Samstag, 11. Februar 2017
ver.di-Hochrechnung: Personalmangel im Klinik-Nachtdienst: mindestens 19.500 Vollzeitstellen zu wenig
"Würde man internationale Maßstäbe anlegen, dann fehlen in deutschen
Kliniken Nacht für Nacht mindestens 19.500 Vollzeitstellen, um eine
angemessene und sichere Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Das
ergibt eine ver.di-Hochrechnung. Die Basis dazu liefert eine von der
Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie von Prof. Dr. Michael Simon
und Sandra Mehmecke über Personalschlüssel
(„Nurse-to-Patient-Ratios“). In ihrer Arbeit kommen die Autoren zu dem
Ergebnis, dass gesetzliche Mindeststandards für Personalschlüssel
international nicht nur verbreitet sind, sondern auch helfen, die
Überlastung bei den Beschäftigten und Qualitätsmängel in der
Krankenpflege zu reduzieren. In den USA beträgt zum Beispiel das
Patienten-Pflegekraft-Verhältnis 5,3 zu 1, in den Niederlanden 7 zu 1
– und in Deutschland, wo es so gut wie keine gesetzlichen Vorgaben
gibt, kommen 13 Patienten auf eine Pflegekraft. (...) Darauf zu
setzen, dass Markt und Wettbewerb es irgendwann schon richten werden,
ist angesichts der Lage nicht mehr vertretbar“, betonte
ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. „Die gesetzliche
Personalbemessung in Kliniken muss kommen.“ ver.di-Pressemitteilung
vom 9. Februar 2017
https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++8dba06c6-eeaa-11e6-99aa-525400940f89
Siehe dazu vertiefende Informationen
http://www.labournet.de/?p=111554
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