FIAT in FCA umbenannt) so hoch  
sein wie bei den «Transplants», den Ablegern ausländischer  
Autokonzerne in den USA, die «gewerkschaftsfrei» sind. Das sollte für  
alle neu eingestellten Kollegen gelten. Es sollte also von nun an ein  
Bezahlsystem in «zwei Schichten» geben. Den Beschäftigten wurde  
erzählt, so könnten sie ihre Jobs retten, sie sollten auf die Erholung  
ihrer Unternehmen hoffen. Im Zuge der Erholung stellte FCA dann 14000  
Arbeiter ein, die nun 16 US-Dollar pro Stunde anstatt 28 Dollar  
erhalten. (...) Früher arbeiteten in Detroit einmal 300000 Menschen in  
den Autofabriken, heute sind es in der Endmontage gerade noch 11000  
Beschäftige. (...) Unsere Vorstellung, diese Fabriken so umzustellen,  
dass dann dort Dinge produziert werden, die für eine ökologisch  
nachhaltige Gesellschaft wichtig sind, ist absolut richtig. In der  
Geschichte der US-Autoindustrie gibt es mehrere Beispiele dafür, dass  
eine völlige Umstellung der Produktion machbar ist..."
http://www.sozonline.de/2017/12/wir-brauchen-nicht-noch-mehr-autos/

Siehe auch: [Vortrag und Diskussion mit Dianne Feeley am 29.8.17 in  
Bochum] Gegen Trump und Co. Soziale Bewegung in den USA
http://www.labournet.de/?p=120049

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