Schreckensherrschaft? Nein! - Die Macht in den Händen des Volkes!
Wenn uns heutzutage jemand etwas über den Sozialismus und die Volksrepublik in China (seit 1949) erzählen will, dann sind das meist die gleichen Horrorgeschichten: Der Sozialismus sei Schuld an Hungersnöten, Armut und Elend, die Menschen, die anderer Meinung waren, seien alle umgebracht worden und vieles mehr. Auch die Kulturrevolution, die nach 17 Jahren sozialistischem Aufbau 1966 eingeleitet wurde wird verteufelt, uns wird erzählt, sie sei nur eine weitere brutale Maßnahme gegen „Andersdenkende“ und der Bruch mit der alten chinesischen Kultur wäre etwas Furchtbares. Die ständig schwankenden „Opferzahlen“, die uns ohne irgendwelche Belege vor die Nase gesetzt werden, nehmen viele hin ohne sie oder die Quellen zu hinterfragen.
Bei so krassen Verteufelungen muss man sich doch fragen, wer es ist, der sie verbreitet, woher diese Behauptungen kommen und wer ein Interesse daran hat.
Den Ursprung dieser Lügen lieferten vor über 60 Jahren in China eben diejenigen, die kein Interesse daran hatten, dass das Volk die Macht in den Händen hält; die mit allen Mitteln versuchten, die alten Machtstrukturen zu erhalten, in denen die einfachen Arbeiter und Bauern nichts als Knechte waren und täglich tausende von ihnen verhungerten oder auf andere Weise im Elend verreckten. Es waren die volksfeindlichen, bürgerlich-reaktionären Elemente, Verräter und falsche Kommunisten in der Partei, die den kapitalistischen Weg gehen wollten, weil sie wussten, dass sie ihre persönliche Macht verlieren werden, wenn das Volk regiert.
Und wer ist es heute, der diese Lügenmärchen aufrechterhält und verbreitet? Ob im Geschichtsunterricht in der Schule oder in der Uni, Hetzartikel in den Lügenmedien von Spiegel bis Bildzeitung usw. Wer gibt denn vor, was die Lehrpläne in den Schulen den Jugendlichen beibringen sollen? Wer steckt denn hinter den großen Medien und finanziert sie? Es sind die Herrschenden in diesem System, es ist der Staat der Kapitalisten und seine Handlanger.
Wieder sind es diejenigen, die mit allen Mitteln beibehalten wollen, dass einige Wenige die Macht über die Mehrheit der Menschen haben, wieder sind es diejenigen, die Angst davor haben, dass sich das Volk die Macht erkämpft und mit eigenen Händen eine neue Gesellschaft aufbaut, ohne Ausbeutung, Unterdrückung, Armut, Krieg und Elend.
Kein Wort kriegen wir zu hören über die großen Fortschritte in der chinesischen Revolution und in der sozialistischen Phase, über die immensen Verbesserungen der Bedingungen für die absolute Mehrheit der Menschen oder über die wahren Hintergründe und Verlauf der Kulturrevolution.
Die Situation in China vor der Revolution im Jahre 1949 ist heute nur noch schwer vorstellbar. Jahrtausendelanges Elend, unfassbare Armut und Unterdrückung, hunderttausende Tote durch Krieg sowie ständige Hungerkatastrophen, in denen Millionen von Menschen starben – das war der Alltag des chinesischen Volkes!
Die alte Kultur und Philosophie, die das Leben durchdrangen, sagten den Menschen dabei vor allem eins: Du kannst nichts ändern. Alles ist vorherbestimmt. Bist du Diener und arm, dann bleibst du es für immer.
Der Wendepunkt kam, als sich hunderte von Millionen armer Bauern, Arbeiter und andere Teile des Volkes erhoben um gegen dieses Ausbeutersystem zu kämpfen. Unter Führung der Kommunistischen Partei Chinas erkämpften sie sich nach Jahren des Bürgerkriegs gegen ihre alten Unterdrücker endlich die Macht in ihrem Land. Die Kommunistische Partei in China damals war eine wirkliche Partei der Massen, nicht zu vergleichen mit den Parteien, wie wir sie heute kennen. Millionen waren in der Partei, ihrer Volksarmee und den Massenorganisationen organisiert. Ihre Mitglieder waren es, die diszipliniert kämpften und die Partei schaffte es die Kämpfe des Volkes zu vereinen und zu führen.
Natürlich war das Land in den ersten Jahren nach der Revolution noch immer erschüttert vom jahrelangen Bürgerkrieg, und auch Hungerkatastrophen lassen sich nicht von einem Tag auf den anderen beenden. Doch nach jahrtausendelangem Elend für die ärmeren Teile der Bevölkerung schaffte es die Revolution in einigen wenigen Jahren enorme gesellschaftliche Fortschritte zu bewirken, die dem Volk ein würdiges Leben verschafften – durch die Umverteilung von Grund und Boden wurden die armen Bauern aus der feudalen Ausbeutung gerissen, durch den Bruch mit der alten Gesellschaft waren Frauen nicht mehr länger Eigentum der Hausherren und auch das Problem der massenhaften Drogenabhängigkeit wurde stark eingedämmt und schließlich besiegt. All diese Fortschritte geschahen nicht, wie wir es heute von der Politik kennen, über die Köpfe der Menschen hinweg, nein! Die ehemaligen Sklaven, Knechte und Diener, die Arbeiter und Bauern, sie waren es, die jetzt die Hebel in den Händen hatten, sie konnten jetzt endlich ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen und die neue Gesellschaft im Sinne der Mehrheit der Menschen aufbauen und gestalten.
Da die Umstände, in denen wir leben, immer unser Denken beeinflussen, waren trotz aller riesiger Erfolge, die die Revolution und der Aufbau des Sozialismus dem chinesischen Volk brachten, die Wurzeln der alten feudalen Kultur tief. So kam es zu Fällen von Machtmissbrauch und persönlicher Bereicherung, da die Gier nach Profit noch nicht ausgelöscht war. So kämpfte in der chinesischen Gesellschaft der Geist des neuen China, des sozialistischen, gegen den Geist des Rückschrittlichen, des kapitalistischen Weges.
Doch die Menschen des neuen China hatten Bedeutendes in ihrer Revolution gelernt. Nämlich, dass die Veränderung der Gesellschaft hin zu einer gerechten, den Massen dienenden, nicht nur möglich ist, sondern dass sie selbst diese Veränderung herbeiführen können. Und es sogar müssen, denn mit jedem Tag, den sie warten, erstarkt der Geist des Rückschrittlichen. So kam es, gefordert, aktiv gefördert und theoretisch untermauert durch die Kommunistische Partei um Mao Tse-tung, zur Kulturrevolution.
Allen voran waren es die jungen Arbeiter und Bauern, die der alten Kultur, den veralteten Strukturen und allem, was sie in ihrer Entwicklung nach vorn aufhielt, den Kampf ansagten. Sie wollten die alte Kultur des Dienens und Bückens durch eine neue, eine Kultur der Gemeinschaft, des Kollektivs, der Kreativität und des Selbstbewusstseins ersetzen. Sie führten offene Diskussionen, Demonstrationen und Massenversammlungen durch, Parolen und Plakate der Kulturrevolution schmückten die Wände in den Städten und Universitäten, Leute, die beispielsweise versuchten ihre persönliche Macht über andere innerhalb der Partei auszuüben, wurden öffentlich kritisiert und ihres Postens enthoben. Die Massen sollten und wollten zeigen, dass es auch nach der Machteroberung wichtig ist, falsche Ideen zu enttarnen, zu kritisieren und zu überwinden.
Die Roten Garden und Arbeiterrebellengruppen, die in China durch die Straßen zogen und kreativ und kollektiv die falsche Kultur kritisierten und bekämpften und die richtige verteidigten und entwickelten, hatten eine unglaubliche Strahlkraft in alle Bereiche des Lebens in China und auch in weite Teile der Welt. In China veränderte die Kulturrevolution nicht nur die Kunst oder Literatur und ähnliches, sondern hatte direkten Einfluss auf die Politik. Alte, verstaubte Bonzen, die sich in die Partei eingeschlichen hatten und zum Kapitalismus zurückwollten, wurden abgesetzt. Wo noch Reste von Ausbeutung und kapitalistischem Gedankengut zu finden waren, wurden sie und die, die sie zu verantworten hatten, öffentlich angeprangert und kritisiert. Diese Veränderungen waren keine bloßen Verwaltungsakte, sondern wurden aktiv vom Volk umgesetzt. Die, die seit Jahrtausenden unter vielen Formen der Ausbeutung und Unterdrückung zu leiden hatten, waren nun die, welche die Macht in den Händen hielten, sie ausüben konnten und auch zu nutzen wussten.
In anderen Ländern machten die Geschichten der Roten Garden, die sich ihre Welt furchtlos und selbstbewusst nahmen und im Sinne des Volkes umgestalteten, großen Eindruck auf die Armen und Unterdrückten, vor allem auf die rebellische Jugend. Der Funkenflug der Kulturrevolution führte in Ländern wie Deutschland, Frankreich, Italien und der Türkei zu den Massenprotesten, Streiks und Aufständen der 68er Bewegung. Und auch wenn wir China wieder an die Falsch-Kommunisten und Ausbeuter verloren haben, so gab die Kulturrevolution den Menschen in der Türkei, Peru, Indien, auf den Philippinen und in anderen Gegenden der Welt Kraft und Mut im Kampf gegen ihre Unterdrücker und entzündete den bewaffneten Widerstandskampf des Volkes, der in einigen dieser Länder als Volkskrieg bis heute andauert und in realer Gegenmacht zu den alten Staaten eine neue Gesellschaft aufbaut.
Die Kulturrevolution zeigt uns deutlich, dass wir – die in diesem System Unterdrückten und Ausgebeuteten – und dabei ist es egal, ob in Indien, der Türkei oder in Deutschland – selbst die Kraft haben etwas zu verändern. Wir müssen kein Leid und kein Elend dulden, wir müssen keine Ausbeutung hinnehmen, wir können die Verhältnisse umwerfen. Kein Bonze und keine gewählte Partei werden diesen Kampf für uns führen. Wir wissen, dass unser Kreuz auf dem Wahlzettel, egal bei welcher der Parteien wir es setzen, nichts verändern wird. Egal, welche der Parteien dieses System der Ausbeutung verwaltet, die BRD wird weiterhin Krieg gegen unsere Brüder und Schwestern in anderen Ländern führen, du wirst am Ende des Monats nicht mehr Geld auf dem Konto haben und deine Miete wird auch nicht billiger.
Das imperialistisch-kapitalistische System lässt sich nicht „verbessern“. Wir müssen auf unsere eigene Stärke vertrauen, also uns organisieren und uns gemeinsam wehren und kämpfen, um es zu zerstören. Nur so können wir Armut und Ungerechtigkeit wirklich ein für alle mal auslöschen und etwas Neues schaffen.
Rebellion ist gerechtfertigt!
(Das ist der Text einer Massen-Wandzeitung [chinesisch: Dazibao] des Jugendwiderstand zum 50. Jahrestag der Kulturrevolution, die in Berlin und anderen Orten klebt)
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